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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Buckligen erscheinen. Er peilte angestrengt durch den Nieselregen. »Ach, diese Schiffe.« Er seufzte mürrisch und wollte zu seinem Platz zurückkriechen.
    Ari packte seinen Arm und zog ihn herum. »Was glaubst du, warum sie hier sind?«
    »Wahrscheinlich hängt das mit dem Captain zusammen, der verschwunden ist.«
    »Was für ein verschwundener Captain?«
    »Jossel, oder wie sie hieß, von der Sargonid.«
    »Wo hast du das denn aufgeschnappt?«
    Ari machte eine abschätzige Handbewegung. »Bei diesem dusseligen Ladearbeiter, der vorhin hier herumgekramt hat. Er hat es seinem Begleiter zugeflüstert. Ich …« Ari verstummte; sein Blick schweifte ins Leere. Er schnitt eine Grimasse und rieb sich den Rücken. »Weißt du, daß mein Steißbein nicht mehr so weh getan hat, seit Agnes unbedingt diese verzwickte Kamasutra-Position ausprobieren …«
    »Ach du lieber Himmel! Was hat dieser Arbeiter über Jossel gesagt?«
    »Was für ein Arbeiter? Ach so … Oh, nicht viel. Nur daß sie von Terroristen entführt worden ist.«
    Yosef blickte Ari fragend an und kratzte sich am Kinn. »Es gibt hier keine Terroristen. Es sei denn, man bezeichnet Mikaels Rebellen so. Meinst du, Jehu oder Sammy sind entkommen?«
    »Nein. Die Marines haben alle wichtigen Leute eingesammelt.«
    Yosef nickte. Er und Ari hatten die gewaltsame Räumung beobachtet. Sie hatten sich in den Felsen außerhalb der polaren Kammern versteckt und das Schiff gesehen, das Mikael und Sybil fortgebracht hatte. Danach hatten sie sich den Flüchtlingen angeschlossen, die zu den kleinen Schiffen eilten. Nur hatten sie ihr eigenes Schiff zu jenen Felsen gesteuert, die den Palast umgaben. Yosefs Knie schmerzten noch immer von der Kletterei durch die Hügelkette.
    Er beugte sich etwas weiter vor und warf abermals einen Blick auf den Verladeplatz. Eine Art Wachablösung war dort im Gange. Die Marines zogen sich langsam und murrend zurück und bedachten die magistratischen Soldaten, die jetzt dort aufzogen, mit abschätzigen Blicken.
    »Wenn ein Captain entführt wurde, ist Jehu vielleicht doch entkommen.«
    »Bah!« knurrte Ari. »Selbst wenn er es geschafft hätte, konnte er unmöglich früh genug hier sein, um sich Jossel zu schnappen. Dieser zahnlose Arbeiter meinte, sie würde schon seit sechs Stunden vermißt.«
    Yosef riß die Augen auf, als sich ein magistratischer Soldat einem der Marines anschloß und genau auf ihre Kistenreihe zuging. »Jemand kommt hierher!«
    Ari erhob sich, schlich auf Zehenspitzen die Reihe entlang und bog an ihrem Ende in eine dunkle Sackgasse ein, die von sehr großen Kisten gebildet wurde. Jede der Kisten war mit einem auffälligen roten Dreieck gekennzeichnet. »Da hast du uns ja was Schönes eingebrockt«, beklagte sich Ari. »Schau dir an, wo du uns hingeführt hast.«
    »Hör auf zu jammern. Heb lieber den Deckel von der Kiste dort.«
    »Aber wir wissen doch gar nicht, was darin ist.«
    »Wen interessiert das schon? Beeil dich!«
    Ari zog das Messer aus seinem Gürtel und machte sich an dem Deckel zu schaffen. Mit einem Knirschen öffnete sich die Kiste schließlich ein wenig.
    »Hilf mir«, rief Ari leise. Yosef trottete zu ihm hinüber und stemmte sich mit aller Kraft gegen den schweren Deckel. Das verdammte Ding schien eine Tonne zu wiegen. Woraus bestand es nur? Aus Blei?
    »Beeil dich. Wir müssen uns darin verstecken.«
    Ari schob sein Messer in die Scheide zurück und verschränkte die Hände zu einer Räuberleiter. Yosef setzte einen Fuß darauf und stemmte sich hoch. Als er fast oben war, zitterten Aris Arme so stark, daß er kopfüber in die Kiste rutschte. Die röhrenförmigen, dicht gepackten Kanister am Boden der Kiste klirrten, als er darauf landete. Ari kletterte eilig über die Kante und landete auf Yosef. Hastig zog er den Deckel über die Öffnung.
    »Verschwinde aus meinem Gesicht«, knurrte Yosef wütend und schlug nach Aris knochigem Hinterteil.
    »Pst! Sie kommen.«
    Yosef erstarrte mitten in der Bewegung, als sich schwere Stiefelschritte näherten.
    »Ja«, sagte einer der Offiziere mit tiefer Stimme. »Das sind die Kisten. Verladen Sie sie rasch ins Shuttle. Lieutenant Woloc hat ihnen höchste Priorität zugeordnet.«
    Es folgte eine kurze Pause, dann wurde heftig an der Kiste gerüttelt.
    »Verdammt, Corporal! Lassen Sie das!« befahl die tiefe Stimme des Offiziers. »Bringt euer Gouverneur euch denn überhaupt nichts bei? Wenn Sie so mit den Kisten umgehen, können Sie den halben Planeten in die Luft jagen.

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