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Die Freundin meines Sohnes

Die Freundin meines Sohnes

Titel: Die Freundin meines Sohnes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Grodstein
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den Sonoma County träumt, neben sich die süße Blondine mit dem leichten Silberblick, die einem alle Tage bei Dunkin’ Donuts den Kaffee bringt. Dieses war nur eins davon. »Was meinst du damit, den Geist aufgegeben?«
    Elaine stupste mich mit den Zehen an. »Also, ich wollte ins Fitnessstudio und war die Pearl Street noch nicht ganz runter, da hat sich das Auto geschüttelt wie ein Epileptiker und den Geist aufgegeben. Der Pannendienst hat mich in die Werkstatt geschleppt, aber es ist mir egal, was sie damit machen. Ich will das Ding nicht mehr fahren.«
    Ich rieb mir die Augen. Das Einzige, woran ich mich erinnerte, war der glückliche Traum von den Weinbergen in Sonoma. Wenn ich sofort wieder einschliefe, wäre ich immer noch dort.
    »Pete?«
    »Möchtest du ein neues Auto?«
    »Wir könnten den Saab bestimmt in Zahlung geben.«
    »Wie soll das gehen, wenn der hin ist?«
    »Da ist doch noch Garantie drauf, oder?« Endlich war mein Blick klar. Elaine saß in ihren Yogasachen im Schneidersitz auf dem Kissen neben meinem Kopf.
    »Glaub schon.«
    »Pete, angenommen, ich bin in Newark unterwegs, und er bleibt wieder stehen. Bis ein Abschleppwagen in Newark ist, das dauert ewig. Den Stress kann ich nicht brauchen.«
    »Schön«, sagte ich. »Gehen wir ein Auto kaufen.«
    Elaine klatschte in die Hände wie ein aufgeregtes Kind.»Und kein Fünfganggetriebe mehr. Ich hatte ehrlich gesagt die Nase voll von diesem Schalten.«
    Als Elaine unter der Dusche stand, klopfte ich bei Alec an, um zu fragen, ob er vielleicht mitkommen wollte – als Kind war er immer gern in Autohäuser gegangen, und seit ich die Broschüren gefunden hatte, war ich ihm so innig zugetan, dass ich ihn eigentlich ständig um mich haben wollte. Aber Alec war nicht in seinem Zimmer, und als ich zum Fenster hinaussah, war sein Civic auch nicht da. Wo konnte er an einem Samstagmorgen um halb neun sein? Erst dann kapierte ich, dass er vorige Nacht wahrscheinlich gar nicht nach Hause gekommen war. War Laura schon ins East Village gezogen? War denn schon Monatsende?
    »Bist du soweit?« Elaine schlich sich an mich heran. Sie trug einen marineblauen Hosenanzug, als wollten wir zu einem Geschäftstermin und nicht zu ein paar Autohändlern an der Route 17. »Ich glaub, ich möchte jetzt mal einen Jeep.«
    »Einen Jeep?«
    »Etwas mit viel PS«, sagte sie. »Das bisschen wild ist.«
    »Ein Jeep ist wild?«
    »Ach bitte, Pete. Ich möchte ein Auto, das mehr Power hat als dieser niedliche kleine Saab, du weißt doch, was ich meine.«
    »Du meinst, du möchtest einen Batzen meines Gelds für ein neues Auto ausgeben.«
    »Genau«, sagte Elaine. »Gehen wir.«
    Die Frau, die uns am Eingang von Craig Motors begrüßte, hatte dunkles, zum Nackenknoten frisiertes Haar, dunkle Augen, eine reizende Figur und trug ein professionelles Lächeln im Gesicht; ich hatte einen dynamischen Mann mit Ansatz zur Glatze in Polopullover oder vielleicht den stämmigen Arnie Craig selbst erwartet. Stattdessen stand da dieses wunderschöne junge Ding in einem schwarzen Hosenanzug,der noch mehr auf Taille geschnitten war als Elaines marineblauer. Die Frau trug eine Nickelbrille und einen blassrosa Lippenstift und sah bedeutend besser aus als bei unserer letzten Begegnung.
    »Dr. Dizinoff! Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Roseanne, schau an«, sagte ich. »Sie sehen toll aus.«
    »Oh.« Sie winkte ab.
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier?« Wir gaben uns die Hand, und ich registrierte erfreut, dass sie einen rosigen Teint hatte, die Augen klar und die Stimme kräftig waren. Sie hatte seit unserer letzten Begegnung noch ein bisschen mehr abgenommen, sah aber immer noch gesund aus – schlank, aber nicht dürr. Ich freute mich, zu sehen, dass sie arbeitete. Bei der Aufmachung, dachte ich, käme niemand auch nur auf die Idee, dass ihren Oberkörper Tattoos zierten.
    »Ich hab erst vor sechs Wochen angefangen«, sagte sie. »Und es gefällt mir sogar, glauben Sie das? Mein ganzes Leben lang wollte ich vorm Autohandel weglaufen, wollte mit dem Verkaufen nichts zu tun haben, und jetzt stellt sich heraus, dass ich das sogar gut kann.« Sie lächelte verlegen. »Wir haben eine neue Lieferung Jeeps reinbekommen, die nur so weggehen, und Sie wissen vielleicht, die Absatzzahlen landesweit lassen ganz schön zu wünschen übrig. Aber bei uns läuft es richtig gut.«
    »Tja, das liegt vermutlich daran, dass Sie die Wagen verkaufen«, sagte ich. Ich war wirklich begeistert, wie gut Roseanne aussah. Manche

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