Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
Sie zu sprechen, Sir.«
    »Legen Sie ihn auf den Schirm. Wir wollen das schnell hinter uns bringen.«
    Das gebräunte Gesicht des Gouverneurs erschien auf dem Schirm. Ein selbstzufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen. Er stand mitten in der Ratskammer und trug ein Gewand aus viridianischer Seite mit eingewebten Silberfäden.
    »Guten Abend, Lieutenant Woloc.«
    »Guten Abend, Gouverneur. Ich nehme an, Sie haben Calas noch nicht gefaßt?«
    Ornias grinste. »Tatsächlich? Nun, da irren Sie sich. Ich habe sowohl Calas als auch seine Frau. Sybil Calas ist schwer verletzt. Doch ich glaube, mit Ihrer hervorragenden Ausrüstung werden Sie sie in zwei bis drei Tagen wieder auf die Beine bringen. Wann sollen wir die beiden heraufschicken?«
    Jasons Kiefer spannten sich. Die Magistraten hatten die sofortige Rückkehr der Sargonid nach Palaia angeordnet, sobald Calas sich in ihrer Gewalt befand. Und dieser Befehl trug die höchste Prioritätsstufe, was bedeutete, daß er durch keinen Notfall außer Kraft gesetzt werden konnte.
    »Was Calas’ Frau betrifft, Gouverneur, können Sie sie noch sechs Stunden am Leben erhalten?«
    Ornias zog eine Braue hoch. »Ich dachte, die Magistraten hätten es sehr eilig, Lieutenant.«
    »Ja, Gouverneur, das ist richtig. Allerdings hat uns die Entführung unseres Captains in eine Situation gebracht …«
    »Ich bin mir Ihrer Probleme durchaus bewußt, Lieutenant Woloc. Trotzdem müssen Sie verstehen, daß mit jeder Minute, die ich Calas in meinem Palast festhalte, die Spannungen hier auf Horeb steigen. Seine Anhänger planen mit Sicherheit einen Rettungsversuch. Und ich möchte nicht verantwortlich gemacht werden, falls sie damit Erfolg hätten.«
    »Ich verstehe, Gouverneur. Trotzdem, wenn Sie Sybil Calas noch ein paar Stunden versorgen könnten, hätten wir die Chance.«
    »Vielleicht reden wir ja aneinander vorbei, Lieutenant«, meinte Ornias. »Mikael und Sybil Calas obliegen jetzt Ihrer Verantwortung. Warum holen Sie sie nicht an Bord und suchen dann nach Ihrem Captain?«
    Jasons Finger spannten sich um die Armlehnen des Sessels. Er konnte diesem großspurigen Gouverneur auf keinen Fall erzählen, daß seine Befehle ihn verpflichteten, auf der Stelle abzureisen, sobald Calas sich an Bord befand.
    »Bitte bereiten Sie Calas und seine Frau auf den Transport vor, Gouverneur. Wir werden eines unserer Versorgungsshuttles umleiten, um sie aufzunehmen.«
    Ornias lächelte ölig. »Es wird alles vorbereitet sein.«
    Der Schirm erlosch.
    Jason knirschte mit den Zähnen. Seine Offiziere blickten ihn fragend an. Oh, Amirah, verzeih mir.
    »Pirke, setzen Sie Kurs nach Palaia«, befahl er. »Hadash, rufen Sie Williamson und Stein an. Ich bin sicher, sie werden die Suche nach Captain Jossel mit der gleichen Sorgfalt durchführen wie wir selbst.«
    »Aber, Sir!« wandte Pirke ein.
    Jason hob die Hand. »Uns bleibt keine Wahl, Lieutenant. Machen Sie weiter, Hadash.«
    »Jawohl, Sir«, flüsterte Gever, als sie sich ihrer Konsole zuwandte.
    Jason beobachtete, wie Pirke den Kurs eingab, und ließ sich in Amirahs Sessel zurücksinken. Er spürte die weiblichen Konturen, die sich in die Polsterung eingegraben hatten. Es war fast so, als würde sich ihr Körper gegen ihn pressen.
    Er biß die Zähne zusammen und kämpfte gegen die wachsende Verzweiflung an.
     
    Yosef wischte sich die feuchten Handflächen an seinem Tarnanzug ab und spähte um die Ecke einer Kiste. Hinter ihm drückte sich Ari in die Schatten. In den letzten zwei Stunden hatte Ornias die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Verladedock derart verschärft, daß ihnen kaum noch Platz zum Luftholen blieb. Sie waren hereingeschlüpft, als mehrere Wachen nach draußen liefen, um nachzuschauen, was es mit dem plötzlichen Lärm außerhalb des Palastes auf sich hatte. Doch sie waren rasch zurückgekommen. Und jetzt schwärmten überall graugekleidete planetare Marines umher und bewegten sich durch den Irrgarten aus Kisten und sonstigen Versorgungsgütern auf dem Landeplatz zwischen den vier magistratischen Schiffen.
    Yosef drehte sich um. »Ari, diese Schiffe sind immer noch da. Was meinst du, was sie vorhaben?«
    Ari blinzelte ihn an. Das graue Haar stand in allen Richtungen von seinem Kopf ab. »Was für Schiffe?«
    »Heiliger Himmel!« zischte Yosef. »Du hast sie dir erst vor zehn Minuten angeschaut. Brauchen deine Gehirnzellen schon wieder eine Starthilfe?«
    Ari kroch ein Stück vorwärts. Der mit Büchern gefüllte Rucksack ließ ihn wie einen

Weitere Kostenlose Bücher