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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Männer und Frauen blieben stehen und blickten wie erstarrt diesen geisterhaften Erscheinungen entgegen.
    "Die Geister des Bösen, sie gewinnen die Oberhand..."
    "Aber das ist doch unmöglich!"
    "Nur die Ruhe!"
    Die Bündel wurden auf den Boden gelegt und ausgerollt. Das Mondlicht beschien dicke Holzpfähle, die unten zugespitzt waren, so daß man sie in den Boden rammen konnte.
    Oben befanden sich eigenartige Schnitzereien.
    Fratzenhafte Gesichter, die nur entfernte Ähnlichkeit mit den Zügen von Menschen aufwiesen. Mit raubtierhaften Reißzähnen ausgestattete Mäuler waren weit aufgerissen und verliehen diesen fratzenhaften Gesichtern ein grimmiges Aussehen.
    Wie auf ein geheimes Kommando hin bildeten die
    Anwesenden eine Art Halbkreis. Jeder der Anwesenden hatte einen der Pfähle gepackt und vor sich in den weichen Waldboden gerammt. Einer der Männer führte einen schweren Vorschlaghammer mit sich und trieb jeden der insgesamt dreizehn Pfähle mit genau drei Schlägen in den Boden hinein.
    Drei Schläge...
    Mehr durften es nicht sein.
    Alles mußte genau so vor sich gehen, wie es das alte Ritual verlangte, mit dem schon vor Jahrtausenden dem Ansturm des Bösen getrotzt worden war... Dumpf klangen die Hammerschläge in den Wald hinein. Und es schien beinahe so, als würde dort jemand jedesmal aufstöhnen. Die Stämme der Bäume formten Gesichter, die zu schreien schienen. Züge des Schmerzes zeichneten sie. Und namenloser Haß leuchtete aus den Augen dieser geisterhaften Wesen heraus, die dem Wald ein derart gespenstisches Leben eingehaucht hatten.
    "Es ist vollbracht!" sagte der Mann, der den Vorschlaghammer führte, schließlich keuchend. Die Furcht leuchtete auch aus seinen Augen heraus. Aber er wußte, daß
    das, was sie hier taten, zu Ende gebracht werden mußte. Schon begann sich eines der gespenstischen Baumwesen zu bewegen. Der Anblick allein ließ die Männer und Frauen am Waldrand bereits schlucken. Ein groteskes Zwitterwesen aus Baum und Mensch stand vor ihnen. Der Kopf trug einen großen, zylindrischen Hut. Der große weiße Kragen über der schwarzen Jacke erinnerte an die Mode der Puritaner zu Zeiten eines Oliver Cromwell. Diese Gestalt schien ein Stück aus dem Baum herauszuwachsen. Die Schultern mündeten in dicken, knorrigen Ästen, die sich wie tentakelhafte Arme bewegten. Auf geheimnisvolle Weise schien das Holz mit einem Mal biegsam und lebendig geworden zu sein. Wie krallenbewehrte Finger bewegten sich die letzten kleinen Verästelungen hin und her. Ein grimmiger Laut drang aus dem dünnlippigen Mund inmitten des totenbleichen Gesichts. Mit einem furchtbaren, reißenden Geräusch begannen sich die Wurzeln aus der Erde zu lösen. Von einem Augenblick zum nächsten lief ein Riß durch die Erde. Eine Furche, wie von einem unsichtbaren Pflug innerhalb von Sekunden gezogen. Und schon im nächsten Moment hatte sich eine zweite gebildet. Langen Würmern gleich, begannen die Wurzelstränge ein Eigenleben zu entwickeln und aus der Erde herauszukriechen.
    Eine der Frauen schrie auf, als eine dieser unterirdischen Verästelungen sich wie eine Schlinge um ihren Fuß zu legen begann. Sie wich zurück.
    Und mindestens ein Dutzend dieser seltsamen
    Zwittergestalten zwischen Baum und Mensch stimmten ein höhnisches Gelächter an.
    Das Dunkel des Waldes wurde erfüllt von immer mehr kleinen Lichtquellen. Wie kleine Sterne in der Dunkelheit funkelten sie. Es waren die Augen dieser unheimlichen Wesen...
    Eines dieser Baumwesen machte nun so etwas wie einen Schritt.
    Weitere Furchen zogen sich durch den weichen Boden.
    "Zurück!" rief der Mann mit dem Vorschlaghammer, der sein Werkzeug fallenließ. Auch er konnte sich der grausamen Faszination dieses übernatürlichen Schauspiels kaum entziehen.
    "Es ist vollbracht!" flüsterte er, während sich die anderen, die mit ihm gekommen waren, um ihn scharrten und angstvoll in den Wald hineinblickten.
    Der Mann, der den Vorschlaghammer getragen hatte, griff in seine Jackentasche. Er umfaßte einen kalten Stein. Ein Prickeln durchlief seinen Arm und breitete sich von dort aus über seinen gesamten Körper aus.
    Er holte den Stein aus der Tasche heraus und hielt ihn ins Mondlicht. Der Stein veränderte sich. Er leuchtete mattrot, als ob ein eigenartiges Feuer in ihm brannte... Das Prickeln wurde stärker und stärker. Schließlich war es beinahe schmerzhaft. Eine unheimliche Kraft durchflutete den Mann. Eine Kraft, die sich kaum ertragen ließ. Er verzog das Gesicht,

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