Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey
zuzuführen.
Ich hatte das Unglück, von einem Mann dieser Art entdeckt zu werden. Er versuchte es zunächst bei mir auf die freundschaftliche Art. Er war ein schöner Mann und gut gebaut. Ich glaubte zuerst, ich hätte eine vortreffliche Entdeckung gemacht. Ich himmelte diesen elenden »Knebelbart« an, ohne ihn zu kennen. Er wog mich in dem Glauben, daß ich bei ihm das glücklichste Mädchen der Welt sei. Bedingung sei aber, daß ich ihm seine Wohltaten belohne.
Was waren diese angeblichen Wohltaten? Kann man es glauben, und würde ich es selbst glauben, wenn ich es nicht am eigenen Leibe erfahren hätte?
Sie bestanden darin, mir seinen Schwanz zum Lutschen zu geben und danach seinen Saft hinunterzuschlürfen. Dieser Kerl war geradezu versessen darauf. Wenn ich mich ihm diesbezüglich widersetzte, veränderte er seine Sprache und zeigte sein wahres Wesen: »Na schön, du verfickte Hure«, sagte er dann wütend zu mir, »wenn du nicht sogleich meinen Schwanz in deinen vermaledeiten Mund nimmst, dann lasse ich dich von einer Polizeitruppe in das Allgemeine Hospital schaffen!«
Allein schon bei dem Wort »Hospital« standen mir die Haare zu Berge, denn eine Dirne fürchtet nichts so sehr wie dieses Haus des Elends. Aufgrund der Beschreibung, die meine Schneiderin mir davon gab, kannte ich es zur Genüge. Sie war zu ihrem Leidwesen zweimal dorthin gebracht worden. Deshalb stimmte ich dem zu, was mein ruchloser »Knebelbart« von mir wollte. Ich bestand aber auf Bezahlung. Darauf gab er mir zur Antwort, ich könnte die Hure von Dienerin zu ihm schicken, und er würde ihr 10 Louis geben. Im Vertrauen auf seine Worte schickte ich mich an, dem »Knebelbart« meine Dienste zukommen zu lassen, wie er es liebte. Da sagte er zu mir: »Nein, meine Fotze, nicht so! Leg dich auf den Rücken!«
Ich war sehr zufrieden damit, daß er es dieses Mal anders haben wollte. Schnell öffnete ich meine Schenkel. Zwischen diesen nahm mein Hurenbock Platz. Kaum hatte er aufgehört zu ficken, da sagte er zu mir: »Auf, Nutte, iß jetzt den Rest!«
Kaum hatte er diesen Satz beendet, da steckte er mir schon seinen Schwanz in den Mund. Ich saugte an ihm, bis er tief in meinem Hals war. Als er genug hatte, sagte er zu mir: »Oh! Meine Königin, wir wollen uns jetzt schön amüsieren und unsere Kräfte stärken! 10 Louis sind ein guter Lohn dafür, daß du uns jetzt ein gutes Abendessen herrichten läßt!«
Da ich eben immer gutmütig war, gab ich meiner Kupplerin Weisungen. In kurzer Zeit war das beschafft, womit wir bis zwei Uhr morgens trinkend und essend die Zeit verbringen konnten.
Danach verließ mich mein »Knebelbart«. Er schwor mir hoch und heilig, daß ich mich auf sein Wort verlassen könnte. Um eben das zu prüfen, schickte ich gegen 11 Uhr am nächsten Morgen jemanden zu ihm. Der Lump wartete schon lange, wie er sagte, auf meine Kupplerin, um ihr ein Briefchen mitzugeben. Da sie glaubte, einen Wechsel erhalten zu haben, brachte sie mir ganz außer Atem diesen Brief, den ich ihr schnell aus den Händen nahm.
Man kann sich mein Erstaunen vorstellen, als ich das Folgende las:
»An die Dumoncey!
Lisette ziert sich,
warum eigentlich?
O weh! Ich verstehe es nicht!
Denn niemals hat mein Schwanz
eine so eitrige Fotze wie die ihre gevögelt!«
Man kann sich leicht meine Gefühle vorstellen, als ich sah, wie ich von diesem Mann, der unter mir stand, behandelt wurde. Ich sage ausdrücklich unter mir, denn ich schätze ohne Frage den Kaufmann höher ein als den Makler. Die Dirne nun aber verkauft ihren Körper, und der »Knebelbart« verkuppelt ihn. Ich wußte nicht, wie ich vorgehen sollte. Gleichwohl war es nötig, sich zu rächen, oder aber ich hörte auf, eine Frau zu sein.
Mit Versen! Wie sollte ich antworten?
In meinem Zorn kam ich auf einen Einfall. Sogleich schrieb ich auf demselben Papier die wenigen Worte, welche ich meinem »Knebelbart« durch dieselbe Botin zuschickte.
»Ich schwöre bei Apollo,
daß ich Deiner Muse nicht mißfallen habe! Ich habe eine Fotze,
die so beschaffen ist,
Dir Deine Hoden leer zu machen!«
Es waren die einzigen Verse, die ich jemals in meinem Leben gemacht habe. Sie sind nicht besonders gut, aber sie beweisen wenigstens, daß der Zorn sehr häufig der Gott der Dichter ist. Ich hätte besser getan, sie für mich zu behalten, denn sie brachten mir folgende Antwort ein:
»An die Dumoncey!
Entweder habe ich mich in meiner Rechnung getäuscht,
oder Wir sind beide quitt:
Wenn Du mir meine Eier leer machst,
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