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Die Frauen von Savannah

Die Frauen von Savannah

Titel: Die Frauen von Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Hoffman
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ich die grauen Schatten ihrer Knochen durch die papierdünne Haut sehen.
    Oletta schüttelte die Nagellackflasche und sagte: »Miz Obee, ich wette, Cecelia würde gern ihre Schätze sehen.«
    Miz Obee strahlte wie eine 300-Watt-Birne. Sie hievte sich aus dem Sessel und bedeutete mir, ihr zu folgen. Erst als ich mit ihr die Stufen der Veranda hinunterging und um das Haus herum, fiel mir auf, dass Miz Obee seit unserer Ankunft noch kein einziges Wort gesagt hatte.
    Sie ging schneller, als ein kleines Feld mit Sonnenblumen in Sicht kam. Dutzende hoher Stängel mit schweren goldenen Köpfen schwankten im Wind. Aus der Ferne sahen sie aus wie eine Gruppe von Damen mit hängenden Köpfen, als wäre es ihnen peinlich, dass sie alle denselben Hut trugen.
    Miz Obee führte mich an den Sonnenblumen vorbei zu einem verbeulten alten Auto, das direkt auf dem Boden aufsaß. Es war total verrostet und hatte keine Reifen mehr, eigentlich war es nur noch eine Hülle. Sitze und Lenkrad fehlten, aber sämtliche Fenster waren blitzsauber und halb geöffnet. Ein scharfes, rostiges Quietschen ertönte, als Miz Obee eine Tür öffnete und mich mit einer Geste aufforderte, hineinzusehen.
    Einen Augenblick war ich total verdattert. Der Wagen war voller Orchideen, eine herrlicher als die andere. Es gab gelbe mit leuchtend orangefarbenen Punkten, es gab lila und grün gestreifte, und rote mit einem leichten Stich ins Rosafarbene. Insgesamt waren es sicher zwanzig Orchideentöpfe.
    Ich beugte mich tiefer in den Wagen. »Wow. Haben Sie die gezüchtet? So schöne Blumen habe ich ja noch nie gesehen.« Über die Schulter sah ich Miz Obee an und lächelte. »Dann ist dieses alte Auto so was wie ein Gewächshaus, und Sie regeln die Luftfeuchtigkeit, indem Sie die Fenster rauf und runter machen, oder?«
    Sie nickte heftig und schien sich gar nicht einzukriegen vor Freude, dass ich den Wert dieses alten Wagens verstand. Sie ging von einer Seite zur anderen, öffnete die Türen und zeigte mir ihre Schätze. Ich ließ mir Zeit und bewunderte sie alle. Ganz sanft berührte ich eine leuchtend lila Blüte mit gelber Kehle, dann drehte ich mich zu Miz Obee um. »Ich habe eine Freundin, Mrs Odell. Sie hatte in Ohio immer eine Orchidee auf der Fensterbank, aber so toll wie diese waren sie nie. Ich wünschte, sie könnte sie sehen. Das sind wirklich die schönsten Blumen, die ich je gesehen habe.«
    Miz Obee faltete die Hände unter dem Kinn und nickte erfreut. Sie griff in den Wagen und holte ehrfürchtig einen kleinen Tontopf heraus. An einem schlanken, gebogenen Stamm sprossen sieben zarte Orchideenblüten. Sie sahen aus wie Schlagsahnehäubchen. Die Blütenblätter flatterten im Wind, und ich musste an Omus sieben winzige Vögelchen denken.
    Ich betrachtete die Pflanze genau und flüsterte: »Oh, Miz Obee, ich glaube, diese hier finde ich am allerschönsten.«
    Sie drückte mir den Topf in die Hand und lächelte.
    »Sie möchte, dass du sie nimmst. Als Geschenk«, sagte eine raue Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah zwischen den Sonnenblumen ein Gesicht voller feiner Falten. An der dünnen Gestalt der Frau hing ein fadenscheiniges, knöchellanges Unterkleid, und um die Schultern trug sie ein blau kariertes Holzfällerhemd, das mindestens vier Nummern zu groß war. Ich fragte mich, was sie da eigentlich auf dem Kopf hatte, und als sie näher kam, stellte ich fest, dass es eine Duschhaube war. Ich konnte mir nicht vorstellen, warum sie an einem heißen Sommertag eine Duschhaube trug, aber eigentlich stand sie ihr ganz gut. In der Hand hatte sie einen krummen Spazierstock, und zu ihren Füßen kauerte eine grau getigerte Katze mit einer großen Narbe auf der Nase.
    »Miz Obee kann nicht sprechen – sie haben ihr wegen Krebs den Kehlkopf rausgenommen. Aber sie will dir die Blume schenken.«
    Miz Obee nickte und tätschelte mir die Hand. Eine Murmel fiel aus ihrem Kleid und rollte mir vor die Füße.
    Ich sah sie freundlich an und tat, als hätte ich das nicht bemerkt.
    Die Frau mit der Duschhaube grinste. »Ich heiße Faustina. Faustina Woodlow. Aber alle nennen mich Flossy. Und das hier ist Mistah Moe. Wusstest du, dass er der beste Mäusefänger von ganz Georgia ist?«
    »Nein, das wusste ich nicht«, sagte ich und bückte mich, um die Katze hinter den Ohren zu kraulen. »Ich bin CeeCee Honeycutt. Ich bin mit Oletta hier. Kennen Sie sie?«
    »Oh Himmel, ja. Oletta kenne ich schon seit Jahren. Ist sie bei Sapphire?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Na, dann

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