Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Nase des Schiffes auf und ab zu marschieren. »Ich sollte jetzt besser gehen.«
    Jeremiel ließ zögernd die Hand sinken.
    »Wenn ich mich nicht in spätestens zwei Tagen bei Rivka gemeldet habe«, fügte Tahn hinzu, »dann schreib mich ab und greif den Planeten an.«
    »Ist klar. Aber sieh zu, daß du …«
    »Und dann mach, daß du nach Palaia kommst.« Cole richtete sich auf und sah Baruch ernst an. »Wenn Carey lebt, kann sie den Sonden wahrscheinlich nicht länger als ein paar Tage Widerstand leisten. Ich weiß, wovon ich rede. Schließlich habe ich das selbst einmal mitgemacht, und die Technik ist in den letzten dreißig Jahren erheblich verfeinert worden.«
    »Ich werde so schnell wie möglich dort sein«, erwiderte Jeremiel mit ruhiger Stimme. »Paß auf dich auf.«
    »Mach ich. Und sag Merle, ich hätte durchaus vor, heil zurückzukommen, und dann würde ich mein Schiff gern heil und unversehrt vorfinden. Andernfalls kann sie sich auf einen Strafdienst gefaßt machen, der ihr bestimmt nicht gefallen wird.«
    »Werde ich ihr ausrichten.«
    Cole wandte sich abrupt um und ging zum Jäger hinüber. Seine Schritte riefen ein dumpfes Echo hervor. Er kletterte in die enge Pilotenkanzel und streifte sich den Sprunganzug und den dazugehörigen Rückentornister über. Dann nahm er seinen Helm, setzte sich in einen der Sessel und schaltete die elektromagnetischen Sicherungen ein, während Pilotin und Copilotin ihre Plätze einnahmen. Coles Assistenten, die Sergeanten Keynes und Ward, beide jung und schwarzhaarig, warfen ihm düstere Blicke zu, als sie ihre eigenen Sicherungseinrichtungen einschalteten.
    »Keynes?« sagte Cole. »Die ganze Angelegenheit wird ausgesprochen schwierig, daher werde ich in den nächsten Stunden sämtliche Aktionen noch mehrmals mit Ihnen durchsprechen.«
    Keynes rückte sein Holster zurecht und nickte. »In Ordnung, Sir. Halte ich auch für eine gute Idee. Ward und ich sind bereit, aber …«
    »Captain«, warf Rivka Leso ein, während sie den Antrieb hochfuhr. »Wir werden den Lichtsprung mitten zwischen diesen Kreuzern beenden und dann mit Höchstgeschwindigkeit zur Planetenoberfläche hinabfliegen. Dort setzen wir Sie und Ihr Team etwa zehn Meilen vom Gouverneurspalast entfernt ab.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns für den Absprung?«
    »Zehn Sekunden. Danach liegen wir vermutlich schon unter Beschuß. Wir werden so lange wie möglich versuchen, die Gegner von Ihnen abzulenken. Wenn wir entkommen, warten wir Ihr Signal ab, bevor wir den nächsten Schritt unternehmen.«
    Cole verspürte ein gewisses Unbehagen. Leso würde das kombinierte Feuer von zumindest zwei Kreuzern auf sich ziehen. Er und sein Team wiederum mußten mindestens eine Meile im freien Fall zurücklegen, bevor sie die Düsen ihrer Jetpacks zünden durften, andernfalls würden die Kreuzer sie sofort entdecken, und das wäre das vorzeitige Ende ihrer Mission. »Wir sind bereit«, erklärte er.
    Tahn lehnte den Kopf gegen die weiße Wand und schaute zu, wie sich die Hangartüren öffneten. Vor ihnen breitete sich die Schwärze des Alls aus.

 
KAPITEL
12
     
     
    Wolken zogen wie rauchige Schleier vor dem leuchtenden Antlitz des Mondes vorüber, doch nirgendwo waren Schiffe zu sehen. Sybil nutzte die Chance und arbeitete sich noch etwas näher an die Spitze des Hügelkamms heran. Das Mondlicht erlaubte ihr prüfende Blicke auf die Stadt, die unter ihr im Tal lag. Vereinzelte Lampen beleuchteten die verschwenderisch ausgestatteten, drei- bis vierstöckigen Regierungsgebäude. Mit ruhigen Bewegungen hob Rachel ihr Gewehr und benutzte die Zielvorrichtung, um das Gelände des Gouverneurspalastes genauer in Augenschein zu nehmen. Sie entdeckte Dutzende in Lumpen gekleidete und vor Kälte zitternde Kinder. Ein paar Schritte entfernt waren drei tote Babys zu sehen, deren blutige Leichen achtlos übereinander geworfen worden waren. Bewaffnete Soldaten umringten die lebenden Kinder. Die Läufe ihrer Gewehre schimmerten bösartig im schwachen Licht, das den regennassen Palastgarten erhellte.
    Sybil glaubte, einen Blick auf Marcus’ Team zu erhaschen, das sich durch die tiefen Schatten auf der anderen Seite der Stadt bewegte. Sie rollte sich auf den Rücken und rutschte den Hang hinab. Der Wind trug das Weinen der Kinder bis zu ihr.
    Vorsichtig, um nicht mit ihrem Bauch irgendwo anzustoßen, kroch sie in eine Felsennische, die Schutz vor dem Sturm bot. Mikael schlich zu ihr hinüber und betrachtete besorgt ihr Gesicht. »Wie

Weitere Kostenlose Bücher