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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Friedensmanns hinter der Lady.
    Danilys sah den Boten mit grimmigem Stirnrunzeln an. Was hatte der Kerl zu grinsen. Bronwyn blickte ebenfalls finster. Sie wusste, der Bote war überzeugt, sie würden sich freuen, das huldvolle Angebot seines Herrn zu vernehmen. Da irrte er sich.
    Immer noch lächelnd, überreichte der Mann ein in Wachspapier eingeschlagenes Päckchen. »Lord Serrais lässt durch mich zu Eurem Verlust kondolieren, vai domna, und bittet darum, Euch in Eurer schwierigen Situation beistehen zu dürfen.«
    Lady Bronwyn schlitzte das Päckchen mit dem kleinen Essmesser auf, das ihr vom Gürtel hing, und nahm sich Zeit beim Lesen. Einen Augenblick lang saß sie ganz still. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln.
    »Sagt Lord Serrais, sosehr ich die Ehre der Botschaft zu würdigen weiß, ist es doch für mich zu früh, Derartiges in Erwägung zu ziehen.
    Aber Ihr müsst müde sein. Dhuglas …«, winkte sie einem der Gardisten. »Zeigt unserem Gast sein Quartier und sorgt dafür, dass er alles bekommt, was er braucht.«
    Danilys erkannte auch ohne telepathische Fähigkeiten, dass Bronwyn die Botschaft nicht in der Halle, wo alle Anwesenden zuhören konnten, diskutieren wollte. Eine erstaunliche Zahl von Leuten schien plötzlich Rat über normale Winterprobleme zu brauchen, und es dauerte ein paar Stunden, bevor die beiden Cousinen in Bronwyns Gemächer entfliehen konnten.
    Dort hockte sich Danilys auf das breite südliche Fenstersims und sah Bronwyn fragend an. Bronwyn verzog angewidert das Gesicht.
    »Ein Heiratsantrag! Er muss ihn abgeschickt haben, sobald die Neuigkeit Serrais erreichte, und außerdem muss der Bote Pferde zu Schanden geritten haben, um so schnell hier zu sein. Dani, was soll ich tun? Ich will nicht wieder heiraten, und selbst wenn ich wollte, wie könnte ich?«
    »Wir müssen uns etwas ausdenken, wie wir sie alle abweisen können, Bron«, erwiderte Danilys. »Von Serrais ist es unglaublich taktlos, dass er dir so früh geschrieben hat, aber andere werden ihm nach höflicherem Abwarten folgen.«
    »Nun gut, dann suchen wir eine Lösung! Soll ich zum Studium nach Neskaya gehen und meine vier Kinder mitnehmen? ›Verzeihung, ich möchte mich um Aufnahme bewerben, um mein laran auszubilden -
    ja, ich weiß, ich bin rund fünfzehn Jahre zu alt. Ja, ich habe ein paar Behinderungen; das ist Liriel, das ist Linnell, der Rotkopf ist Annilys, und hier ist Donal-Rafael, der Erbe von Cuillincrest. Die Ländereien von Cuillincrest? Oh, ich konnte mich nicht recht entscheiden, was ich damit anfangen sollte.‹ Oder vielleicht könnten wir das Gerücht ausstreuen, ich sei durch ein Fieber schrecklich entstellt worden -
    doch ich glaube nicht, dass das viele abschrecken würde! Was sie wollen, ist das Land!« Bronwyn drehte sich um und sah ins Feuer.
    Ihre Schultern bebten.
    Danilys sprang vom Fenstersims und lief zu ihr. »Bronwyn, nicht!
    Es tut mir Leid, wenn ich dummes Zeug geredet habe. Ich habe nur einen Weg gesucht, dir einen Gedanken näher zu bringen, der mir vorhin in der Halle gekommen ist, als mir klar wurde, was in dem Brief stand. Breda?« Sie berührte zögernd Bronwyns Schulter.
    Bronwyn sah sie an. »Mir tut es auch Leid, Dani. Das hattest du nicht verdient. Was hast du denn für eine Idee?«
    Sie hat nicht viel Hoffnung, dachte Danilys. Immerhin, ich habe in letzter Zeit Übung darin bekommen, Skeptiker zu überzeugen …
    »Bronwyn, die einzige Möglichkeit, diese lästigen Freier loszuwerden, ist, dass du bereits verheiratet bist. Nein, lass mich ausreden! Es kommt heute nicht mehr oft vor, aber du weißt, dass Frauen sich immer noch in einer Freipartnerschaft zur Ehe nehmen können. Das geschieht, um eine Frau vor genau diesen unerwünschten Aufmerksamkeiten zu schützen. Ich - ich würde dich nicht wirklich binden, weißt du. Sobald Donal-Rafael alt genug ist, um allein zurechtzukommen, oder wenn du deine Meinung über eine Wiederverheiratung änderst, könnten wir die Freipartnerschaft leicht auflösen.« Sie hielt inne und wünschte sich leidenschaftlich, die Gedanken hinter Bronwyns ausdruckslosem Gesicht lesen zu können.
    Dann lächelte Bronwyn, und es war das erste richtige Lächeln seit Wochen. »Mich binden? Oh, Dani, du wirst der Verlierer dabei sein!
    Ich sollte es dir ausreden, aber das bringe ich nicht über mich!«

    Lachend und weinend umarmten sie sich.
    »Es wird Klatsch geben, das weißt du«, gab Bronwyn zu bedenken, als sie die Beherrschung zurückgewonnen

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