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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der Nähe... Ich mußte schlucken. Hier wird etwas geschehen... Etwas Furchtbares!
    Ich blieb stehen, als erneut Bilder vor meinem inneren Auge auftauchten, die nur durch meine seherische Gabe verursacht worden sein konnten. Tagtraumvisionen...
    Ich sah jene Szene vor mir, die mich schon einmal zu Tode erschrocken hatte. Ich sah Tom im eigentümlichen Schein grüner Flammen. Innerhalb eines Augenblicks bildeten sich aus Dutzenden von Knochen ein Tigerskelett. Fleisch, Sehnen und Fell bildeten sich und dann sprang das Tier auf Tom zu. Die mörderischen Pranken berührten ihn an der Schulter...
    "Nein!" hörte ich mich selbst sagen, und meine Stimme klang heiser und verloren.
    Ich stapfte durch den Schnee, versuchte zu rennen, was in dem weichen Untergrund nicht so leicht war.
    Tom wartete nicht.
    Erst am Waldrand blieb er stehen und sah sich um. Ich holte ihn schließlich ein und war ziemlich außer Atem. Sein Blick glitt suchend über die Sträucher des Unterholzes. Nirgends war etwas verdächtiges zu sehen oder zu hören. Keine Bewegung, kein Laut.
    Ich berührte Tom leicht am Unterarm. Jetzt erst schien er mich zu bemerken, so versunken war er...
    "Tom, was ist los?"
    "Er ist in der Nähe", flüsterte er.
    "Von wem sprichst du?"
    Er sah mich überrascht an. "Ist das wirklich eine ernstgemeinte Frage, Patti?"
    "Nein", flüsterte ich schluckend, während ich verzweifelt in seinen grüngrauen Augen zu lesen versuchte. Augen, die für mich in diesem Augenblick mehr ein Geheimnis als ein Fenster zu seiner Seele waren.
    Und dann begann ich zu ahnen, was los war...
    "Ich habe eine mentale Kraft wahrgenommen", flüsterte ich.
    "Etwas ist hier in der Nähe..."
    "Ein Uksaki!" sagte Tom. Es war für ihn keine Frage. Jeglicher Zweifel schien für ihn ausgeschlossen.
    "Du meinst, wegen der Spuren!"
    "Ich weiß es!"
    "Aber..."
    "Patti, ich wahr schon einmal hier..." Er faßte mich bei den Schultern, als er das sagte. Ich nickte leicht. Ich wußte, was er meinte, ohne, daß er es wirklich aussprechen mußte. Tom Hamilton hatte seit seiner Kindheit unter seltsamen Träumen gelitten. Etwas, das uns beide verband. Aber bei ihm waren diese Träume nicht wie bei mir Ausdruck einer seherischen Fähigkeit gewesen, sondern etwas ganz anderes...
    Erinnerungen an frühere Leben.
    Jahre später erst, an einem mysteriösen Ort in den Urwäldern Indochinas, der den Namen Pa Tam Ran trug, sollte Tom mit Hilfe von Mönchen hinter dieses Geheimnis kommen. Sie hatten ihn besondere Techniken mentaler Konzentration gelehrt, um dem Strom der Bilder und Erinnerungen Herr zu werden. Tom hatte Erinnerungen an Dutzende von vorherigen Leben...
    "Ich war hier an diesem Ort...", sagte er fast tonlos. Dann deutete er nach links, zum Horizont, wo die Berge hoch und schroff aufragten. "Es ist Jahrtausende her. Länger, als die geschriebene menschliche Geschichte. Länger, als sich irgendeine heute noch existierende Kultur zu erinnern vermag. Ich war Maguan, der Jäger und diese Berge dort habe ich genauso gesehen, wie in diesem Moment..." Er fuhr sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. "Vieles hat sich natürlich verändert... Vielleicht täusche ich mich."
    "Du bist damals ebenfalls einem Uksaki begegnet?" fragte ich.
    "Ja", sagte er düster. "Das bin ich..." Ich hatte das Gefühl, daß er noch weiter sprechen wollte, aber in diesem Moment tauchte Sergej auf.
    "Also, was ist?" meinte er. "Suchen Sie hier was Bestimmtes, Tom? Ich hoffe nicht, daß Sie hier Wurzeln schlagen wollen..."
    *
    Sergej machte Tom den Gefallen, der Tigerspur noch ein Stück zu folgen.
    "Dann machen wir eben einen kleinen Umweg...", meinte er.
    "Umweg?" echote Tom.
    "Ja, unser nächstes Ziel ist eigentlich eine verlassene Kolchose, auf der Hermeline gezüchtet wurden. Da verkriechen sich die Wilderer immer wieder.
    Während der Fahrt schwiegen wir. Ich konnte mit Tom nicht offen reden. Nicht in Anwesenheit von Sergej und den anderen.
    Die innere Anspannung wuchs.
    Ich spürte, daß etwas in der Nähe war.
    Vielleicht ein Uksaki. Tom schien davon überzeugt zu sein. Das Kettenfahrzeug folgte der Spur. Es war kein Problem, für den umgebauten Panzer, durch das Unterholz einfach hindurchzufahren. Auch der steile Wand auf der anderen Seite des Waldstücks machte dem Fahrzeug nichts aus.
    Und dann endete die Spur plötzlich.
    Beinahe so, als wäre der Tiger auf einmal verschwunden.
    "Halten Sie an!" forderte Tom von Sergej. Sergej zuckte die Achseln. "Wir liegen nicht schlecht in

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