Die Galaxis-Rangers
gestellte Waffe versprühte hundertfachen Tod in die heranrückenden Horden. Doch noch immer kamen sie, mit erhobenen Klingen, um Rache zu nehmen. John warf einen kurzen Blick über die Schulter um zu sehen, daß Sally gerettet war, bei diesem Anblick riß er die Waffe hoch und schoß die Peitscher von ihren Balkonen. Als das Peitschen aufhörte, versank die Halle in Düsternis.
»Ich habe eine Tür hinter dem Thron entdeckt, klammert euch an mich, dann können wir auf diesem Weg entkommen!« rief Jerry in deutscher Sprache, wissend, daß die anderen ihn verstehen würden, die Titanier, die nur des Englischen mächtig waren, dagegen nicht. Und es funktionierte! Er warf Sally, die wahrscheinlich auf ewig gefroren war, über seine Schulter. Lautlos führte er die anderen zu der Tür, stieß sie auf und schritt beherzt in das unbekannte Dunkel dahinter.
»Gut gemacht«, flüsterte John. »Dort drinnen schlagen sie sich nun gegenseitig tot, weil sie denken, wir wären noch immer in ihrer Mitte. Ich habe die Tür wieder zugemacht und versiegelt, wir können also Licht machen.«
Jerry entzündete die Flamme des Brenners, und sie sahen, daß sie sich in einem engen Korridor befanden, der in der Dunkelheit verschwand.
»Nun werde ich Sally nehmen«, sagte Chuck und nahm Jerry seine wertvolle Bürde ab. »Und nun weiter, und zwar ein bißchen dalli, denn mein Sauerstoffvorrat geht dem Ende entgegen.«
Und danach ging es wirklich ein bißchen dalli weiter, mit etwa sieben km/h. Die einzigen Geräusche waren das Tappen ihrer Schritte, sowie ihr heiserer Atem, der die schwindenden Sauerstoffvorräte wegfraß. Plötzlich sahen sie weit vor sich ein helles Pünktchen.
»Das Ende des Tunnels«, sagte Jerry und schaltete den Brenner ab. »Die Pünktchen sehen aus wie Sterne. Seid vorsichtig, denn wir haben keine Ahnung, was uns dort draußen erwartet.«
Stumm und grimmig marschierten sie weiter, die Waffen bereit, bis sie plötzlich wieder in der Eiswüste standen. Sie waren alleine, nahe bei einer Klippe und nicht zu weit von der 747 entfernt.
»Schaut«, sagte Jerry, der ihre Aufmerksamkeit auf ein weißes Band an der Klippe lenkte, sowie auf große Fladen desselben Materials am Boden. »Ich will verdammt sein, wenn das kein Sauerstoff ist – und der olle König hatte seine Privatleitung zum Vorrat …«
»Kein« – keuch! – »Sauerstoff!« stöhnte John, und sie eilten hurtig zum Flugzeug.
Nachdem sie neue Tanks angeschlossen hatten und das lebenspendende Gas wieder in ihre Lungen strömte, waren sie bereit für alles, egal, was kommen mochte. Es war Jerry, der schließlich einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan vorlegte.
»Die Titanier dort unten sind alle tot, aber ich verwette harte Dollars gegen Erdnüsse, daß in Kürze andere auftauchen werden. Daher bereiten wir uns besser auf einen baldigen Start vor, bevor sie uns wieder in unsere Pläne hineinpfuschen – schließlich können wir sie nicht alle töten.«
»Ich wünsche, das könnten wir«, knurrte John, bevor Jerry fortfuhr.
»Hört also zu, was wir tun. Wir holen den festen Sauerstoff und füllen die ganze Frachtkabine damit, das werdet ihr beide machen. Derweil lege ich Leitungen von der Kabine zu allen Maschinen und installiere eine Elektroheizung. Wenn die Kabine voll ist, versiegeln wir sie und schalten die Heizung ein, der Sauerstoff sublimiert und wird in die Maschinen gepumpt, wir schalten die Treibstoff zufuhr ein …«
»… und los geht’s!« meinte Chuck enthusiastisch. »Narrensicher. Aber was wird mit Sally?«
Bei diesem Wort verschwanden die glücklichen Mienen von den Gesichtern, sie alle sahen zu dem noch immer steif gefrorenen Mädchen, das sie an die Wand gelehnt hatten. John war es, der dieses Mal das düstere Schweigen brach.
»Keine Sorge, ich sagte euch, sie würde wieder in Ordnung kommen, aber nun ist keine Zeit für Erklärungen. Stellen wir sie in eines der Klos, zusammen mit einer Ladung gefrorenem Sauerstoff, dann wird sie frisch bleiben.«
Sie machten sich unverzüglich an die Arbeit. Sie schufteten wie Wahnsinnige, klopften den gefrorenen Sauerstoff ab, trugen die Bruchstücke zum Flugzeug zurück. Währenddessen arbeitete Jerry mit aller Energie und Feinfühligkeit seines mechanischen Genies. Er verlegte die Leitungen, bastelte eine Elektroheizung aus den alten Öfen des Teams und richtete die Maschinen ein, damit sie auch unter luftleeren Bedingungen funktionieren konnten. Der Frachtraum war fast voll, sie
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