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Die Füchsin

Die Füchsin

Titel: Die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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unteren Ende legte Warrin de Mortimer seine Hand auf seinen Schwertknauf und betrachtete Adam mit einer Mischung aus Ärger und heftiger Abneigung. Heulwen machte sich aus Adams Griff frei und nahm dann Warrins Umhang mit einem warmen Lächeln der Begrüßung. Als sie nach der Schließe griff, umfasste er ihre Taille mit den Händen und beugte sich hinunter zu ihren Lippen. Der Kuß war nicht von Dauer, aber er zeigte die Besitzverhältnisse an.
    »Zu Hause und noch immer unverletzt vom Ausflug mit der Kaiserin, wie ich sehe«, sagte er zu Adam.
    »So scheint es.« Adam beugte sich über den Tisch nach seinem Schwertgürtel und schnallte ihn sich dann ohne Hast um.
    De Mortimer warf ihm einen Blick verächtlichen Amüsements zu, als betrachte er ein störrisches Kind, dem er in jeder Beziehung klar und deutlich überlegen war. »Es kommt mir vor«, sagte er, »als sei es noch keine Stunde her, seit wir draußen auf dem Hof miteinander gerauft haben.« Aus dem Amüsement entstand ein hässliches Lächeln. »Ich höre, daß du gelernt hast von den Lektionen, die ich dir damals erteilt habe.«
    »Jedenfalls wesentlich mehr als du, Warrin«, antwortete Adam gleichmütig und wandte sich dann an Heulwen, als ob der andere Mann gar nicht existierte. »Das Geld ist in meinen Satteltaschen. Ich lasse es dir von Austin hereinbringen. Und was ist mit Jester?«
    »Ich – ich weiß nicht«, stotterte sie und kam aus dem Konzept angesichts der Feindseligkeit, die sich zwischen den beiden Männern ausbreitete. »Ich hatte noch nicht Zeit, um darüber nachzudenken.«
    Adam warf de Mortimer einen schrägen Blick zu. »Dann lasse ich ihn dir. Wenn ich seinen Charakter recht beurteilen kann, wirst du ihn in Windsor nicht verkaufen können. Und was die andere Sache betrifft, überlaß das ruhig mir. Sobald ich etwas höre, lasse ich es dich wissen.«
    Sie nickte und schluckte. »Danke, Adam.«
    »Nicht der Rede wert.« Sein Mund war trocken, als er sich den Umhang überwarf und den Wein unangerührt stehenließ, an ihr und de Mortimer vorbeischritt und auf seine Männer zueilte.
    »Willst du uns nicht gratulieren?« stichelte de Mortimer. »Ich bin in Kürze beinahe so etwas wie dein Schwager, nicht wahr?«
    Adam wandte sich nicht um. Er schluckte und sagte dann »Meine Gratulation« durch schmal gewordene Lippen, dann ging er rasch durch die Halle, um nicht doch noch etwas Törichtes zu tun.
    Sobald er draußen war in der kalten, klaren Luft des Burghofs, ließ er sich gehen und knallte seine Faust gegen die nackte, harte Wand statt in de Mortimers hübsches, spöttisches Gesicht. Die Haut platzte und wurde abgeschürft. Er schaute auf das Blut; seine Brust hob und senkte sich, und er begrüßte die Schmerzen, welche die Gedanken überlagerten.
    »Bei mir bewirkt er fast das gleiche«, sagte Renard, der die Treppe herunter auf ihn zukam. »Er ist so verdammt herablassend und behandelt mich, als ob ich gerade erst so alt wie William wäre.«
    »Manchmal benimmst du dich aber auch so.«
    »Gehst du jetzt zurück nach Thorneyford?«
    Adam betrachtete seine aufgeschürften Knöchel, der Preis dafür, daß er sich zu lange unter Kontrolle gehalten hatte, dann warf er einen dunklen Blick auf Renard. »Warum fragst du?«
    »Ach, nur so.« Renard zuckte nonchalant mit den Schultern. »Ich dachte, daß ich dich in diesem Fall begleite. Starlight braucht Bewegung, und ich bin lieber nicht hier, wenn Warrin sich wie ein Gockel, der eine Henne haben will, vor Heulwen aufplustert. Hast du all die Ringe gesehen, die er an den Fingern trägt?«
    Adam warf einen Blick auf seinen Verbündeten und fand ein kurzes Lächeln für ihn. »Ja.«
    »Und er benutzt Lavendelöl, ich konnte es aus einer Meile Entfernung riechen.« Renard rümpfte die Nase. »Jesus Christus, der hat nicht viel Platz für Heulwen in seinen Herzen. Der ist zuallererst wahnsinnig in sich selbst verliebt.«
    Ohne Kommentar ging Adam zu Lyard, schnallte eine Satteltasche los und nahm einen ledernen Geldbeutel heraus, dann reichte er ihn seinem wartenden Knappen. »Geh hinein, Austin, und gib ihn Lady Heulwen. Sag ihr, die restlichen zwanzig sind ein Hochzeitsgeschenk. Sie wird wissen, was ich meine.«
    »Ja, Mylord.«
    Adam sah, wie er davonlief, dann wandte er sich wieder dem Pferd zu, nahm seinen Helm vom Sattelknauf und setzte ihn sich auf. »Du wirst eine Rüstung brauchen«, sagte er zu Renard. »Aber ich glaube, das brauche ich dir nicht zu sagen. Hast du ein

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