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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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…«
    »Oh«, flüsterte er und machte eine zittrige Handbewegung. »Zadok und ich haben mal darüber gesprochen. Ich habe ihm gesagt, wenn die Zeit käme, würde ich das Amt an jemand anderen weitergeben. Ich bin froh, daß Sarah diese Verantwortung übernommen hat. Ich werde ihr keine Steine in den Weg legen.«
    »Ich verstehe.«
    Yosef lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloß die Augen. Seine Lippen zitterten, und eine einzelne Träne funkelte wie ein Brillant auf seiner Wange.
    Ari schaltete an Yosefs Stuhl ein Programm mit beruhigender Musik ein, dann erhob er sich und setzte sich neben Jeremiel auf den Platz des Co-Piloten.
    »Er wird schon damit fertig«, murmelte er. »Er braucht nur etwas Zeit, um den Schock zu überwinden.«
    Jeremiel nickte und holte tief Luft. Geistesabwesend betrachtete er die Medi-Einheit, die jetzt warm und wohltuend gegen sein Bein drückte. »Natürlich. Es tut mir leid, daß ich derjenige sein mußte, der es ihm sagte.«
    »Oh, es war schon gut so, daß er es jetzt erfahren hat. Je eher man so etwas weiß, desto eher kommt man auch darüber hinweg.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht. Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht so sicher, ob sich die gamantische Zivilisation je wieder von diesem Verlust erholen wird. Zadok war ein einsames Leuchtfeuer der Stärke inmitten einer sehr dunklen und sehr feindseligen Galaxis.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen um die Gamanten«, erwiderte Ari und hieb mit der Faust durch die Luft. »Wir kommen immer wieder auf die Beine.«
    »Soweit es die Vergangenheit betrifft, stimmt das. Doch unser Volk hat sich noch nie einer Bedrohung wie der jetzigen gegenüber gesehen. Die Galaktischen Magistraten verfügen über ungeheuren technologischen Sachverstand. Ihre neuesten Waffen sind besser denn je, und sie verfügen über ein Wissen, von dem wir nur träumen können. Und sie sind fest entschlossen, uns und unsere ›aufrührerischen, separatistischen Ideen‹ zu vernichten. Gerade jetzt macht mir die Vorstellung Sorgen …« Er hielt inne und warf einen Blick auf die Kontrollmonitore. Ein leuchtender Punkt erregte seine Aufmerksamkeit. Er beugte sich vor und fluchte stirnrunzelnd: »Verdammt.«
    »Was gibt’s denn?« Ari beugte sich über Jeremiels Schulter und versuchte, alle Bildschirme gleichzeitig abzusuchen.
    »Sie sind hinter uns her. Dabei dachte ich, ich hätte die Ionenstrahlung abgeschirmt …«
    »Können wir ihnen entkommen?«
    »Ja, ich glaube schon. Immerhin haben wir einen ordentlichen Vorsprung. Aber sie werden unserer Spur folgen. Und wenn wir auf Horeb landen, werden sie – um mit den Worten eines Freundes zu sprechen – über uns herfallen wie Enten über Maikäfer.«
    »Maikäfer? Was ist das?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber offenbar sind Enten genauso scharf darauf wie die Magistraten auf uns und jeden anderen lebenden Gamanten.«
    »Sie werden uns nicht erwischen.«
    »Sie sind wirklich ein Optimist«, meinte Jeremiel mit einem Seitenblick auf den alten Mann mit dem verstrubbelten Haar. Ari grinste wie die Cheshire-Katze.
    »Ich bin Realist.«
    »Tatsächlich? Das ist gut«, erwiderte Jeremiel irritiert und wünschte sich, ihm stünden mindestens vier Schlachtkreuzer als Rückendeckung zur Verfügung. »Gerade jetzt kann ich Realisten gut brauchen. Ich habe nämlich gern Gesellschaft, wenn es hoch hergeht.«
    »Sie machen sich viel zu große Sorgen. Yosef und ich bringen Sie schon hier raus.«
    Jeremiel vergrößerte das Bild auf dem Schirm in der Hoffnung, herausfinden zu können, was für ein Schiffstyp sie verfolgte. Verdammt. Das ist doch nicht etwa ein Tahn? Die Muskeln an seinen Schultern spannten sich. »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Wir setzen Sie irgendwo über dem Planeten ab, und dann fliegen Yosef und ich dieses Schätzchen zur nächstgelegenen Stadt. Wenn die dummen Marines uns schnappen, behaupten wir einfach, Sie hätten uns eine Pistole auf die Stirn gesetzt und uns gezwungen, Sie mitzunehmen. Dann erzählen wir ihnen, Sie wären irgendwo abgesprungen und wir hätten keine Ahnung, wo Sie sich jetzt aufhalten. Und das würde ja sogar stimmen.«
    »Aber es wäre riskant, mein Freund, sehr riskant. Wahrscheinlich werden sie euch gar nicht glauben. Und wenn sie beschließen, euch gründlich zu verhören und dabei Bewußtseinssonden einsetzen …«
    »Was könnten sie schon herausfinden? Daß Yosef alles mögliche vergißt, und daß ich von morgens bis abends furze? Um das rauszukriegen, brauchen

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