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Die Frauen von Savannah

Die Frauen von Savannah

Titel: Die Frauen von Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Hoffman
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mal, Liebes«, sagte meine Tante und ließ einen Armvoll Kleider in den Wäschekorb fallen. »Ich seh schon, du hast Sonne gekriegt.«
    Ich grinste sie an, und meine Zunge wurde ganz dick. Du liebe Zeit, sag was, CeeCee. Tu, als wär nichts gewesen. Die Wörter kamen so schnell aus mir raus, dass sie aneinanderstießen. »Also, ich fand das Meer toll. Nadine hat mir einen Armreif gemacht, und wir haben Unmengen gegessen. Das war’s auch schon.«
    »Taylor und ich sind früher auch gelegentlich nach Tybee gefahren. Er hat gern Brot zerkrümelt und es den Möwen zugeworfen. Das war immer ein Spaß …«
    Sie holte die letzten Sachen aus dem Koffer und schloss ihn. »So, das hätten wir. Hast du Lust, mit mir einkaufen zu fahren? Ich brauche Shampoo und Aspirin. Und wahrscheinlich muss ich Oletta ein paar Sachen mitbringen. Willst du eben runterlaufen und sie fragen?«
    »Klar«, sagte ich und sprang vom Bett vor lauter Erleichterung, dass das Thema Tybee Island abgehakt war.
    Im Supermarkt schob Tante Tootie den Wagen durch die Gänge, während ich den Einkaufszettel vorlas und alles durchstrich, was sie in den Wagen legte. Auf dem Weg zur Kasse trafen wir Miz Goodpepper. In ihrem Wagen lagen acht große Flaschen Karottensaft, eine Dose Meersalz und eine Tube Hämorrhoidensalbe.
    Während wir drei uns unterhielten, sah Tante Tootie immer wieder in Miz Goodpeppers Einkaufswagen und runzelte die Stirn. »Thelma, Liebes, geht es dir gut?«
    Miz Goodpepper kicherte. »Ich habe einen Artikel über Entgiftung gelesen. Da stand, man soll Karottensaft und Salz in heißes Badewasser geben und zwanzig Minuten darin baden, dann gründlich duschen und sich mit einem Luffaschwamm abschrubben. Hast du davon schon mal gehört, Tootie?«
    »Nein, kann ich nicht behaupten.«
    Als die Kassiererin unseren Einkauf eintippte, sagte Miz Goodpepper: »Ach so, und die Salbe ist für meine Haut. Ich war vor ein paar Tagen im Salon, da haben sie alle davon erzählt, wie weich sie die Haut macht und die Tränensäcke strafft.«
    Ich musste weggucken. Nach der Sache mit dem Klebeband jetzt Hämorrhoidensalbe und Karottensaft, da hätte ich vor Lachen fast losgeprustet.
    »Also wirklich, Thelma«, sagte Tante Tootie mit schiefem Lächeln, »du hast ja schon immer gerne was Neues ausprobiert. Du musst mir hinterher unbedingt erzählen, ob es was gebracht hat.«
    Auf dem Weg zum Parkplatz sagte Miz Goodpepper: »Gestern hab ich zufällig Minnie Hayes getroffen. Sie ist wirklich süß.«
    »Allerdings. Ich habe sie schon seit Ostern nicht mehr gesehen, aber wir haben vor einer Weile telefoniert und uns zum Mittagessen verabredet. Wenn ich mich recht erinnere, ist das nächsten Mittwoch.«
    Miz Goodpepper schloss ihren Kofferraum auf und drehte sich zu meiner Tante um. »Ich hab ein bisschen Tratsch gehört. Minnie hat nämlich erzählt, vor ein paar Tagen standen zwei Polizeiautos vor dem Haus ihrer Nachbarn. Und dann ist ein Polizist von Tür zur Tür gegangen, die ganze Straße runter, und hat sich Notizen gemacht. Mehr hat sie nicht gesagt, aber ihre Nachbarn sind Augustus und Marilee Slade. Anscheinend ist ihrem Sohn irgendwas passiert. Kennst du sie, Tootie?«
    »Nein. Ich bin ihnen vor ein paar Jahren mal auf einer Party begegnet, aber sonst hatten wir nie wieder Kontakt.«
    Oh Gott! Sie reden über Lucas Slades Eltern. Ich holte tief Luft und trat einen Schritt zurück.
    »Hat Minnie erzählt, was passiert ist?«
    »Wusste sie auch nicht«, sagte Miz Goodpepper und hob ihre Einkaufstüten in den Kofferraum. »Aber sie meinte, irgendwas Sonderbares geht vor. Sie hat ein paar Mal versucht, Marilee anzurufen, aber sie ist nie rangegangen. Vielleicht weiß Minnie schon mehr, wenn ihr zusammen mittagesst. Na ja, mehr Neuigkeiten habe ich nicht. Schön, dass du wieder da bist, Tootie. Dann will ich mal nach Hause, meine Karotten-Entgiftung ausprobieren.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln und versuchte, mich unbefangen zu verhalten. Tante Tootie winkte und rief »Viel Spaß, Liebes!«.
    Auf dem Heimweg rumpelte mein Magen, ich starrte durch die Windschutzscheibe und sagte mir, ruhig bleiben, CeeCee, alles wird gut, du musst nur dein Geheimnis für dich behalten.
    Als wir zu Hause ankamen, bügelte Oletta in der Küche. Der warme Duft von gestärktem Leinen hing in der Luft. Tante Tootie ging mit Shampoo und Aspirin nach oben, und ich räumte die Einkäufe weg. Ich lungerte in der Küche herum und überlegte, ob ich Oletta erzählen sollte, was Miz

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