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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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auch weg?« fragte Jack.
    »Der hat gestern abend nach der Party schon die Kurve gekratzt.«
    »Nein!«
    »Doch«, sagte Nancy. »Ich hab’ ihn wegfahren sehen.«
    »Er hat sich mal wieder mit Lila verkracht«, sagte David.
    »Gut für ihn«, sagte Jack. »Ich kann’s ihm nicht verdenken, daß er abhaut. Ich verdenke es ihm nur, daß er immer wiederkommt. Wenn ich Larry wäre, ich würde endgültig meinen Hut nehmen und gehen.«
    »Ihr habt gut reden über Lila«, sagte Nancy steif. »Aber ich bin gar nicht so sicher, daß es allein ihre Schuld ist. Meiner Meinung nach ist in letzter Zeit viel zuviel an ihr herumkritisiert worden.«
    Jack trank einen Schluck aus seiner Bierdose, dann schüttelte er sie mit geistesabwesendem Blick. Sorgfältig setzte er sie ins Gras.
    »Lila«, sagte er, »ist ein habgieriges, rachsüchtiges, kaltherziges Biest.«
    Er sagte das in freundlich-professionellem Ton, wie ein Arzt, der eine unerfreuliche Diagnose stellt. Trotzdem wirkten seine Worte wie ein Schock. Er hatte inzwischen natürlich eine ziemliche Menge Bier getrunken.
    »Ich möchte nur wissen«, sagte David zu Nancy, »warum du in die Stadt gefahren bist, um Larry zu suchen.«
    »Weil ich fand, daß Larry von Lilas Verschwinden informiert werden müßte.«
    »Verdammt noch mal, was ist denn so ungewöhnlich daran, wenn jemand nicht zu Hause ist? Ich kann einfach nicht verstehen, weshalb du dir darüber Gedanken machst. Ist das auch bestimmt der einzige Shaker Gin-Tonic, den du dir gemacht hast?«
    »Ich glaube kaum, daß ich immer wieder darauf zurückkommen würde, David, wenn ich mir nicht Gedanken machte wegen der Klimaanlage. Sie war abgestellt und das Haus unerträglich heiß. Dir kommt es vielleicht normal vor, daß man seine Klimaanlage abstellt, wenn man für kurze Zeit das Haus verläßt, mir aber nicht. Ich habe das Gefühl, da stimmt etwas nicht.«
    »Die Klimaanlage abgestellt, wie?« meinte Jack weise.
    »Oder eine Sicherung durchgebrannt«, sagte David.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Du sagst, Larry ist gestern abend verschwunden?« sagte Jack. »Dann möchte ich wetten, daß Lila gleich danach gegangen ist. Wenn du mich fragst, haben sich beide verdrückt und das beste ist, wir lassen die Finger von der Sache.«
    »Richtig«, sagte Jack. »Ganz und gar.«
    »Findet ihr das wirklich?« fragte Nancy. »Vielleicht interessiert es euch aber zu hören, daß ich nicht damit einverstanden bin. Ich finde, wir sollten ‘rübergehen und uns mal im Haus umsehen. Und genau das werde ich jetzt tun, ob ihr nun mitkommt oder nicht.«
    »Entschuldige bitte, wenn ich das sage«, entgegnete Jade, »aber ich halte es für klüger, wenn wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Ich unterstütze den Antrag«, sagte David. »Wie wär’s mit noch ‘nem Bier, Jack?«
    »Ich…«, begann Jade.
    Nancy sagte: »Ich gehe jetzt ‘rüber. David, kommst du mit oder nicht?« Energisch erhob sie sich und wartete.
    David seufzte und stand ebenfalls auf. »Jack, nimm dir noch ein Bier. Wir sind gleich wieder da.«
    »Ach, dann komme ich auch mit.« Jack erhob sich seufzend. »Als guter Nachbar sollte ich mich wohl gemeinsam mit euch den Unannehmlichkeiten stellen, die euch erwarten.«
    Sie stiegen über die Hecke, und Jack und David folgten Nancy durch die Hintertür des Connorschen Hauses auf einen kleinen Treppenabsatz, von dem aus drei Stufen hinauf zur Küche und sechs Stufen hinunter in den Keller führten. Nancy schlug vor, daß die Männer die Sicherungen im Keller prüfen sollten, und blieb wartend auf dem Treppenabsatz stehen. Als sie zurückkamen, sagte David: »Alles in Ordnung mit den Sicherungen. Die Anlage ist abgeschaltet worden. Lila ist verschwunden, ihr werdet sehen. Kommt, wir machen, daß wir hier ‘rauskommen.«
    Nancy sagte: »Ich gehe noch schnell nach oben und sehe in Lilas Zimmer nach, und dann hat sich’s.«
    Das tat sie, zögernd gefolgt von David und Jack, doch damit hatte sich’s nicht – ganz und gar nicht. Durch vor Hitze siedende Räume gelangten sie zur Treppe und stiegen hinauf in einen Flur, der ebenfalls kochte, gingen ihn entlang bis zu Lilas Schlafzimmer. Die Tür war geschlossen. Nancy stieß sie auf und sah ihr unheilvolles Gefühl bestätigt.
    Lila war in ihrem Zimmer, und sie war tot. Sie lag auf dem Boden neben dem Bett, als sei sie sterbend herunter- oder dagegengefallen. Sie trug ein durchsichtiges, blaßrosa Nachthemd, und aus ihrer Brust ragte der Griff einer Waffe, die nur

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