Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Schwärze überwindet.«
    Cole schnaubte geringschätzig. »Metallberge, wie? Vielleicht so etwas wie Raumstationen? Palaia ist ganz gewiß ein Zentrum der spirituellen Finsternis, das kann ich dir versichern. Aber was um alles in der Welt habe ich mir unter einer Heiligen Schlange vorzustellen? Ich dachte immer, in der gamantischen Mythologie stünden Schlangen stets für etwas Böses, Teuflisches.«
    »Nein.« Mikael trat zu ihnen und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch. Seine dunklen Augen funkelten, so, als wäre ihm bereits klar, wonach Tahn und Baruch noch suchten. »Nicht alle Schlangen sind böse. Die Legende geht nämlich noch weiter und berichtet im folgenden, wie die Spirituelle Frau, die Mutter des Lebens, die den weiblichen Aspekt des Königreichs des Lichts repräsentiert, sich in eine Schlange verwandelt und sich dem schlafenden Adom nähert, um ihn zu wecken – um ihm die Lichtgewänder zurückzugeben.«
    »Aber warum erscheint sie ihm als Schlange? Man sollte doch meinen, eine Göttin könne sich zumindest in eine weniger schreckliche Gestalt verwandeln.«
    Baruch winkte mit dem Zeigefinger ab. »Aber versteh doch, es handelte sich dabei um eine Tarnung. Auf diese Weise hielten die Schlangen im Abgrund sie für eine der ihren, und …«
    Jason Wolocs Stimme ließ ihn verstummen. Cole drehte sich langsam zu dem jungen Lieutenant um. Woloc tat so, als läge nichts Besonderes vor und unterhielt sich leutselig mit den beiden Corporals, die draußen Wache hielten. Aber Tahn entging nicht, daß seine Rechte das Pistolenholster wie einen Rettungsring umklammerte.
    Die Lichtschranken erloschen, und einer der Posten stürmte herein und richtete seine Pistole auf Cole. Tahn verzog das Gesicht und erhob sich.
    »Was ist denn jetzt schon wieder, Lieutenant?« rief er trotzig, während er sich auf die Tür zubewegte. »Noch eine Folterstunde? Nach so kurzer Zeit?«
    Jason machte eine finstere Miene und zog seine Waffe, als Cole im Korridor stand. »Folgen Sie mir, Tahn. Ihr Sondenstuhl ist noch warm.«
    Cole zuckte unwillkürlich zusammen. Woloc hatte so geklungen, als sei es ihm wirklich ernst damit. »Dessen bin ich mir bewußt, Lieutenant.«
    Der junge Offizier deutete mit der Pistole nach vorn. »Sie kennen ja den Weg zum Aufzug, Captain.«
    Als sie um die Ecke bogen und den Fahrstuhl betraten, sackte der Lieutenant sichtlich zusammen. Er lehnte sich schwer gegen die Wand und drückte auf den Knopf für Deck Zwanzig. »Sie erwartet Sie dort in der Lounge, Tahn.«
    »Dann ist sie also aus ihrer Starre erwacht?«
    »Ja, und es geht ihr gut, fast so, als wäre nie etwas geschehen.« Amirah konnte sich nicht einmal mehr erinnern. Jason hielt inne und machte ein unglückliches Gesicht. »Einfach an nichts mehr, was letzte Nacht geschah.«
    »Hat Amirah Sie danach gefragt?«
    »Ja. Ich habe ihr alles erzählt, was ich wußte. Ich hatte richtige Todesangst, denn ich konnte ja nicht wissen, wie sie reagiert, wenn ich ihr berichte, wie die Holo-Geschichte ausgegangen ist.«
    »Und? Wie hat sie darauf reagiert?«
    »Zuerst wollte sie mir nicht glauben. Aber ich habe es ihr noch einmal versichert. Und dann hat sie das Loch im Schreibtischsessel entdeckt. Ich glaube, Amirah ist jetzt überzeugt. Sie setzt sämtliche Puzzlestücke zusammen und ist tief beunruhigt.«
    »Das ist ja wohl verständlich. Warum gerade die Lounge auf Deck Zwanzig?«
    »Ich hielt es für zu gefährlich, wenn Sie Amirah wieder in ihrer Kabine aufsuchen würden. Die meisten Mitglieder der technischen Mannschaft haben sich zu einer Lagebesprechung im Konferenzraum 2010 versammelt.«
    »Ich nehme an, der befindet sich am anderen Ende des Decks.«
    »Richtig.«
    »Gut.«
    Der Aufzug hielt. Woloc stieg aus und überprüfte die Lage im Gang. »Alles klar, kommen Sie.«
    Cole eilte im Laufschritt los und bog rechts in den Seitenkorridor ein. Als sie die Lounge erreichten, sagte der Lieutenant: »Sie ist verschlossen. Treten Sie zurück.«
    Tahn gehorchte, und Woloc gab den Code ein, mit dem sich die Tür öffnen ließ. Als sie leise zischend aufglitt, hielt der Lieutenant Cole am Arm zurück und erklärte ihm in verschwörerischem Flüsterton: »Nehmen Sie sie nicht zu hart ran, Tahn. Sie ist immer noch ziemlich durcheinander. Ich weiß nicht, wie weit sie sich schon wieder gefangen hat.«
    »Danke für die Warnung, Lieutenant. Ich werde sie schon nicht überfordern.« Damit trat er in die Lounge. Hinter ihm schloß sich die Tür. Eine rote

Weitere Kostenlose Bücher