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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Sprüngen: Persien und Palästina, Crimea und Regus – Aquädukte und künstlich angelegte Seen.
    »Wir stehen so dicht davor, Rachel. Wie kannst du mir das antun?«
    Hätte er nur genug Zeit, dann könnte er das Netz entwirren, das sie so kunstvoll gewoben hatte. Doch ihm blieb keine Zeit. Er drehte sich um und verschwand wieder in der Leere.

 
KAPITEL 24
     
     
    Mikos Williamson saß steif auf dem Kommandosessel der Marburg. Der kleine Mann mit dem kahlen Schädel und der krummen Nase betrachtete den Frontschirm, auf dem Sinai als blaugrüne Kugel zu sehen war. Auf der anderen Seite des Planeten konnte er die Hammadi erkennen, die ebenfalls an dieser Suche beteiligt war. Seit fast acht Stunden umkreisten sie nun schon den Planeten. Sein Rücken schmerzte, und in seinen Eingeweiden rumorte es, doch er durfte die Brücke nicht verlassen, solange blauer Alarm ausgerufen war. Verdammt! Er mochte Amirah Jossel nicht einmal. Im Grunde verabscheute er sie sogar. In mehr als einer Schlacht hatte sie ihm Ruhm und Auszeichnungen vor der Nase weggeschnappt. Und das ihm, einem kriegserfahrenen Veteranen! Innerlich kochte er immer noch deswegen.
    »Diese ganze Suche ist lächerlich«, knurrte er leise. Die Marburg hatte sich um wichtigere Aufgaben zu kümmern. Die Menschen auf Delores 2 brauchten die Hilfsgüter, die er an Bord hatte.
    Nervös zupfte er an einem grünen Faden, der sich aus der Verkleidung des Sessels gelöst hatte. Die Brückenoffiziere schienen ähnlich unglücklich mit der gegenwärtigen Situation zu sein. Auch sie zählten nicht unbedingt zu Jossels Bewunderern. Alle paar Minuten seufzte jemand schwer oder stieß eine leise Verwünschung aus. Die Datenschirme, die sich am oberen Rand der Brücke hinzogen, zeigten alle Informationen über Sinai. In dem verdammten Planeten brodelte es, als würden gasförmige Maden in einem verrottenden Kadaver herumkriechen.
    Williamson knurrte ungehalten und wandte sich an Vela Karr, seine Navigationsoffizierin. »Vela, haben wir schon eine sinnvolle Ablesung erhalten?«
    Sie drehte sich mit ihrem Sessel um und schaute ihn an. Vela war eine mittelgroße schwarze Frau mit kurzgeschnittenem Haar, vollen Lippen und einer schmalen Adlernase. »Falls Sie damit meinen, ob wir irgendeinen Hinweis entdeckt haben, daß Captain Jossel sich auf dieser Kugel aus kochendem Wasserstoff aufhält, lautet die Antwort nein.« Sie verschränkte die muskulösen Arme vor der üppigen Brust. »Wenn Sie mich fragen, Sir, jagen wir einem Phantom nach.«
    Mikos rieb sich das Kinn. »Wir jagen Phantome, während die Kriegsopfer auf Delores 2 verhungern. Fabelhaft.« Er trommelte mit den Fingern auf sein Knie. »Wenn die Terroristen ein Störgerät benutzt haben …«
    »Dann könnte das Signal praktisch von überall hergekommen sein. Wir haben bereits alle Möglichkeiten überprüft. Das Signal wurde so breitgefächert ausgestrahlt, daß es praktisch von jedem festen Objekt im System reflektiert wurde. Die stärksten Reflexe stammten von Horeb, Sinai und dem Asteroidengürtel zwischen dem zehnten und elften Planeten. Ich weiß beim besten Willen nicht, weshalb Woloc nicht wenigstens einen Kreuzer abgestellt hat, um die Asteroiden zu überprüfen. Auf diese Weise hätten wir inzwischen wenigstens schon eine Möglichkeit eliminiert.«
    »Ich vermute, Woloc war um unsere Sicherheit besorgt, Lieutenant. Es ist klar, daß sich Terroristen in diesem Gebiet aufhalten. Zwei Kreuzer zusammen können praktisch mit jedem angreifenden Schiff fertig werden, doch wenn sie sich trennen …«
    »Falls Terroristen involviert sind, Sir«, bemerkte Kerr und zog eine Augenbraue hoch.
    »Was meinen Sie damit?«
    Vela klopfte mit dem Daumen auf ihren linken Bizeps. »Nun, denken Sie einmal über die Fakten nach: Jossel wird am hellichten Tag mitten in einem großen Regierungsgebäude angegriffen, ihr Sicherheitsteam wird getötet, und niemand sieht irgend etwas? Entweder ist derjenige, der das vollbracht hat, ein Magier – oder es ist nie geschehen.«
    »Nie …« Williamson umklammerte die Armlehnen seines Sessels und beugte sich vor. »Sie meinen, es wäre eine List? Und wer sollte dahinterstecken? Gouverneur Ornias? Nun, er ist sicher nicht über solche Dinge erhaben, aber …«
    »Nicht unbedingt Ornias, Sir. Das könnte auch ein magistratisches Manöver sein, um unsere strategischen Fähigkeiten zu testen.«
    Williamson blinzelte überrascht. »Eine Übung? Aber warum?«
    Kerr zuckte die Achseln. »Ich sage nur,

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