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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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wandte den Kopf und fuhr zusammen. »Bei allen Göttern, Mammot! Wo habt Ihr diese abscheuliche Maske her?«
    Der alte Mann sah ihm kurz in die Augen, wandte dann den Blick ab. »Nach allem, was ich weiß, ist es die möglichst genaue Wiedergabe der Gesichtszüge eines Jaghut«, sagte er leise. »Obwohl ich vermute, dass die Hauer ein bisschen zu kurz geraten sind.«
    Baruk schüttelte sich. »Ist es Euch schon gelungen, Euren Neffen zu finden?«
    »Nein«, erwiderte Mammot. »Und allmählich mache ich mir große Sorgen.«
    »Nun«, brummte der Alchemist, während sie nach draußen gingen, »wollen wir hoffen, dass Oponns Glück dem Burschen weiterhin hold ist.«
    »Natürlich«, murmelte Mammot.
     
    Elsters Augen weiteten sich, als eine Menge aufgeregter Gäste aus dem großen Salon geströmt kam und sich auf der Terrasse versammelte.
    Fiedler kam zu ihm gehastet. »Es gibt ein Duell, Sergeant. Einer ist der Kerl mit den Weinflecken auf dem Hemd, ein Mitglied des Stadtrats namens Orr. Niemand weiß, wer der andere Mann ist. Er steht da drüben, bei dem großen Burschen mit der Drachenmaske.«
    Der Sergeant hatte mit verschränkten Armen lässig an einer der Marmorsäulen gelehnt, die den Springbrunnen umgaben, doch als er jetzt die riesige Gestalt mit der Drachenmaske sah, wäre er beinahe in das Bassin hinter ihm gefallen.»Bei den Eiern des Vermummten!«, fluchte er. »Hast du die langen, silbernen Haare nicht wieder erkannt, Fiedler?«
    Der Saboteur runzelte die Stirn.
    »Mondbrut«, sagte Elster schwer atmend. »Das da ist der Magier, der Lord, der in jenem Portal gestanden und gegen Tayschrenn gekämpft hat.« Er gab eine beeindruckende Serie von Flüchen von sich, dann fügte er hinzu: »Das ist kein Mensch.«
    Fiedler stöhnte. »Ein Tiste Andii. Der Bastard hat uns gefunden. Wir sind erledigt.«
    »Halt die Klappe.« Elster erholte sich allmählich von dem Schreck. »Stell alle so auf, wie es dieser Hauptmann Stillis wollte, mit dem Rücken zu den Bäumen, die Hand an der Waffe. Na los, beweg dich!«
    Fiedler huschte davon. Der Sergeant sah zu, wie der Saboteur seine Leute zusammentrommelte. Wo zur Hölle waren Kalam und Paran? Er bemerkte, dass der Schnelle Ben zu ihm herüberschaute, und winkte ihn heran.
    »Fiedler hat's mir erzählt«, sagte Ben, der sich dicht zu Elster hinüberbeugte. »Es könnte aber sein, dass ich nicht von großem Nutzen bin, Sergeant. Dieser Bursche aus dem Hügelgrab schickt Wogen von ziemlich üblem Zeug aus. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren.« Er lächelte matt. »Sieh dich um. Du kannst alle Magier daran erkennen, dass sie aussehen, als wäre ihnen speiübel. Wenn wir alle auf unsere Gewirre zurückgreifen würden, wäre alles in Ordnung.«
    »Und warum tut ihr es dann nicht?«
    Der Magier seufzte. »Der Jaghut würde uns anpeilen, als wären wir Leuchtfeuer. Und er würde die schwächeren übernehmen -selbst aus dieser Entfernung. Und dann wäre hier die Hölle los.«
    Elster richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Terrasse, wo sich die Gäste mittlerweile um einen freien Platz herum aufstellten. »Stimm dich mit Igel und Fiedler ab«, befahl er, während sein Blick noch immer an dem Tiste Andii hing. »Sorg dafür, dass sie irgendwas zur Hand haben, wenn's hier plötzlich rund geht. Dann muss dieser Kasten hier brennen, und zwar heiß und lange. Wir brauchen diese Ablenkung, um die Minen an den Kreuzungen zu zünden. Nick mir zu, wenn sie so weit sind.«
    »In Ordnung.« Der Schnelle Ben machte sich davon.
    Elster stieß ein überraschtes Knurren aus, als ein junger Mann sich um ihn herumschob, der wie ein Dieb gekleidet war, nicht einmal die Gesichtsmaske fehlte.
    »Entschuldigt«, murmelte der Mann und marschierte auf die Menge zu.
    Der Sergeant starrte ihm nach, dann warf er einen misstrauischen Blick in den Garten. Wie zur Hölle war der Bursche an ihnen vorbeigekommen? Er hätte schwören können, dass sie das Wäldchen abgesperrt hatten. Verstohlen lockerte er sein Schwert in der Scheide.
     
    Crokus hatte nicht die geringste Ahnung, was für ein Kostüm Challice D'Arle tragen würde, und er hatte sich schon darauf gefasst gemacht, lange suchen zu müssen. Er hatte Apsalar an der rückwärtigen Mauer zurückgelassen, und jetzt hatte er ein schlechtes Gewissen deswegen. Sie schien es jedoch nicht übel zu nehmen - doch in gewisser Weise fühlte er sich dadurch nur noch schlechter. Warum musste sie auf solche Sachen immer so freundlich

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