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Die fünf Leben der Daisy West

Die fünf Leben der Daisy West

Titel: Die fünf Leben der Daisy West Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Patrick
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essen wir immer am Wasser Krabbenbrötchen.
    »Können wir die Krabbenbrötchen heute auslassen?«, frage ich, als wir uns von den Fischhändlern entfernen. »Mir ist irgendwie ein bisschen schlecht.«
    Sofort greift Megan nach meiner Hand und zieht mich vom Markt herunter in Richtung Stadt. Bis zum nächsten Starbucks sprechen wir kein Wort. Erst als wir mit einem Kaffee vor der Nase an einem gemütlichen Fenstertisch sitzen, reden wir weiter.
    »Die Krabbenbrötchen hast du dir doch noch nie entgehen lassen«, beginnt Megan. »Was ist los?«
    »Matt hat mich gebeten, für Audrey Revive zu stehlen«, antworte ich.
    Megan bleibt vor Schreck der Mund offen stehen. »Nein.«
    »Doch.«
    »Wirst du es tun?«
    »WAS? Megan!«
    Sie zuckt mit den Schultern. »Na ja, warum nicht?«
    »Damit würde ich eindeutig die Regeln brechen! Ich könnte massive Schwierigkeiten bekommen. Eine Gefängnisstrafe womöglich.«
    »Das würden sie nicht tun«, meint Megan und schlürft ihren Milchkaffee. »Sie hätten viel zu viel Angst, dass du das ganze Programm verrätst.«
    »So habe ich das noch nie gesehen«, gebe ich zu.
    »Hör zu Daisy, ich will Revive nicht verdammen und sicher nicht kleinreden, was meine Mutter und ich dem Mittel zu verdanken haben. Nein, ich bin dankbar. Aber deshalb lasse ich mich trotzdem keiner Gehirnwäsche unterziehen, bis ich denke, dass jeder einzelne Schritt, den sie machen, richtig ist. Ich lasse mich nicht von ihnen kontrollieren.« Einen Moment lang sieht sie mich eindringlich an. »Und das solltest du auch nicht tun.«
    »Du meinst also, ich sollte es stehlen?«, frage ich nervös.
    »Ich meine, du solltest tun, was du für richtig hältst, nicht, was Gott dir vorschreibt.«
    Als sie Gott erwähnt, fällt mir das neue Labor wieder ein. Erweiterung. Das wiederum erinnert mich an Fall 22.
    »Ich muss dir noch etwas sagen«, flüstere ich.
    »Schieß los!«, ruft Megan und beugt sich gespannt vor.
    »Wir müssen Fall 22 ausfindig machen«, beschließt Megan, als ich fertig bin. »Die einzige Möglichkeit, an die Details zu gelangen, ist, denjenigen oder diejenige direkt zu fragen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«, frage ich. Mein Kaffee ist leer, was schon ausreicht, um mich wieder traurig zu stimmen.
    »Hol dir noch einen«, rät Megan, als sie sieht, wie ich unglücklich in meine leere Tasse starre. »Du bist im Urlaub.«
    Mit einer frischen Tasse Kaffee kehre ich an den Tisch zurück.
    »Und wie sollen wir herausfinden, wer diese Person ist?«, erkundige ich mich.
    »Kannst du dich noch an irgendetwas aus dem Dokument erinnern?«, will Megan wissen.
    »An viel nicht«, antworte ich. »Ich war so perplex, einen 22. Fall zu finden, dass ich auf viel mehr nicht geachtet habe. Aber ich weißnoch den Namen der Stadt, in die diese Person umgesiedelt wurde. Es war Franklin in Nevada. Ich habe allerdings keine Ahnung, wo das ist.«
    Megan tippt den Namen in ihr Smartphone.
    »Das liegt daran, dass man dieses Kaff kaum als Stadt bezeichnen kann«, sagt sie kurze Zeit später. »Das arme Kind muss in einem Ort mit ... mein Gott, 3000 Einwohnern aufwachsen. Daisy, das ist unsere Chance. Wir müssen lediglich jemanden von dort fragen. Die Stadt ist so klein, da fällt eine neue Familie sofort auf.«
    Nur wenige Minuten vergehen, bis meine geniale Freundin einen Plan parat hat. Sie ruft bei der Lokalzeitung an und erzählt dem Menschen, der um diese Zeit noch Dienst hat, dass sie für die Website der Schule einen Artikel über die neu zugezogene Familie schreiben soll, nur leider deren Nachnamen vergessen hat.
    So verrückt es klingt, aber es funktioniert.
    »Ach richtig, Emerson!«, sagt Megan aufgeregt ins Telefon. »Bill, ich danke Ihnen sehr. Ihnen auch noch einen schönen Abend.«
    »Und jetzt?«, frage ich.
    »Wir schauen natürlich auf Facebook nach, was glaubst du denn?«, antwortet Megan, als wäre das die logischste Sache der Welt.
    »Du solltest Agentin werden«, necke ich sie.
    »Das sagt David auch immer«, antwortet sie kokett. Ich weiß, dass sie eine Schwäche für ihren Kontaktmann hat.
    »Recht hat er«, bekräftige ich noch einmal. »Lass uns gehen.«
    Auf Facebook ist niemand mit dem Namen Emerson aus Franklin zu finden und als wir den Namen für den ganzen Staat Nevada eingeben, gibt es zu viele. Ich will schon aufgeben, als Megan auf die Idee kommt, David anzurufen.
    »Würdest du mir einen Gefallen tun?«, gurrt sie ins Telefon.
    Mir ist die Sache ein wenig peinlich, gleichzeitig bin

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