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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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den letzten Phasen unserer Forschungsarbeit entdeckte Bachmann, daß Gamma im Wirtskörper mutiert. Sie wissen von Bachmann, daß wir das Virus im Trinkwasser freisetzen wollten?«
    »Ja, das hat er mir gesagt.«
    »Auf diese Art bleibt die Infektion begrenzt, denn nur diejenigen Menschen, die von dem Wasser trinken, werden von dem Enzym abhängig. Doch nach einer bestimmten Anzahl von Generationen im Gastkörper konnte das Virus auch in der Luft existieren. Es verbreitete sich durch die Luft von einem Wirtskörper zum anderen und blieb nicht mehr auf die Menschen begrenzt, die sich infiziert hatten, indem sie von dem verseuchten Wasser getrunken hatten.«
    »Mein Gott, die ganze Welt könnte davon befallen werden!«
    »Falls das Virus diese Mutationsfähigkeit hätte, würde es unausweichlich dazu kommen. Doch ich sage Ihnen, Bachmann hat sich geirrt!«
    »Und was, wenn er recht hat?«
    »Er hat sich geirrt!«
    »Und wenn nicht?« beharrte Blaine.
    Eisenstadts Blick war leer. »Die mutierte Form des Gamma-Virus verbreitet eine virulentere Version des Enzyms, das Bachmann geschaffen hat. Anstatt den Stammzellen eine neue Möglichkeit zur Zuckeraufnahme zu eröffnen, unterbindet es den Zuckermetabolismus generell.«
    »Die Vernichtung des Lebens auf der grundlegendsten Ebene! Überall! Eine Mordmaschine!«
    »Nein!« kreischte der Wissenschaftler.
    Doch Blaine war noch nicht fertig. »Niemand wäre immun. Sie beschreiben das Ende der Zivilisation!«
    »Hören Sie mir zu! Bachmann ging zur Regierung, bevor wir sicher sein konnten. Wegen seiner Entdeckung gaben sie ihren Plan auf. Sie waren gezwungen, alle Vorräte des Gamma-Stoffes für immer verschwinden zu lassen. Seine Entdeckung hätte sie zu Mördern an ihrem eigenen Volk werden lassen können.«
    Eisenstadt hielt inne, um wieder zu Atem zu kommen, was McCracken die Zeit verschaffte, über die Worte des Wissenschaftlers nachzudenken. Nachdem die Möglichkeit einer weltweiten Infektion bestand, hatte sich die Truman-Regierung in letzter Minute für die Beta-Option entschieden und war dann zu dem Schluß gekommen, unbedingt das Risiko zu vermeiden, daß die Gamma-Vorräte irgendwann noch einmal auftauchten. Man mußte die Wahrheit verschweigen; nun, da der Kalte Krieg dämmerte, durften Informationen über den Gamma-Kampfstoff auf keinen Fall in die Hände derer fallen, die sie gegen die Regierung und das Land verwenden könnten. Die Kanister mußten auf ewig vergraben werden, notfalls gemeinsam mit den Leichen von über tausend Besatzungsmitgliedern. Doch nun war Gamma wieder da, um fünfundvierzig Jahre später auf eine nichtsahnende Welt losgelassen zu werden.
    Dieser Gedanke versetzte McCracken in Wut. Er griff über den Tisch und faßte Eisenstadt am Hemdkragen. »Sie haben all das gewußt und Rasin die Waffe trotzdem gegeben. Sie wußten, welches Risiko Sie eingingen, und haben ihn nicht einmal gewarnt. Sie haben ihn doch nicht gewarnt, oder?«
    »D-D-Doch, das habe ich.«
    McCracken ließ ihn los.
    »E-E-Es war ihm egal. Solange Israel überlebt; nur darauf kam es ihm an. Die Vorstellung hatte sogar einen gewissen Reiz für ihn … die jüdische Rasse wird zur letzten Bastion der Zivilisation.«
    »Aber wenn der Virus mutiert, wird auch Israel vernichtet werden.«
    »Nein«, sagte Eisenstadt leise. »Wir haben … Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ich sage es Ihnen, weil ich jetzt will, daß Sie Rasin aufhalten. Er hat sein Wort gebrochen. Er hätte mich getötet, hätte mich …«
    »Reden Sie! Was für Vorsichtsmaßnahmen?«
    »Ein Impfstoff, der über Israel in der Luft freigesetzt wird und uns vor der Gefahr einer jeden Infektion schützt, ob das Virus nun mutiert oder nicht.«
    »Wie soll er freigesetzt werden?«
    »An Dutzenden von strategisch wichtigen Stellen im ganzen Land. Ein paar Stunden vor Sonnenaufgang, damit er sich im ganzen Land ausbreiten kann und dann von den ultravioletten Strahlen der Sonne vernichtet wird, bevor er die arabischen Länder erreicht, besonders über Wasser. Wir werden immun sein!« frohlockte Eisenstadt.
    »Was ist mit Rasin?«
    »Er spielt eine wichtige Rolle. Er wird den größten Vorrat des Impfstoffs persönlich freisetzen.«
    »Wo?« fragte Blaine.
    Eisenstadts Blick fiel auf Blaines Uhr. »Es könnte schon zu spät sein.«
    »Wo? Sagen Sie mir nur, wo?«
    Der Wissenschaftler betrachtete ihn ganz ruhig, mit einem Lächeln, das in den Tiefen eines Verstandes geboren war, der sich in den

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