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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Das Mea wurde stumpf, grau und glanzlos – als wäre das ›Tor‹ für ihn verschlossen und verriegelt. Sobald er es jedoch losließ, bildete die pulsierende blaue Aura sich erneut.
    »Um Himmels willen, Halloway. Seit Jahrhunderten versuchen die Magistraten, Zugang zu den Paralleluniversen zu erlangen, die von der Mathematik postuliert werden. Ist dir jemals der Gedanke gekommen, daß diese sonderbare archaische Halskette der Schlüssel sein könnte?«
    »Doch, ja, der Gedanke ist mir schon gekommen.«
    Tahn stieß einen leisen Fluch aus. »Ach, jetzt verstehe ich. Du magst die Vorstellung, von einem Schwarzen Loch verschluckt zu werden. Und ich dachte fünfundzwanzig Jahre lang, du hättest einen guten Geschmack.« Er machte eine hilflose Handbewegung.
    Carey setzte eine nachdenkliche Miene auf. Tahn schnitt eine Grimasse. Ihre Haltung betonte die schwellenden Brüste und die Rundung der Hüfte. Cole verschränkte die Arme und trommelte mit den Fingern auf den Bizeps. In all den Jahren, die sie verheiratet war, hatte sie nichts von ihrer Anziehungskraft auf ihn verloren. Natürlich lag das hauptsächlich daran, daß er sie liebte – und zwar mehr als ein Freund, auch wenn er sich das nur selten eingestand. In den ersten drei Jahren nach seinem Eintritt in die Untergrundbewegung hatte er sich mit der Frage gequält, ob er ihr seine Gefühle eingestehen sollte oder nicht. Doch ihm war klar, daß er sie damit gezwungen hätte, sich zwischen ihm und Jeremiel zu entscheiden, und er wollte verdammt sein, wenn er ihr so etwas antat. Und was noch schlimmer war – er war sich keineswegs sicher, ob er mit ihrer Entscheidung fertig werden würde.
    Carey trat ihn spielerisch. »Aber was ist, wenn Gott ein paar wichtige Informationen über Horeb besitzt, die wir benötigen könnten? Meinst du nicht, daß wir ihn danach fragen sollten?«
    »Warum fragst du mich nicht gleich, ob ich mich nicht von den Magistraten gefangennehmen lassen soll, damit ich herausfinde, ob sie mir inzwischen alles vergeben haben?«
    »Du meinst, das wäre das gleiche Risiko?«
    »Mehr oder weniger. Allerdings könnte das Mea noch schlimmer sein. Ich …«
    Er brach ab, als er sah, wie Rudy Kopal aus seinem Büro stürmte.
    Cole packte Careys Arm. »Da stimmt etwas nicht!« rief er und stürzte auf Kopal zu. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Carey herumwirbelte und in Deckung ging.
    »Cole! Runter!« schrie sie.
    Gewehrfeuer zerschnitt die friedvolle Stille von Kiskanu. Violette Strahlen schossen kreuz und quer aus den Wäldern. Cole warf sich zu Boden, rollte ab und kam mit gezogener Pistole wieder hoch. Durch die Visiereinrichtung erkannte er ein Dutzend magistratischer Marines, die zwischen den Bäumen umherrannten. Der Anblick ihrer purpurnen Uniformen ließ ihn unwillkürlich erschauern. Er eröffnete das Feuer. Verdammt, wie sind sie auf den Planeten gelangt, ohne daß die Scanner ihre Annäherung registrierten? Es sei denn … es sei denn, sie waren schon die ganze Zeit über hier. Eine Falle? Aber woher sollten die Magistraten wissen, daß der Untergrund ins Anai-System kommen würde?
    Eine Explosion erschütterte den Landeplatz; schwarze Rauchwolken drangen aus dem grauen Bürogebäude und verdunkelten den Himmel. Die Soldaten der Untergrundbewegung suchten Deckung in den Schiffen oder hinter den aufgetürmten Kisten. Cole robbte auf dem Bauch weiter, um hinter dem Landebein des nächstgelegenen Schiffes, Kopals Jäger, Schutz zu finden. Die Luke des halbgefüllten Laderaums stand offen, aber die Kabinentür war geschlossen. Was für eine Auswahl! Er würde sich dem Feuer volle fünf Sekunden aussetzen müssen, um an den Auslöser für den Öffnungsmechanismus zu gelangen.
    Überall auf dem Landeplatz waren mittlerweile laute Rufe und hastige Schritte zu hören. Weit hinten kämpfte Rudys Team, und vor dem Büro lagen drei tote Giclasianer, sechsbeinige, ballonköpfige blaue Gestalten. Zur Rechten sah Cole Josh Samuals Gruppe ausschwärmen. Sie rückten in Richtung der Schiffe vor, und ihre Pistolen heulten durch den warmen Herbstabend. Die korallenroten Strahlen der untergehenden Sonne glitzerten auf Samuals blondem Haar. Ein violetter Blitz schlug in einen Versorgungswagen vor Josh ein und schleuderte Plastiksplitter empor. Samual warf sich zu Boden und schützte den Kopf mit den Händen, doch mehrere der Splitter bohrten sich in sein rechtes Bein. Blut spritzte aus den Wunden. Josh versuchte aufzustehen, stürzte aber wieder und schrie vor

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