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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Met.
    »Überflüssig, zu sagen, daß ich damit einverstanden bin!« Renard lachte. »Die Kleine ist es wert, daß man sie zur Frau hat. Jetzt, da Warrin tot ist, erbt sie den Besitz von Sir Hugh allein, und der besteht aus erstklassigem Weideland und schönen Herden.« Er warf einen raschen Blick auf das walisische Mädchen, dann wandte er sich wieder dem immer noch mürrischen Adam zu. »Warrins Tod hat Sir Hugh hart getroffen, weißt du. Er hoffte, daß sein Sohn früher oder später begnadigt werden würde.«
    »Hoffte er das?« Adam bemühte sich um Gleichgültigkeit, aber die Worte, so tonlos sie klangen, waren voll von Gift.
    »Eine Rauferei auf der Straße in Angers, wie es heißt. Nicht gerade eine ruhmvolle Höllenfahrt, oder?«
    Adams Stimme wurde zu einem rauen Knurren. »Er hat weniger bekommen, als er verdiente!«
    »Ist es wirklich so gewesen? Hat er sich im betrunkenen Zustand bei den Docks mit ein paar Matrosen eingelassen und ist schließlich im Wasser gefunden worden?«
    Ein Muskel zuckte an Adams Kinn. »Woher soll ich das wissen?« zischte er. »Wenn das die offizielle Version ist, die man seinem Vater aufgetischt hat, muß es ja wohl die Wahrheit sein.«
    Renard senkte die Lider. »Ich dachte nur, weil du zur selben Zeit in Angers gewesen bist …«
    Adams Hand schoß nach vorn und packte Renard mit schmerzender Heftigkeit an der Schulter. Der Becher Met fiel um und ergoss sich über den Tisch. »Behalte deine Gedanken besser bei dir!« zischte er und legte großen Nachdruck auf jedes einzelne Wort.
    Sein Gesicht war dem des Jungen nahe, und das Licht des Feuers ließ seine Augen feurig erscheinen. Renard hielt dem Blick stand, aber er fühlte, wie sein Magen nach unten sackte. Adam erinnerte ihn in diesem Augenblick an einen Wolf. Dazu kam, daß er knurrende Geräusche ausstieß; dann schob er Renard zur Seite, erhob sich auf die Beine und stakte steif davon.
    Renard glättete die Fingerabdrücke auf dem Fell seines Umhangs und überlegte sich, ob er Adam hinterher gehen sollte oder nicht. Schuldete er ihm die Bitte um Verzeihung? Er schürzte die Lippen und fand, daß das nicht der Fall war. Es war Adams Reaktion, die dazu geführt hatte, nicht seine lockere Zunge. Er verengte nachdenklich die Augen.
    Das walisische Mädchen lächelte ihn an. Sie besorgte sich einen Krug und kam herüber, um seinen Becher mit Met zu füllen. Er betrachtete die Bewegungen ihres Körpers unter dem einfachen Leinenkleid und entschied, daß man Adam besser in Ruhe ließ, was immer ihm Sorgen machte, bis er sich ausgekühlt hatte und wieder so vernünftig war, daß man mit ihm umgehen konnte.
    Draußen war es kalt; frostige Luft machte sich mit der Dämmerung breit. Adam beobachtete den Dampf seines Atems und seines Urins. Lachen drang heraus zu ihm und Singen, dazu der warme, fettige Geruch von gebratenem Hammelfleisch. Als er fertig war, ging er zurück in den Saal und lehnte sich gegen einen Pfeiler, um dem Braten des Fleisches zuzusehen. Er kam sich nicht nur wie ein Außenseiter vor, er wußte, daß er einer war. Renard hatte jetzt damit zu tun, das walisische Mädchen dazu zu bringen, daß es sich neben ihn setzte. Adam überlegte sich, ob er ihm Einhalt gebieten sollte, entschied aber, daß es am besten war, wenn er Abstand hielt.
    »Er hat sich da an eine viel versprechende Sache gemacht«, erklärte der grinsende Rhodri ap Tewdr in englischer Sprache.
    Adam wandte sich an den jungen walisischen Clan-Führer, der jetzt neben ihm stand. Rhodris Gesicht war gerötet vom Met, aber er war nur angeheitert und hatte zweifellos auch ein Interesse daran, in dieser Nacht einigermaßen nüchtern zu bleiben. »Das tut er, wann immer sich ihm eine Gelegenheit bietet«, knurrte Adam. »Habt ihr was dagegen? Ich möchte nicht, daß sich irgendein wütender Ehemann oder Vater auf ihn wirft und den Krieg zwischen uns erneut entfacht.«
    Rhodri schüttelte sich aus vor Lachen. »Es gibt nur eine Art von Krieg, den ich in meiner Hochzeitsnacht führen möchte, und bestimmt nicht mit Euch und den Normannen. Nein, es hat niemand etwas dagegen. Branwens Ehemann hat sie vor einem Jahr rausgeworfen, als er sie mit einem Wollhändler in den Büschen erwischt hat. Ich sage Euch, der Weg zu ihrem unteren Eingang ist so ausgetreten, daß weit und breit kein Gras mehr wächst – nicht, daß ich mich persönlich davon überzeugt hätte.«
    »Natürlich nicht«, bekräftigte Adam ernst.
    »Duw, die saugt ihn aus!« keuchte Rhodri

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