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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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von dreihundertsechzig Grad. Mit einem Blick konnte Woloc den Zustand jeder Sektion des Schiffes überprüfen. Geistesabwesend registrierte er, daß die Messe auf Deck zwei noch immer renoviert wurde.
    »Sir?« rief Orah Pike, der rothaarige Navigationsoffizier. »Ich habe eine Meldung von Ingenieur Rad. Er sagt, sie hätten den ungefähren Ursprungsort der Sendung des Captains herausgefunden.«
    »Legen Sie ihn hierher.«
    »Jawohl, Sir. Schirm vier.«
    Jason drehte den Sessel und schaute auf den kleinen Bildschirm an der Wand links neben ihm. Rads Gesicht tauchte auf dem Schirm auf. Es wirkte im grellen Licht des Maschinenraums bleich und zeigte deutlich, daß er sich seit mehreren Tagen nicht mehr rasiert hatte.
    »Woher, Rad?«
    »Wir haben gemischte Signale empfangen, Sir. Es scheint drei mögliche Ursprungsorte zu geben: Horeb, den Planeten Sinai und den Asteroidengürtel, der sich zwischen dem zehnten und elften Planeten befindet. Sinai erscheint am wahrscheinlichsten.«
    Jason strich sich nachdenklich über das Kinn. Unter den Brückenoffizieren hatte sich leises Gemurmel erhoben. Sinai war eine kleine Welt mit giftiger Atmosphäre und zudem von Höhlen durchzogen wie ein Schweizer Käse. »Sind Sie sicher, Rad?«
    Der Ingenieur nickte. »Ja, Sir.«
    »Haben Sie eine präzise Peilung des Punktes auf Sinai?«
    »Nein. Bei den elektromagnetischen Störungen auf diesem Planeten läßt sich das unmöglich genau feststellen. Und wenn sie den Captain im Planeteninnern festhalten, kann die Sendung tausendfach reflektiert worden sein, bevor sie die Oberfläche erreichte.«
    »Sind schon irgendwelche Lösegeldforderungen eingegangen?«
    »Bisher nicht.«
    »In Ordnung, Rad. Danke. Halten Sie mich weiter auf dem laufenden. Woloc Ende.«
    Er unterbrach die Verbindung und sah die Brückenoffiziere fragend an. »Nun, was halten Sie davon?«
    Pirke schwang mit seinem Sessel herum und zuckte die Achseln. »Sinai ist ein perfektes Versteck. Wenn sie dort ist, brauchen wir selbst mit unseren besten Geräten Stunden, um sie aufzuspüren.«
    Gever Hadash, die Funkoffizierin, rieb sich das schmale Gesicht. »Ich glaube, es ist eine List, Sir.« Ihre grünen Augen blitzten berechnend. »Ein kleines, tragbares Störgerät würde schon ausreichen, um das Signal abzulenken. Und wie hätte man sie überhaupt von Horeb fortbringen sollen?«
    Jason betrachtete stirnrunzelnd den Frontschirm. Seine Gedanken überschlugen sich. »Was ist mit dem Jäger, den die Hammadi zerstört hat? Wäre es möglich …«
    »Auf keinen Fall«, erklärte Pirke bestimmt. »Der ist nie gelandet.«
    »Aber«, wandte Hadash ein, »der Jäger könnte ein Störmanöver gewesen sein, um unsere Aufmerksamkeit von einem kleinen Schiff abzulenken, das auf der anderen Seite des Planeten startet.«
    Jasons Pulsschlag beschleunigte sich. »Wie sollte so ein Schiff den Scannern von fünf Kreuzern entkommen?«
    »Ich weiß nicht«, meinte Hadash achselzuckend. »Aber wenn sich zu dem Zeitpunkt alle Kreuzer auf einer Seite des Planeten befanden, wäre es möglich.«
    »Überprüfen Sie die Positionen jedes magistratischen Schiffes während der zwei Stunden, die zwischen dem Auffinden der Leichen von Richert und Tolemy und der Meldung des Captains liegen.«
    »Jawohl, Sir.« Pirke tippte den erforderlichen Befehl ein.
    Unterdessen sah Hadash Jason ernst an. Ihr schmales Gesicht wirkte noch fuchsähnlicher als sonst. »Es ist Ihnen doch klar, daß man mindestens zwei Kreuzer braucht, um die Höhlen und Schlupfwinkel auf Sinai gründlich zu überprüfen. Drei wären noch besser. Und selbst dann dauert es Stunden.«
    »Was schätzen Sie ungefähr?«
    »Mit zwei Kreuzern? Vier oder fünf Stunden, mindestens.«
    »Und mit drei Kreuzern?«
    »Vielleicht zwei Stunden.«
    Jason rieb sich die verspannten Muskeln im Nacken. Langsam bekam er Kopfschmerzen. Er wollte gerade etwas sagen, da drehte sich Pirke mit gerunzelter Stirn um.
    »Was ist?«
    »Gegen sechzehn Uhr, als dieser Jäger zwischen uns und der Marburg hindurchschoß, gab es auf der anderen Seite des Planeten eine schmale Ortungslücke, die genau auf Sinai gerichtet war. Gever hat recht. Ein kleines Schiff hätte entkommen können.«
    Jason beugte sich vor. »Hadash, verbinden Sie mich sofort mit den Captains Williamson und Stein. Wir müssen Sinai …«
    Die Kom-Aura legte sich als goldener Halo um Hadashs Kopf. Sie schaute einen Moment geistesabwesend zur Decke und drehte sich dann um.
    »Gouverneur Ornias wünscht

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