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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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›Mashiah!‹ gebrüllt.«
    Bevor Mastema antworten konnte, fuhr Slothen fort: »Bitte behalten Sie auch die Tatsache im Auge, daß Palaia Zohar immer näher rückt. Bereits jetzt ist der Schwerkraftzug enorm. Unsere Ingenieure machen Überstunden, um den Orbit der Station stabil zu halten.«
    »Was hat das mit diesem unbekannten gamantischen Mashiah zu tun?«
    Slothens wurmähnliches Haar wand sich vor Aufregung, und Mastema spürte, wie sich seine eigenen Haare als Reaktion darauf ebenfalls verdrehten. »Meister, es gibt Legenden – um die wir schon seit Jahrhunderten wissen –, wonach der Mashiah ein großes Tor zum Ewigen Licht öffnen wird, mit dessen Hilfe er uns vernichten und sein Volk retten soll. Zohar scheint die logische Entsprechung dieses Tores zu sein.«
    Mastema spürte, wie sein Herz raste. In seinen Erinnerungen flüsterte ein goldener Alien: »Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, Magistrat, dieser einzelne Tropfen himmlischen Taus wird dein ganzes Reich in die Grube der ewigen Finsternis spülen, wenn du ihn nicht auffängst … Wenn Mikael auf der Höhe der Berge steht und jenes Tor öffnet, wird alles, was du und die deinen errichtet haben, zusammenbrechen … er wird dich vernichten.«
    Mastema zupfte nervös an seinen Fingern. »Wie lange dauert es noch, bis die Situation mit Zohar kritisch wird?«
    »In vier Tagen erreichen wir das Perihelion.«
    »Das wird dann zweifellos der Augenblick sein, da die Untergrundtruppen ihren Angriff starten. Sind Sie darauf vorbereitet?«
    »Ja, das sind wir. Wir verfügen über eine ganz besondere Waffe. Sie ist über lange Jahre hinweg entwickelt worden, aber vor ein paar Tagen ist es uns gelungen, sie zu perfektionieren.«
    »Und was ist das für eine Waffe?«
    Slothen erhob sich und schaute abschätzig zu dem fernen Gewehrfeuer hinüber. »Ich muß es Ihnen demonstrieren. Würde ich Ihnen einfach nur erzählen, wie sie arbeitet, würden Sie mir kaum glauben. Wir müssen nur eine Tür weitergehen, dann können Sie die Effizienz selbst beurteilen.«
    »In Ordnung, ich werde mich solange gedulden. Verraten Sie mir in der Zwischenzeit, wann Calas hier eintrifft?«
    »In drei Tagen.«
    »Gut. Ich möchte, daß der Junge sofort zu mir gebracht wird, sobald er Palaia erreicht. Und suchen Sie weiterhin nach Tahn. Sie müssen ihn bald finden, sonst sind wir alle verloren. Ist das klar?«
    »Ja, Meister. Ich verstehe zwar die Verbindung nicht, die Sie zwischen Calas und Tahn sehen, aber ich vertraue Ihrem Urteil. Gibt es sonst noch etwas, das Sie wissen …«
    »Nein, alles weitere können wir besprechen, nachdem ich diese Waffe gesehen habe.«
    Mastema griff nach dem Funkgerät an seinem Gürtel, um Osman zu rufen, doch Slothens Stimme ließ ihn innehalten.
    »Meister, da gibt es noch eine Sache, die ich Ihnen berichten muß.«
    »Und das wäre?«
    »Der Militärgouverneur von Horeb, jenem Planeten, auf dem Calas ergriffen wurde, ist gestern auf mysteriöse Weise hier in unserem Hospital aufgetaucht. Es ist wirklich sehr sonderbar. Er behauptet, er habe auf dem Balkon seines Palastes gestanden, als sich ein schwarzer Mahlstrom über ihm öffnete und ihn verschluckte. Dann habe er sich urplötzlich hier wiedergefunden. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Mastemas Gesicht erblaßte. »Was weiß er über Calas und Tahn? Haben Sie ihn verhört?«
    »Nein, Meister. Er tobte, als wir ihn fanden. Im Moment ist er noch immer sediert. Wir lassen seine Hand nachwachsen, die er bei den Kämpfen auf Horeb verloren hat. Soll ich eine Begegnung mit ihm arrangieren?«
    »Augenblicklich! Ich möchte jetzt Ihre Waffe sehen, und sofort danach Gouverneur Ornias.«
    Mastema rief die Medotechniker herbei. Die Tür zu Slothens Büro öffnete sich, und Osman und Querido traten ein. Mastema zog seine Decke bis zum Hals hoch und nickte Slothen zu. »Also los.«
    »Jawohl«, erwiderte Slothen und setzte sich in Bewegung. »Der Aussichtsraum befindet sich gleich nebenan.«
     
    Aktariel tauchte in einer altertümlichen Stadt auf. Er ließ den Vortex hinter sich geöffnet. Prächtige Gebäude bedeckten die grünen Hügel, die sich bis zum Horizont erstreckten. Müde lehnte er sich gegen einen Stützpfeiler des Aquädukts.
    »Rachel«, flüsterte er, »wo bist du?«
    Und in einem Ausbruch voller Wut und Angst brüllte er sofort danach: »Und wo ist das Kind?«
    Seine Stimme hallte von den Hügeln wider, und das Echo klang noch verzweifelter. Er spürte ein gewisses Muster in ihren

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