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Die Galerie der Lügen

Titel: Die Galerie der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Blackwater mit düsterer Stimme zurück.
    Ohnmächtige Wut brach aus Darwin hervor. »Warum haben Sie nicht das Bild im Auge behalten, wie es Ihre Aufgabe war?«, brüllte er in das Gerät.
    »Weil alle im Van-Gogh-Trakt nach dem Täter gesucht haben«, verteidigte sich Blackwater lahm.
    Darwin war klar, dass diese Diskussion zu nichts führte, zumal er sich ja selbst von der allzu vertrauten Gestalt auf dem Monitor hatte blenden lassen. »Ist das Gebäude abgeriegelt?«
    »Wie Fort Knox.«
    »Dann muss der Täter noch im Museum sein. Ich komme zu Ihnen rüber.«
    Er warf einen grimmigen Blick auf den Hut und die darunter liegende Schleife, dann eilte er im Laufschritt zurück. Während er durch die Ausstellung hastete, hörte er plötzlich Schüsse. Sie kamen… von draußen! Unterschiedliche Waffen – Pistolen und Gewehre – feuerten eine ganze Salve ab. Kurz darauf war der Spuk wieder vorbei.
    Hatte der Täter etwa doch einen Weg ins Freie gefunden? Darwin sträubte sich gegen das scheinbar Offensichtliche. Es kann nicht Alex gewesen sein. Die Haare waren viel kürzer. Eine andere Stimme in seinem Kopf erklärte ihm, dass es Frisöre gab. Sie fragte auch, wie der Täter ausgerechnet an sein Blue-Jay-Sweatshirt kam. Aber er hörte nicht auf sie.
    Als er in den Überwachungsraum stürzte, wollte er sich sofort nach dem Grund für die Schießerei erkundigen, doch ehe er Luft holen konnte, bedeutete ihm der stellvertretende Museumsdirektor durch eine Geste zu schweigen. Alle Anwesenden blickten gespannt auf Wim Gaemers, der ein Walkie-Talkie in der Hand hielt und aufmerksam einer Meldung lauschte.
    »… läuft nach Nordosten Richtung Hoenderloo«, schnarrte der kleine Lautsprecher. Darwin verstand nur Bruchstücke des Funkverkehrs, den Boumans später für ihn übersetzte.
    »Hat er das Bild dabei?«, fragte der Polizeieinsatzleiter.
    »Er trug definitiv etwas Sperriges. Aber ehe unsere Taschenlampen die Stelle erleuchten konnten, war er schon im Wald verschwunden.«
    »Konnten Sie sehen, ob einer der Schützen ihn getroffen hat?«
    »Ist schwer zu sagen. Es ging, wie gesagt, alles sehr schnell. Möglich wär’s.«
    »In Ordnung. Wahrscheinlich will er nach Osten entkommen. Das heißt, er muss irgendwo am Delense Weg herauskommen. Verteilen Sie dort eine ganze Einheit.«
    »Sollten wir nicht mehr Leute an der Ostflanke zusammenziehen?«
    Gaemers ohnehin schon gefurchte Stirn bekam tiefe Falten. »Dazu haben wir zu wenig Einsatzkräfte. Sie wissen selbst, wie groß der Park ist. Wenn der Täter einen Haken schlägt, wird es schwer genug sein, ihn zu erwischen. Schluss jetzt mit der Diskussion. Befolgen Sie den Befehl.«
    Darwin war inzwischen zum stellvertretenden Direktor geschlichen. »Der Täter ist im Wald gesichtet worden?« Wenigstens so viel glaubte er aus dem Funkverkehr herausgehört zu haben.
    Boumans nickte mit versteinerter Miene und fasste für ihn die Lage zusammen. Während Darwin zuhörte, starrte er auf das Monitorbild, in dem jetzt der Bowler zu sehen war. Am Ende des Berichts schüttelte er ungläubig den Kopf.
    »Ich wiederhole mich nur ungern, aber irgendetwas an dieser ganzen Sache schmeckt mir nicht.«
     
     
    Nachdem die Spurensicherung das Kabinett vergeblich auf Fingerabdrücke untersucht hatte, wurden die Beweisstücke abtransportiert. Zurück blieben finstere Gesichter.
    »Kommt alles in die Asservatenkammer«, erklärte der Einsatzleiter. Gaemers versuchte, den direkten Blickkontakt mit dem Versicherungsdetektiv zu vermeiden. Offensichtlich war es ihm im Nachhinein unangenehm, in den letzten Tagen die Glaubwürdigkeit seines Gegenparts wiederholt in Frage gestellt zu haben.
    Letztlich hatte er damit auch die Reduzierung der Einsatzkräfte gerechtfertigt, was sich nun als womöglich folgenschwerer Fehler entpuppte.
    Darwin verspürte nicht die geringsten Skrupel, den Finger in die Wunde zu legen. »Immer noch keine Spur vom Täter?«
    »Außer einer Blutspur nichts.« Darwin horchte auf. »Er ist verletzt worden?«
    »Anscheinend nicht schwer genug, um ihn erheblich zu behindern. Das Blut klebte an einigen Blättern des Strauches, wo die Schützen den Flüchtigen entdeckt und auf ihn geschossen hatten. Es ist ihnen nicht mal aufgefallen. Erst die Spurensicherung hat es gefunden.«
    »Dann kann sich der Dieb also frei bewegen.« Gaemers Blick lag auf dem Fleck, den der entfernte Rahmen an der weißen Wand des Kabinetts hinterlassen hatte. Er zog den Mund schief. »Dummerweise wissen wir

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