Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Sekretär erhob sich hinter seinem Schreibtisch und verneigte sich respektvoll.
    »Willkommen, Magistrat. Ich bin Topew, Slothens Assistent. Lassen Sie es mich bitte wissen, wenn ich Ihren Aufenthalt hier auf irgendeine Weise angenehmer gestalten kann.«
    Mastema lächelte. »Sehr freundlich von Ihnen, Topew. Vielen Dank.«
    »Magistrat Slothen erwartet Sie bereits. Bitte begeben Sie sich hier den Gang entlang bis zum Ende. Ich werde Slothen von Ihrer Ankunft in Kenntnis setzen.«
    »Sehr schön.«
    Mastema gab den Technikern einen Wink, die daraufhin die Bahre den Flur entlangschoben. Zwei menschliche Sergeanten in purpurnen Uniformen bewachten Slothens Tür. Sie salutierten zackig, und einer von ihnen drückte auf den Türöffner. Osman schob Mastema hinein.
    Slothen stand auf und verneigte sich. »Meister Mastema, willkommen daheim auf Palaia.«
    »Daheim, ja.« Mastema wandte sich an Osman. »Lassen Sie uns jetzt bitte allein. Ich melde mich, wenn ich Sie brauche.«
    Osman und die übrigen Begleiter marschierten hinaus. Hinter ihnen schloß sich die Tür.
    Slothen blieb stehen, während Mastema sich stirnrunzelnd in seinem Büro umsah. Es war ein großer Raum mit hohen, lavendelfarbigen Wänden. Slothens Schreibtisch ruhte wie eine gewaltige Schildkröte vor der Fensterfront. An den Wänden hingen Hologramme verschiedener galaktischer Solarsysteme. Sehr schön. Die Aufnahmetechnik hatte sich seit Mastemas Zeiten so sehr verbessert, daß er fast den Eindruck hatte, er brauche nur eine Hand auszustrecken, um ein paar Sterne zu ergreifen.
    »Mastema, ich darf Sie darüber in Kenntnis setzen, daß es unseren Streitkräften auf Horeb gelungen ist, Mikael Calas habhaft zu werden. Er befindet sich derzeit auf dem Weg nach Palaia.«
    »Gute Arbeit, Slothen. Was ist mit Cole Tahn?«
    Slothen fuhr sich mit den Fingern durch das wurmartige Haar. »Ich fürchte, wir haben keine Ahnung, wo er sich zur Zeit aufhält.«
    »Darf ich daraus entnehmen, daß Ihre Leute die Operation im Anai-System in den Sand gesetzt haben?«
    »Unglücklicherweise gibt es vierzehn bewohnte Planeten in jenem abgelegenen System, Meister. Es dauerte seine Zeit, um jene Schiffe herauszufinden, die zum Untergrund gehörten. Unsere besten Leute haben daran gearbeitet.«
    Mastema gab sein Mißfallen durch ein Knurren kund. In den großen Fenstern konnte er sein Spiegelbild erkennen. Sein faltiger, ballonförmiger Kopf schimmerte wie poliert im safrangelben Licht, das durch die Scheiben hereinströmte. Draußen auf der Ebene leuchteten Gewehrschüsse auf, und hoch oben zogen Jäger ihre Bahn durch den limonenfarbigen Himmel. »Was ist da los, Slothen? Ein Kampf? Auf der Station?«
    Slothen folgte Mastemas Blickrichtung. »Nein, nur eine Übung, Meister. Die gamantische Bedrohung zwingt mich, unsere Truppen auf Palaia in ständiger Einsatzbereitschaft zu halten.«
    »Slothen, ich wüßte nicht, wie der Untergrund unsere Abschirmung durchbrechen könnte. Trotzdem ist das vermutlich eine kluge Maßnahme angesichts der Ängste, die in der Zivilbevölkerung um sich greifen. Während meines Fluges habe ich ein paar Funksprüche zwischen den Schiffen in unserem System abgehört. Erschreckenderweise wurden sowohl von Frachter- wie von Jägerpiloten Gerüchte über einen bevorstehenden Angriff der Untergrundflotte auf Palaia verbreitet.« Mastema seufzte und ließ seinen Blick über die hexagonal angelegte Metropole schweifen. Zwischen den hohen, verspiegelten Gebäuden befanden sich ausgedehnte Parkanlagen mit Bäumen und Springbrunnen.
    Slothen ließ sich in seinen Sessel sinken und verschränkte die Hände über einem Stapel Papier. »Der Untergrund und alle gamantischen Planeten haben sich gegen uns erhoben. Offenbar haben die Gerüchte über die Ankunft des legendären gamantischen Mashiah den Kampfgeist geweckt. Auf den rebellierenden Welten stürzen sich die Gamanten in geradezu selbstmörderischer Weise auf unsere Soldaten.«
    »Der Mashiah? Sie meinen Mikael Calas. Aber nachdem wir ihn …«
    »Nein, es ist nicht Calas, obwohl ich das ursprünglich auch angenommen hatte. Offenbar handelt es sich um ein Kind. Wir kennen seine Identität nicht, doch die Nachricht von seiner Geburt hat sich wie ein Lauffeuer über alle gamantischen Welten verbreitet. Das trägt natürlich zum allgemeinen Gefühl der Bedrohung bei. Gamantische Bürger haben bereits auf verschiedenen Welten die loyale magistratische Bevölkerung angegriffen und dabei als Kampfruf ständig

Weitere Kostenlose Bücher