Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
verkehrt sind.
    Obwohl die Hauptperson dieser Geschichte eine Freie Amazone ist, handelt es sich im Grunde um eine Science-Fiction-Story zum Thema Raumreisen.
    MZB

    Ein Zusammentreffen
    von Nina Boal
    Mhari n’ha Linnell stieg langsam den Bergpfad hinauf. Es waren die ersten Frühlingstage, und die untergehende Sonne leuchtete in einem strahlenden Rot - aber ein schwacher Wind strich durch die Bäume und erinnerte an den vergangenen Winter. Mhari zog ihren von vielen Wetterunbilden mitgenommenen Mantel um sich und versuchte, sich ganz darauf zu konzentrieren, dass sie einen Fuß vor den anderen setzte, bis sie ihr Ziel erreichte - eine Reiseunterkunft, an der sie ihrem Körper für die Nacht Ruhe gönnen konnte.
    Mhari war von den Com’hi letzii, dem Orden der Ungebundenen, und von Beruf war sie Söldnerin. Als Mhari Ridenow-Lanart geboren, hatte sie schon früh in ihrer Kinderzeit ihre Begabung für den Schwertkampf entdeckt. Für eine comynara war es ein unerwünschtes, ein nicht akzeptierbares Talent, missverstanden sogar von seiner Trägerin. Der Einzige in der Familie, der Verständnis für sie gehabt hatte, war ihr jüngerer Bruder Rafael gewesen.
    Der Gedanke an ihren Bruder erfüllte sie mit Sehnsucht. Rafe, wie gern möchte ich dich wieder sehen; ich denke so oft an dich! Sie hatte ihn viele Jahre nicht gesehen, seit sie sich den Com’hi letzii angeschlossen hatte. Als Vater mich enterbte, verbot er dir, mit mir zusammenzukommen, aber das kann mich nicht daran hindern, ständig an dich zu denken und für deine Sicherheit zu beten!
    Sie sandte ihre Gedanken hinaus, und der Sternenstein, den sie um den Hals trug, begann ein wenig zu prickeln. Sie erinnerte sich an längst vergangene Zeiten, an die fröhlichen Scheinkämpfe mit dem Schwert, die sie als Kinder ausgefochten hatten. Ein perfekter Rapport hatte zwischen ihnen bestanden …
    Sie musste an die Gegenwart denken. Arbeit war in letzter Zeit knapp. Es gibt heutzutage zu viele Soldaten und zu wenig Kriege, dachte sie und versuchte, es philosophisch zu nehmen. Entgegen dem Brauch reiste sie allein statt mit einer Partnerin. Sie hatte ihr Pferd verkauft, so dass sie jetzt zu Fuß gehen musste. Voran, mahnte sie sich. Bald sind wir da. So müde. Müde? Was ist das?, pflegte ihr Fechtlehrer in der Übungsstunde zu sagen. Ein schöner Tag; ich brauche wirklich nicht zu reiten. Plötzlich empfand sie Schmerz. Lira, meine Stute, meine treue Gefährtin, verzeih mir. Du hast jetzt ein schönes Heim. Ich bin nicht länger im Stande, dich zu füttern und richtig zu versorgen. Sie dachte an den Farmer, seine freundliche Frau und die lebhaften Kinder, aber das tröstete sie nur wenig. Sie zuckte die Schultern und klammerte sich daran, dass sie sich bald in der Reiseunterkunft würde ausruhen können.
    Allein in der Reiseunterkunft breitete eine Frau ihre Decke aus und kniete darauf nieder. So wie sie war keine andere Frau auf Darkover gekleidet, und tatsächlich war sie an Darkovers Küsten und in seinen Bergen eine Fremde. Sie war Akiira ben-Nemma Amara, Lord der Imaza-Provinz auf Al Faa, Dem Land. Sie wusste, dass sie sich nicht auf Dem Land befand, sondern in einem neuen Land, weit entfernt und seltsam. Diese Ortsveränderung war der Höhepunkt ihrer Ausbildung zur Lichtreisenden. Durch spezielle Meditationstechniken konnte sie ihren Körper in seine Moleküle auflösen und sich auf einem Strahl reinen Lichts durch den Raum bewegen.
    Al Faa, dachte Akiira. Das Land, mein Land, das meine Heimat ist, die einzigartig ist. Aber Reisen zu anderen Welten waren auf Dem Land gesetzlich verboten, und das schon seit der Isolierung vor vielen Generationen, als Königin Tanaiyru Alfaya regiert hatte. Die Königin hatte den Standpunkt vertreten, die einzigartige Kultur des Volkes von Ama, der Göttin der Sonne, und ihres Gemahls Xeruo vom Mond müsse von fremdem Einfluss rein und unverdorben bewahrt bleiben.
    Der Orden der Lichtreisenden erkennt keine anderen Grenzen an als die des Geistes, hatte der Mondpriester Numio erklärt. Obwohl nur ein Mann und von bäuerlicher Herkunft, war Numio ihr Lehrer gewesen.

    Die Lichtreisenden teilen die Menschen nicht in Klassen ein, auch nicht in weiblich oder männlich - Akiira kämpfte darum, diese Doktrin zu akzeptieren. Zwar war sie ein Lord und Erhalter Des Landes, aber sie war auch eine Gesetzlose und Mitglied eines gesetzlosen Ordens.
    (Ein junger Mann war auf dem Heimweg vom Hochzeitsschmaus seiner Schwester und wollte sich in

Weitere Kostenlose Bücher