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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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die Nüstern weit gebläht. Geoffrey hielt die Stellung, ohne seinen Gegner besonders beeindrucken zu können, einen älteren, untersetzten Mann, der versuchte, ihn zu ermüden. Adam nahm die Zügel und machte sich daran, das Kräfteverhältnis zu verbessern.
    »Mylord, rechts von Euch!« warnte Sweyn, hielt seinen Schild hoch und kam mit seinem Pferd näher. Statt vorwärts zu setzen, zog Adam am rechten Zügel und drehte Lyard einer Gruppe von fünf jungen Männern zu, die im Team arbeiteten und offenbar entschlossen waren, eine so edle Beute wie den Rotfuchs für sich zu erobern.
    Adam grinste wölfisch, zog wieder am Zügel und trieb Lyard auf den vordersten der fünf Ritter zu, ließ dabei Sweyn und Aubrey mit den beiden auf seiner Linken und Alun und Thierry mit den beiden rechts von ihm kämpfen. Der Rotfuchs folgte nur zögernd seinem Kommando, und Adam mußte die Sporen einsetzen, damit das Tier den Kopf hob.
    Die beiden Pferde stießen zusammen. Adams Gegner schlug zu, und seine Waffe prallte von Adams Schild ab. Adams mächtiger Rückhandschlag, sein gefährlichster Schwerthieb überhaupt, warf den Schild des jungen Ritters zurück, wobei er diesen mit der Kante am Unterkiefer traf. Adam setzte nach, ohne dem anderen Gelegenheit zum Rückzug zu geben, und der Schild flog davon, verbunden mit einem Schmerzgeheul. Der Mann riß an seinen Zügeln und verlor sie aus der Hand, als er abzuspringen versuchte. Sein Pferd bäumte sich auf, stellte sich auf die Hinterhand, und dabei riß es den Ritter aus dem Sattel, der mit Sweyn beschäftigt war. Sweyn faßte die Gelegenheit beim Schopf und erhob sich in den Steigbügeln, um die Opposition weiter zu bekämpfen.
    Getrennt von Adam durch den Druck der Schlacht, waren Thierry und Alun zu weit entfernt, um zu verhindern, was als nächstes geschah, und Aubrey, obwohl er es versuchte, war nicht in der Lage, von seinem eigenen Gegner freizukommen und Adam zu unterstützen. »Achtet auf Eure Waffe, Mylord!« brüllte er, so laut er konnte. »Im Namen Jesu Christi, achtet auf Eure Waffe!«
    In der Menge schrie Heulwen den Namen ihres Mannes, hob die Röcke und begann zu laufen, bis sie von einem von Adams Hauptleuten festgehalten wurde, der, so erschrocken er war, noch genügend Geistesgegenwart besaß, um zu verhindern, daß sie auf das Schlachtfeld lief, wo sie vor den großen Schlachtrossen und den blitzenden Waffen kaum mit dem Leben davongekommen wäre. Sie wehrte sich wie eine wilde Katze, aber er hielt sie fest, bat sie aufzuhören, und schließlich folgte sie seiner Bitte, weil sie sich aus seinem Griff nicht mehr befreien konnte und all ihre Kraft sie verlassen hatte. Schluchzend, tränenüberströmt und keuchend drehte sie sich in seinem Griff, um einen Blick auf das Schlachtfeld zu werfen, doch bis dahin war bereits alles vorüber.
    Adam, das Schwert erhoben, um den Schild seines Gegners zu treffen, kommandierte Lyard mit den Schenkeln, um der Herausforderung zu begegnen. Der Fuchs zitterte und stolperte, als Adams Unterarm einen gefährlichen Schlag von der Kugel eines Morgensterns erhielt. Sein Schwert verfing sich in der Kette der Waffe und wurde ihm aus den Fingern gerissen, während einige der Stahlspitzen der schweren Kugel sich im Kettenhemd und dem Hemd darunter verfingen und das Eisengeflecht wie den Stoff darunter zerfetzten. Die Wucht des Aufpralls warf ihn zur Seite und riß ihn aus dem Sattel.
    Er landete hart, aber die Übung ließ ihn abrollen und vorläufig vor dem erneuten Ansturm seines Feindes schützen. Feind, nicht Gegner, denn der Mann, der auf Lyard fluchte und ihn mit dem Schild aus dem Weg schlug, saß auf einem schäumenden, gescheckten Schlachtross. Der Morgenstern war zweifellos keine Waffe für ein Turnier, und auch nicht die Art von Warrins Angriff: von der Seite her, während Adam noch mit einem anderen Gegner beschäftigt war, und ohne die übliche Warnung.
    Keuchend, mit schwarzen Sternen vor den Augen, erhob sich Adam; sein rechter Arm war taub, er konnte seine Finger nicht fühlen, und sein Schild war ihm soviel Schutz wie ein Stück Pergament, als der Mann jetzt gegen ihn anritt.
    Sweyn fluchte und kämpfte, um sich freizumachen. Aubrey war es bereits gelungen, aber er sah, daß er zu spät kam.
    Während der Morgenstern an seiner Kette geschwungen wurde und an Wucht gewann, ließ Warrin sein Pferd rückwärts tänzeln. Adam sah, wie sich der Tod über ihm türmte, eine schwarzweiße Mähne vor dem Himmel, Hufe wie stählerne

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