Die Frequenz: Thriller (German Edition)
zuversichtlich, dass er eines Tages in seine Zeit zurückkehren könnte.
Dann hörte er ein Fahrzeug näher kommen, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. In der Ferne tauchte zwischen den Bäumen ein grüner Geländewagen auf. »Sie wollten wissen, wie wir von hier wegkommen …« Er drehte sich nach Helena um, doch sie hatte sich hinter den Eingang zurückgezogen und hielt Esther am Halsband fest. »Unsere Mitfahrgelegenheit ist da«, sagte er.
Helena zog nervös ihren Revolver. »Sie wissen nicht, wer das ist.«
»Das werden Touristen sein. Wir könnten uns mitnehmen lassen.«
»Vorher sollten wir feststellen, was das für Leute sind«, meinte sie vorsichtig.
»Unsinn.« Wilson hob die Hand und winkte dem Wagen. Der rollte langsam über den Platz, das Wasser spritzte unter den Rädern auf. Schließlich schwenkte er in seine Richtung.
Helena war mulmig. »Sie wissen doch gar nicht, wer das ist«, wiederholte sie, und ihre Blicke folgten einer Wendeltreppe zur Kuppel der Sternwarte. Sie lief hastig die brüchigen Stufen hinauf und auf den Balkon des Turms, wo sie sorgsam in Deckung blieb und Esther an ihrer Seite hielt.
Ein Satellitentelefon klingelte.
Der Fahrer des Geländewagens reichte seinem Beifahrer den Apparat. Auf der anderen Seite des Platzes stand ein einsamer Mann und winkte.
Der Fahrer fuhr vorsichtig über den überschwemmten Boden.
In dem Wagen saßen vier Männer, zwei vorn, zwei hinten, alle Ende zwanzig mit Kurzhaarschnitt und sonnengebräunter Haut. Die zwei Männer auf der Rückbank prüften ihre Militärwaffe und verbargen sie dann unter dem Hemd.
Lieutenant Diaz wartete, ehe er den Anruf entgegennahm. »Fahren Sie direkt auf ihn zu«, sagte er. »Alle bereithalten. Wir schnappen ihn ohne Aufhebens.«
Er nahm den Anruf entgegen. »Hallo.«
»Haben Sie ihn?«, fragte eine tiefe Stimme. Im Hintergrund war ein beständiges Brummen zu hören.
»Wir sind gerade angekommen.« Diaz musterte die Umgebung. »Es hat ein Unwetter gegeben. Das hat uns ein bisschen aufgehalten.« Er konnte sich die schwarzen Flecke an der Pyramide nicht erklären und versuchte es auch gar nicht. »Ich habe gute Neuigkeiten. Wir sehen einen Mann, der uns zuwinkt. Die Beschreibung passt.« Der Geländewagen rollte langsam weiter. »Er scheint allein zu sein.«
Visblat saß im Fond eines Hubschraubers und drückte sich ein Satellitentelefon ans Ohr. Dunkle Sturmwolken drohten in der Ferne. »Lieutenant Diaz«, sagte er. »Es könnte eine Frau bei ihm sein. Sie ist gefährlich und wahrscheinlich bewaffnet. Halten Sie die Augen offen.« Der schwarze Lederkoffer aus der Asservatenkammer stand zwischen seinen Füßen, das Lagerschildchen war entfernt.
»Ja, Sir«, antwortete Diaz.
»Und denken Sie daran«, sagte Visblat eindringlich. »Ich will ihn unverletzt. Was Sie mit der Frau machen, bleibt Ihnen überlassen.«
Der Geländewagen fuhr um die Pyramide herum, und die Saab 340 kam ins Blickfeld, doch Diaz verlor kein Wort darüber, nahm nur alles in sich auf. »Bis Sie hier sind, haben wir ihn festgenommen.« Er zögerte. »Vergessen Sie nicht, das Geld mitzubringen.«
Das Telefon knisterte. »Ich habe das Geld. Sorgen Sie dafür, dass er Ihnen nicht entkommt. Und denken Sie daran: Die Sonnenbrille darf ihm unter keinen Umständen abgenommen werden. Haben Sie mich verstanden?«
»Ja, Sir.« Wilson war jetzt keine fünfzig Meter mehr entfernt. »Wir haben ihn gleich. Ich rufe Sie dann an.«
»Seien Sie vorsichtig«, riet Visblat. »Er kann gerissen sein.«
»Ja, Sir.«
Die Rangers waren ein selbstbewusstes Grüppchen, besonders Diaz. Er beendete das Telefonat und reichte den Apparat nach hinten. »Wir brauchen diesen Schwachkopf nur zu schnappen und streichen einen Batzen Geld ein.«
»Das ist zu schön, um wahr zu sein«, meinte der Fahrer.
»Denken Sie daran: Er darf nicht getötet werden«, sagte Diaz. »Und seine Sonnenbrille darf ihm unter keinen Umständen abgenommen werden. Verstanden?«
»Ja, Sir«, antworteten die drei Männer unisono.
»Möglich, dass er eine Frau bei sich hat«, fügte Diaz hinzu. »Also halten Sie die Augen offen. Sie ist vielleicht bewaffnet. Falls nötig, erschießen Sie die Frau.«
Wilson beobachtete, wie der Geländewagen neben ihm hielt und der Beifahrer das Fenster herunterkurbelte. Ein junger Mann mit hübschen weißen Zähnen lächelte ihn an.
»Danke, dass Sie anhalten«, sagte Wilson.
»Was können wir für Sie tun?«
Wilson spähte in den Wagen. Alle vier
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