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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Zeit, auf Horeb eine derartige Rettungsaktion zu starten.
    Zögernd pflichtete Cole Carey bei. Sie hob eines der Blätter auf und betrachtete es nachdenklich. »Übrigens, hast du gehört, was die alten Gamanten hier auf Kiskanu Rudy heute morgen erzählt haben?«
    Cole spürte, wie sein Magen sich wieder verkrampfte. »Nein.«
    »Sie haben eine illegale Funksendung aufgefangen, wonach Gouverneur Ornias den Befehl gegeben hat, alle Kinder unter sieben Jahren zusammentreiben zu lassen, weil er an irgendeine alte Prophezeiung über die Ankunft des Erlösers glaubt.«
    »Na, das sind ja großartige Neuigkeiten. Willst du so meine Nerven beruhigen?«
    »Die Kiskasianer sagen, dieser Befehl wäre das letzte Zeichen.«
    »Zeichen für was?«
    »Für das Auftreten des wahren Mashiah.«
    Cole rieb sich über die Stirn. »Wann kriegen es diese Hinterwäldler endlich in ihre Schädel, daß Gott ein Mistkerl ist. Die Gamanten werden erst dann ihre Erlösung erleben, wenn auch der letzte von ihnen zum Gewehr greift. Dieser ganze religiöse Hokuspokus …«
    Er hielt inne, als ein strahlendblaues Licht auf Careys Brust aufblitzte und den schwarzen Stoff ihres Overalls durchdrang. »Verdammt, was ist denn mit dem Ding wieder los! Das benimmt sich von Tag zu Tag verrückter.«
    Vorsichtig zog Carey an der goldenen Kette um ihren Hals, holte das Mea Shearim hervor und ließ es über ihrem Herzen ruhen. Die blaue Kugel strahlte ein derart intensives Licht aus, daß Cole die Hand heben mußte, um seine Augen zu schützen.
    »Es scheint eine besondere Affinität für Gespräche über Horeb zu besitzen. Ist dir das auch aufgefallen? Es leuchtet nur, wenn …«
    »Ich habe es bemerkt«, knurrte er. Jedesmal, wenn sie in den letzten Wochen über den Planeten oder Operationen gesprochen hatten, die damit in Zusammenhang standen, war das Mea aufgeflammt. »Glaubst du, das hat etwas zu bedeuten?«
    Carey zuckte die Achseln. »Vielleicht möchte Gott über strategische Planungen mit mir sprechen?«
    »Nun, ich hoffe in deinem Interesse, daß das nicht der Fall ist. Epagaels Strategien bedeuten üblicherweise Tod und Vernichtung für die Gamanten.«
    »Ich bin keine Gamantin.«
    »Nein, aber du bist mit einem verheiratet. Was, wenn ich das recht verstehe, sogar noch schlimmer ist. Gibt es nicht ein Gebot, das es Gamanten untersagt, eine ’fremde’ Frau zu heiraten? Ich meine mich an irgendeinen Unfug zu entsinnen, wonach die Frau von den Flammen des Herrn verschlungen und der Mann zu Tode gesteinigt wird. An deiner Stelle würde ich nicht mit Gott reden. Ist zu riskant.«
    »Aber, Cole«, sagte Carey und zog eine Augenbraue hoch, »ich bin schockiert. Hast du etwa die religiösen Traktate der Gamanten gelesen?«
    »Versuch nicht, mich auf den Arm zu nehmen. Schließlich habe ich Ohren, oder?«
    »Ach, dann hast du also wieder gelauscht?«
    Tahn öffnete den Mund, um sich zu verteidigen, zog jedoch statt dessen eine Augenbraue hoch. »Dafür braucht man an Bord eines Schlachtkreuzers kein besonderes Talent, Carey. Es genügt schon, einfach über die Flure zu gehen.«
    »Redet man auf der Orphica oft über Jeremiel und mich?«
    »Zu oft für meinen Geschmack. Jedesmal, wenn wir eine Schlacht verloren haben, weiß irgend so ein oberschlauer Mistkerl ganz genau, woran es gelegen hat.«
    Carey grinste. »Fremde Frauen, was?«
    »Findest du das lustig? Ich nicht. Jedenfalls kann ich nur hoffen, daß die Operation auf Horeb erfolgreich verläuft. Wenn nicht, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß sie dich an den Füßen aufhängen und irgendein höchst unangenehmes Ritual vollziehen, um die Dämonen aus deiner Seele zu exorzieren.«
    Cole beäugte das Mea. Jeremiel hatte es Carey zwei Tage, bevor sie zu dieser Mission aufbrachen, gegeben, und das war jetzt einen Monat her. Er hatte es als Glücksbringer bezeichnet. Ein Jahrzehnt lang war es wie tot gewesen und hatte nicht den kleinsten Schimmer von sich gegeben. Doch in dem Moment, als Cole und Carey ihr Schiff bestiegen und aus dem Hangar in die sternenübersäte Schwärze des Alls hinausflogen, war es zu strahlendem Leben erwacht. Als Cole das Mea jetzt betrachtete, kam ihm der Gedanke, daß es vielleicht nie tot gewesen war, sondern nur gewartet hatte. Er spürte, wie ein Schauer über seine Haut lief.
    »Ich wollte, du würdest das verdammte Ding abnehmen, Carey.«
    Sie sah ihn prüfend an. »Es macht dir angst, nicht wahr?«
    »Da hast du verdammt recht.«
    Sie hob die Kette an und ließ das Mea

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