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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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ein oder zwei der möglichen Zukünfte geschahen. Und deshalb hatte sie sich um Nathan gekümmert …
    »Gibt es wirklich einen Mashiah in diesem schrecklichen Universum, Aktariel?« Er richtete seine leuchtenden Augen auf sie. »Ich versichere dir, daß es einen gibt … Komm jetzt, ich möchte dir die Pfeiler von Licht und Dunkelheit zeigen.«
    Er ging fort, und Rachel folgte ihm. »Wo ist der Mashiah?«
    Aktariel runzelte die Stirn. »Das kann ich dir nicht sagen, Rachel. Du hast unseren Erfolg bereits durch die Rettung Nathans aufs Spiel gesetzt. Ich darf nicht riskieren …«
    Rachel stürmte wütend vorwärts, doch Aktariel hielt sie auf. »Halt, wir sind schon fast daran vorbei. Der Weg durch die Dunkelheit ist schwer zu finden. Gib mir deine Hand, dann führe ich dich.«
    Rachel reichte ihm zögernd ihre Hand. Vor ihr schien die Schwärze sich zu verändern.
    »Komm, stell dich neben mich«, sagte Aktariel. »Komm und sieh den Ursprung des Chaos.«
    Rachel machte vorsichtig einen Schritt vorwärts und schaute über eine schmale Brücke aus Sternen auf ein klaffendes Loch, das die Raumzeit verschluckte.
    »Was ist das?« flüsterte sie.
    »Die Magistraten nennen es ironischerweise Palaia Zohar. In ein paar Tagen werden sie es verfluchen und sich wünschen, sie hätten Palaia Station niemals hier gebaut.«
    Rachel betrachtete die Singularität und bemerkte den schwachen rauchigen Schleier, der sie umgab. »Ist das der Ereignishorizont?«
    »Ja. Tatsächlich besitzt sie sogar zwei, aber den inneren kannst du nicht sehen. Doch die Verbindung zwischen den beiden schafft eine schützende Membrane, die das Loch davor schützt, seine negative Ladung zu verlieren.«
    »Und wo ist der Pfeiler des Lichts?«
    Aktariel wandte sich Rachel zu, und sie sah die Furcht in seinen Augen. »Ich liebe dich, Rachel. Ich habe dich immer geliebt. Der Pfeiler des Lichtes wird kommen. Hab’ ich dir nicht erzählt, nur ein Mensch, dessen Blut aus Licht besteht, werde überleben? Wer nicht in der Dunkelheit steht, wird das Licht nicht sehen können.«

 
KAPITEL 36
     
     
    Amirah erwachte langsam und unter Schmerzen und stellte fest, daß sie auf einem Sessel im Heck eines vollgepackten Jägers lag. Die Wirkung der Drogen, die man ihr verabreicht hatte, ließ nach, und jetzt fühlte sie sich erschöpft und trübsinnig. Ein Blick aus dem großen Bugfenster verriet ihr, daß sie sich im Lichtsprung befanden. Wie lange waren sie schon unterwegs? Sie krümmte die Finger und spürte, daß sowohl Hände wie Füße mit elektromagnetischen Fesseln gebunden waren. Baruch hatte offenbar nicht die Absicht, ein Risiko einzugehen.
    Vor sich sah sie Tahn und Baruch, die beide über ihre Konsolen gebeugt saßen. Sie trugen die purpurn und grauen Uniformen des magistratischen Sicherheitsdienstes, was für Amirahs Geschmack geradezu obszön wirkte.
    Baruch lehnte sich zurück und fuhr sich über das Haar. »Wer übernimmt die erste Wache?«
    »Ich«, erwiderte Tahn. »Leg dich ruhig etwas hin.«
    Baruch nickte und erhob sich. »Weck mich in vier Stunden.«
    »Ich wecke dich in acht Stunden. Wir befinden uns schließlich im Lichtsprung. Es gibt nichts zu tun, und es kann nichts passieren. Also schlaf dich aus. Wer weiß, wann du wieder dazu kommst.«
    »Vier Stunden! Das ist ein Befehl.« Baruch wandte sich um und hielt in der Bewegung inne, als er sah, daß Amirah die Augen geöffnet hatte. »Wie geht es Ihnen, Captain?«
    Cole drehte sich ebenfalls um.
    »Mir ist übel. Und besonders klar denken kann ich auch nicht. Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    Baruch ignorierte die Frage. Mit einem »Gute Nacht, Captain« verschwand er in seiner Kabine.
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen nichts gegen die Übelkeit geben kann«, meinte Tahn, »aber das würde sich auch auf Ihren Verstand auswirken – und Sie müssen hellwach sein.«
    Er benahm sich ihr gegenüber wie ein Fremder, und Amirah ärgerte sich darüber, daß es ihr auffiel. »Weshalb?«
    »Ich habe hier einige Dokumente, die Sie sich ansehen sollen.«
    Cole zog seine Pistole und erhob sich, um ihr vorsichtig die Fesseln zu lösen, wobei der Lauf seiner Waffe ständig auf Amirah gerichtet war. Dann bedeutete er ihr, sich auf den Platz des Kopiloten zu setzen, setzte sich neben sie und holte zwei Datendisketten aus einem Seitenfach, die er vor sie hinlegte.
    Amirah betrachtete die Aufschrift. »Was ist das?«
    »Berichte über magistratische Programme auf Tikkun vor zwölf Jahren.«
    Amirah dachte an

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