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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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letzten Szenen, die über den Monitor liefen. Als die Sendung beendet war, meinte sie: »Ich glaube es einfach nicht.«
    »Ich auch nicht.« Rudy stemmte die Hände in die Hüften. »Was, zum Teufel, hat er vor?«
    »Du weißt, was er vorhat«, erwiderte Merle und fixierte ihn mit ihren dunklen, ernsten Augen.
    Rudy blieb stehen und unterdrückte mühsam den Wunsch, irgend etwas zu zerschlagen. »Aber warum?«
    »Weil er verzweifelter ist als je zuvor in seinem Leben.«
    »Um Gottes willen, Merle! Er hat schon früher Freunde sterben sehen. Careys Verlust ist …«
    »Das ist nicht das gleiche, Kopal. Halloway ist nicht Pleroma – Carey war zwölf Jahre lang seine Frau und zugleich sein bester Freund. Er konnte sie nicht einfach der Gnade der Magistraten überlassen. Es hat mich schon gewundert, daß er überhaupt bis zum Angriff auf Horeb hiergeblieben ist. Der Gedanke, daß Carey genau in dem Moment sterben könnte, in dem er hier Strategien ausarbeitete, muß ihn fast umgebracht haben.«
    Rudy stand reglos da. Ihm war sehr wohl aufgefallen, wie Jeremiels Hände sich immer wieder verkrampft hatten, wenn das Gespräch auf die Magistraten kam oder darauf, was mit der magistratischen Besatzung geschehen würde, die sie auf Horeb abgesetzt hatten. »Trotzdem kann er es nicht schaffen, Merle. Niemand könnte das. Nicht einmal mit Tahn an seiner Seite. Einen Schlachtkreuzer mit einer mehr als dreitausend Mann starken Besatzung zu übernehmen, ist nicht mehr möglich!« Er klopfte mit der Hand auf den Papierstapel. »Merle, die modernen Kreuzer haben Schutzvorrichtungen, Geheimgänge, alternative Kontrollzentren und Spezialeinheiten, die nur darauf gedrillt sind, solche Übernahmen zu vereiteln. Er kann es nicht schaffen.«
    Merle schob ruhig den Stuhl zurück und erhob sich. »Baruch ist mit den neuesten technischen Entwicklungen vertraut. Auch wenn wir nicht darüber Bescheid wissen – er kennt sich aus. Und Tahn versteht sich ausgezeichnet auf verdeckte Aktionen, auch wenn er das nicht gern zugibt. Zusammen könnten sie eine Möglichkeit finden, an die wir nicht einmal denken.«
    Rudy verschränkte die Arme. »Vielleicht.«
    Plötzlich blitzte im Zimmer blauer Alarm auf, und die Stimme von Merles Navigationsoffizier dröhnte durch den Raum. »Captain Wells, sofort auf die Brücke! Feindliche Kreuzer … «
    Der erste Schuß traf die Orphica wie ein Schlag von Gottes Faust. Rudy und Merle stürzten zu Boden.
    Eilig rappelte Rudy sich wieder auf und eilte zur Tür. Zu stark. Um so eine Erschütterung hervorzurufen, müssen drei oder mehr Kreuzer ihre Feuerkraft vereinen. »Merle, ich muß zurück auf mein Schiff!«
    »Keine Zeit«, keuchte Merle, während sie auf den Türöffner schlug. »Komm mit auf die Brücke.«

 
KAPITEL 38
     
     
    Carey ging schweigend neben Zadok her, während ihr Blick über die herrlichen Hügel des fünften Himmels schweifte. Überall fiel das sanfte Licht der Nachmittagssonne auf Blumen, die in voller Blütenpracht standen.
    Der Erzengel Michael hatte sie eilig durch die letzten vier Tore geführt. Dann hatte er erklärt: »Ich muß mit Epagael sprechen, bevor ich euch zum siebenten Tor bringe«, hatte seine Flügel ausgebreitet und war verschwunden.
    Carey bückte sich, um eine herabgefallene Blüte aufzuheben. Zadok schaute ihr freundlich zu, als verstünde er genau, wie all die Schönheit um sie herum auf ihr an Schrecknisse gewöhntes Soldatenherz wirken mußte.
    »Zadok?« sagte sie. »Erzählen Sie mir von Rachel. Ich habe Ihre Unterhaltung mit Sedriel nicht begriffen. Welche Rolle spielt sie in der Zukunft?«
    Nach den Anstrengungen des Weges wirkte Zadoks Gesicht noch älter und müder als zuvor. »Es gibt Legenden über den Antimashiah. Wir hatten eigentlich immer angenommen, jenes böse Wesen, das versuchen würde, das Universum zu vernichten, sei ein Mann, doch in dem Punkt haben wir uns geirrt.«
    Er warf Carey einen Blick aus seinen dunklen Augen zu: » Wir haben uns geirrt.«
    Carey runzelte skeptisch die Stirn. Wie konnte man Rachel für den Antimashiah halten? Diese Frau hatte wahrhaftig genug Leid aus Gottes Hand erfahren, aber würde sie das Universum vernichten, nur um es ihm heimzuzahlen? Das schien wirklich nicht zu ihr zu passen. »Warum glauben Sie, Rachel sei der Antimashiah?«
    »Oh, ich weiß, daß sie es ist. Ich habe ihren Namen auf dem Schleier gelesen. Sie trägt die Buchstaben AKT auf der Stirn.«
    »Der Schleier?«
    »Ja, der kosmische Schleier, der den

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