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Die Frauen von Savannah

Die Frauen von Savannah

Titel: Die Frauen von Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Hoffman
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wusste sie immer. Hast du das je bemerkt? Und dir hat sie zugehört. Du konntest immer viel besser mit ihr umgehen als ich.«
    Mir lagen wütende Worte auf der Zunge, und ich spuckte sie aus. »Und während ich mit ihr umging , ist mein Leben zu Bruch gegangen.«
    Er schaute zu Boden und stieß mit den Zehen an den Bordstein. »Ich weiß, und ich bin hergekommen, um dir zu sagen, dass es mir leid tut. Ich war ein schlechter Vater, Cecelia.«
    Ich biss mir auf die Wange. Was bildete er sich eigentlich ein, hier aufzutauchen und zu glauben, er könnte jahrelange Verletzungen mit ein paar Worten und einem traurigen Gesicht ungeschehen machen?
    Mrs Odell hatte einmal gesagt, Vergebung habe viel mehr mit dem Vergebenden zu tun als mit demjenigen, dem vergeben wird. Sie sagte, Verletztheit und Wut aufrechtzuerhalten sei ungefähr so sinnvoll, wie sich mit dem Hammer auf den Kopf zu hauen und zu erwarten, dass der andere Kopfschmerzen bekommt. Aber in mir steckten so viele Jahre Groll, dass ich meinem Vater nicht vergeben konnte.
    Ich baute mich vor ihm auf und holte tief Luft. »Ich will die Wahrheit wissen. Das bist du mir schuldig.«
    »In Ordnung. Was willst du wissen?«
    »Hast du eine Freundin?«
    Er kniff die Augen zu und antwortete nicht.
    »Ich weiß es doch, und ich bin auch nicht die Einzige, die es weiß. Aber ich will es aus deinem Mund hören.« Das war schlicht gelogen, aber das war mir egal. Ich wollte wissen, was er sagt.
    Er bekam rote Flecken am Hals. Ich wartete auf seine Antwort, aber er senkte nur den Kopf und starrte auf den Gehweg. Ein Auto nach dem anderen fuhr vorbei und wirbelte heiße, staubige Luft auf. Er sah mich nicht an, räusperte sich aber und sagte: »Es ist nicht so, wie du denkst. Glaub mir. Aber ich war einsam, und …«
    »Du warst einsam!«
    Er machte einen zögerlichen Schritt auf mich zu. »Du bist doch groß genug, um zu wissen, dass es immer zwei Seiten einer Geschichte gibt. Wenn du dich beruhigst und es mich erklären lässt …«
    »Nein. Ich will nichts mehr hören.«
    Während zwischen uns eine volle Minute Schweigen herrschte, ging mir auf, dass die schlichte Wahrheit lautete: Mein Vater, Carl Dwayne Honeycutt, war ein Vollidiot.
    Aber mir meine Bücher zu bringen, war das Netteste, was er je für mich getan hatte. Vollidiot hin oder her, das musste ich zugeben.
    »Na ja, ich seh schon, war wohl keine gute Idee. Jedenfalls, hier«, sagte er, griff in seine Brusttasche und holte einen zusammengefalteten Zettel heraus. »Ich bin nach Detroit gezogen, das ist meine neue Telefonnummer. Falls du je mit mir sprechen willst.«
    Er hielt mir den Zettel hin, aber ich verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich möchte, dass du glücklich bist, CeeCee«, sagte er und legte den Zettel auf einen der Pappkartons. »Ich weiß, dass du mir das nicht glaubst, aber so ist es.«
    Er wartete, ob ich noch irgendetwas sagen würde, und als ich das nicht tat, drehte er sich um, stieg in den Wagen und ließ den Motor an. Als er anfuhr, wehte ein Lüftchen den Zettel von der Kiste. Er trudelte durch die Luft und segelte auf die Straße. Ich ließ ihn dort liegen und schaute dem Wagen meines Vaters hinterher.
    Ein vertrauter Anblick.

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Kapitel 14
    F rüh am nächsten Morgen trug Tante Tootie ihren Koffer die Treppe hinunter, und ich folgte ihr mit drei Hutschachteln. »Hier, Schatz, lass einfach alles hier an der Tür stehen. Rosie parkt vorne.«
    »Wieso fährst du nicht mit deinem Auto nach Raleigh?«, fragte ich und stellte die Hutschachteln auf den Teppich.
    »Rosie und ich wechseln uns immer ab, wenn wir irgendwohin fahren. Diesmal ist sie dran.« Tante Tootie legte mir den Arm um die Schultern. »Bist du sicher, dass das in Ordnung ist? Es ist wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt zum Wegfahren, vor allem nach dem, was gestern passiert ist.«
    »Ist schon in Ordnung.«
    Ich hatte ihr zwar nicht erzählt, worüber mein Vater und ich gesprochen hatten, aber ich ging davon aus, dass Tante Tootie ganz genau wusste, dass es nichts Gutes gewesen war. Inzwischen war ich nicht mal mehr wütend, zumindest nicht so wie am Tag zuvor. Ich hatte beschlossen, dass mein Vater nur ein Kapitel in meinem Lebensbuch war, das endlich zu Ende war. Tatsächlich war ich erleichtert, es abhaken zu können. Außerdem hatte ich meine Bücher wieder.
    »Ich werde dich sehr vermissen«, sagte meine Tante. »Ich rufe jeden Tag an.«
    Rosie Trent fuhr vor dem Haus vor und hupte. Sie und Tante Tootie beluden

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