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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wieder, Amirah.« Er deutete auf seine Pistole. »Sie möchten doch bestimmt nicht, daß ich nervös werde.«
    Zornig ließ Amirah sich wieder auf die Bank fallen. »Ich bin wohl kaum eine Bedrohung! Ich wollte Ihnen nur ein Handtuch geben.«
    »Vielen Dank für Ihre Fürsorge.«
    Tahn beugte sich vor und nahm die Pistole an sich. Dann hob er vorsichtig das verletzte Bein über den Beckenrand. Als er den Fuß aufsetzte, verlor er für einen Moment die Balance und mußte sich auf dem Rand abstützen. Im gleichen Augenblick bewegte sich Amirah blitzschnell.
    Ihre geballten Fäuste trafen seine Brust. Die Kraft des Schlages schleuderte Tahn gegen die Wand. Amirah warf sich nach vorn, die Hände zum tödlichen Hieb gegen seine Kehle erhoben … doch Tahn drehte sich zur Seite und versetzte ihr einen Tritt gegen die Schulter. Sie stolperte zurück und landete im Becken.
    Amirah versuchte zu schwimmen, doch mit gefesselten Händen und Füßen waren ihre Bewegungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Tahn sprang ihr nach und versuchte ihre Kehle zu erreichen. Amirah rammte ihm ihre Knie in die Wunde. Cole schrie auf, doch seine Finger bohrten sich in ihr Gesicht. Sie drehte sich unter Wasser und trat gegen seine Füße. Tahn stolperte, ließ sich dann nach vorn fallen, stemmte ihr ein Knie auf die Brust und drückte sie unter Wasser. Amirah hielt die Luft an und wehrte sich gegen seinen eisernen Griff. Im Training hatte sie schon sehr oft gegen Männer gekämpft, doch noch nie hatte ihr einer so deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Sie fühlte sich völlig hilflos.
    »Captain!« hörte sie ihn rufen. Seine wütende Stimme durchdrang mühelos das Wasser. »Hören Sie auf! Zwingen Sie mich nicht, Sie zu verletzen! Amirah, um Gottes willen! Hören Sie auf!«
    Amirah wand sich wie ein Fisch, zappelte, schlug und trat, doch nichts konnte seinen Griff lockern. Ihre Kräfte ließen nach, doch der Gedanke an ihr Schiff zwang sie, weiterzumachen. Wenn ihr die Flucht nicht gelang, würden Jason und alle anderen ihrer Crew sterben! Mit letzter Kraft trat sie nach Tahn, doch die Bewegung war so langsam, daß sie bezweifelte, ob er den Tritt überhaupt bemerkte. Die Luft ging ihr aus, und als sie zwanghaft Atem schöpfen wollte, drang ihr Wasser in die Lungen und ließ sie heftig husten. Ihre Lungen brannten, und sie versuchte verzweifelt, die Wasseroberfläche zu erreichen, doch Tahn drückte sie weiter nach unten, bis sie das Bewußtsein verlor …
    Sie kam wieder zu sich, als Tahn sie von Mund-zu-Mund beatmete. Seine Lippen lagen heiß auf den ihren. Sie stöhnte schwach, und Cole rollte sie auf die Seite. Er hatte ihre Handfesseln gelöst, doch sie hatte noch keine Kontrolle über ihre Arme. Mit vagem Erstaunen registrierte sie die Wassermenge, die sie ausspuckte. Doch als sie versuchte, Luft zu holen, verweigerten ihr die Lungen den Dienst.
    Tahn rollte sie wieder auf den Rücken, legte eine Hand in ihren Nacken, drückte seinen Mund auf ihren und blies ihr Luft in die Lungen. Langsam öffnete Amirah die Augen, registrierte seine Nacktheit, ließ ihren Blick über die Linien seiner Schultermuskulatur gleiten. So attraktiv … Ihre Brust hob sich, und plötzlich konnte sie wieder aus eigener Kraft atmen.
    »Genug«, flüsterte sie heiser.
    Tahn betrachtete sie prüfend, stieß dann ein erleichtertes Seufzen aus und fuhr sich mit der Hand durch das nasse braune Haar.
    »Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sie sind nicht annähernd so schnell zu sich gekommen, wie zu erwarten war.«
    »Schwache … schwache Lungen. Von einer Rauchvergiftung.« Es war an jenem Tag geschehen, als ihre Eltern starben. Sie war schreiend durch das brennende Haus gerannt und hatte es irgendwie geschafft, sich in ihrem eigenen Heim zu verlaufen. Der Rauch war so dicht gewesen, daß sie nichts mehr sehen konnte.
    Amirah versuchte, sich auf die Ellbogen zu stützen, doch ihre Kraft reichte noch nicht aus, und sie sank wieder zurück und verlor beinahe das Bewußtsein. Einen Moment später spürte sie, wie kräftige Arme sie hochhoben und auf den Flur trugen.
     
    Amirah erwachte in Tahns Armen, den Kopf an seine breite Brust gelehnt. Es ging ihr besser, auch wenn sie sich noch immer sehr schwach fühlte. Direkt vor ihr flackerte das Kaminfeuer.
    »Was tun Sie da?« fragte sie leise. »Lassen Sie mich los.«
    »Ich glaube nicht, daß es Ihnen sehr behagen würde. Als ich zuletzt versucht habe, Sie hinzulegen, haben Sie zu atmen

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