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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Diagramme doch einmal genauer ansehen.«
    Sie machte ihm Platz, und er hielt das Buch mit beiden Händen fest. Dreizehn geometrische Zeichnungen zeigten sich auf der Seite. Während er sie studierte, befiel ihn ein Erstickungsgefühl, als hätte er einen Schlag in die Magengrube erhalten. Alles fügte sich zusammen: die miteinander verbundenen Diagramme, die vertikale Orientierung und die beiden Horizonte im Fünfundvierziggradwinkel. »Sefiroth …«, flüsterte er.
    »Genau.«
    Ihre Blicke trafen sich, der ihre ernst, der seine erstaunt. »Sie wissen genauso gut wie ich, daß wir hier die Raum-Zeit-Darstellung eines elektrisch aufgeladenen Schwarzen Loches vor uns haben. Eine nicht ganz exakte Zeichnung, aber sie erfüllt ihren Zweck.«
    Amirah nickte. »Und das ist noch längst nicht alles. Lassen Sie mich Ihnen ein anderes Buch zeigen.« Sie zog einen neuen Band aus dem Stapel.
    Während sie nach der richtigen Seite suchte, beschlich Tahn eine unheimliche Vorahnung, und ein eisiges Gefühl kroch über sein Rückgrat. Er zitterte, als seine Gedanken in der Zeit zurückflogen. Vor zwölf Jahren, als er an Bord der Hoyer in seiner Kabine eingeschlossen gewesen war … Rachel Eloel war voller Panik zu ihm gekommen. Er erinnerte sich an den Vorfall, als wäre es erst gestern geschehen …
    Sie stand wie eine Erscheinung in seiner Tür, und ihre Silhouette hob sich von dem dunklen Gang hinter ihr ab. »Es tut mir leid, Sie zu stören.«
    »Ich hatte sowieso gerade nichts zu tun«, antwortete er und fragte sich, was sie von ihm wollte. »Kommen Sie doch herein.«
    Sie betrat zögernd seine Kabine, und ihr Blick wanderte forschend durch den Raum. Sie hielt ein Blatt in der Hand und schien nicht recht zu wissen, was sie damit anfangen sollte. Zuerst zerknüllte sie es mit der Rechten, dann mit der Linken. Allein sie so zu sehen, machte Cole nervös.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht ohne Grund gekommen«, sagt er freundlich. »Oder sollte ich mich da geirrt haben?«
    Nach einigen Minuten belangloser Unterhaltung trat sie auf ihn zu und fragte ihn mit großer Eindringlichkeit: »Captain, könnten Sie mir wohl bei einem physikalischen Problem behilflich sein?«
    »Es handelt sich dabei doch hoffentlich nicht um Berechnungen, die Ihnen dabei helfen sollen, mich oder die Magistraten in die Luft zu sprengen, oder?«
    »Nein.«
    »Hat das Problem etwas mit dem Blatt zu tun, das Sie in der Hand halten?«
    Rachel blickte hinab auf das zerknüllte Etwas und senkte entschuldigend den Kopf. »Ja. Ich hoffe, Sie können es immer noch entziffern.«
    Hastig, als befürchte sie, sich schon im nächsten Moment anders zu entscheiden, drückte sie ihm das Blatt in die Hand. Cole strich es glatt und betrachtete dann ausgiebig die darauf niedergeschriebenen fünf Gleichungen. Sie faszinierten ihn von Minute zu Minute mehr, und schließlich sah er Rachel bewundernd an.
    »Sie brauchen keine Hilfe von mir. Für mich sieht das alles perfekt aus. Ich hätte da nur noch eine Frage bezüglich Ihrer Statistiken zu Masse und Ladung. Sind Sie sicher, daß Sie die korrekt berechnet haben?«
    Rachel starrte ihn verwirrt an. »Ich glaube ja. Wieso?«
    Sie war eine attraktive Frau, und ihre Augen hielten ihn in ihrem Bann. Und sie schaute ihn an, als wisse er mehr als Gott selbst und als würde sie ihn auf der Stelle erschlagen, wenn er sie nicht bald mit den richtigen Antworten versorgte. »Sehen Sie bitte her, dann zeige ich Ihnen, was ich meine.«
    Rachel stellte sich neben ihn, und ihr langes schwarzes Haar fiel auf seinen Arm. »Sie geben das hier korrekt wieder, und auch bei den Ereignishorizonten sind Sie richtig vorgegangen. Elektrisch aufgeladene Schwarze Löcher haben nämlich zwei davon, einen, der die Masse reflektiert, und einen weiteren für die Ladung. Aber hier blicke ich nicht ganz durch. Wenn Sie ständig die Ladung erhöhen, wie Sie es bei diesen fünf Gleichungen getan haben, wird der innere Ereignishorizont sich ausdehnen, während der äußere schrumpft. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Nicht so ganz.«
    »Nun, die maximale mögliche Ladung tritt dann ein, wenn der innere und der äußere Horizont miteinander verschmelzen, nicht wahr?«
    Rachel nickte, wirkte aber immer noch verwirrt. »Fahren Sie bitte fort.«
    Obwohl sie die Stirn in Falten gelegt hatte, konnte Cole sich nicht des Eindrucks erwehren, daß Rachel überhaupt keine Ahnung hatte, wovon er eigentlich sprach.
    »Ich meine damit, wenn Sie mit dieser Sequenz fortfahren,

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