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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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schlanker älterer Mann mit einem Schwert. Reith fand es, wie andere Terraner auch, schwierig, das Alter eines Krishnaners zu schätzen, aber das Netzwerk aus feinen, winzigen Runzeln auf dem Gesicht des Schwertträgers und das blasse, fast jadefarbene seines Haars zeugten von hohem Lebensalter.
    Die beiden anderen, die den betagten Krishnaner flankierten, waren junge Männer in der typischen Kluft eines chilihaghischen Shaihan-Hirten. Unter dem Dreieck aus kariertem Tuch, das sie wie eine Windel trugen und das die Funktion einer Reithose erfüllte, sah Reith mit Litzen verzierte weiße Pantoletten, die in hohen weichen Stiefeln steckten. Letztere zierten große silberne Sporen mit sternförmigen Spornrädchen. Sie waren mit silbernen Ketten an den Stiefeln befestigt. Am Oberkörper trugen die Männer lederne Westen, die die Arme und einen Teil der Brust unbedeckt ließen. Auf dem Kopf trugen sie große Schlapphüte aus gelbem Stroh von fast einem Meter Durchmesser, die von einem Kinnriemen festgehalten wurden. Beide hielten eine gespannte Armbrust auf Reiths Bauch gerichtet. »Du hattest recht, Fergus«, murmelte Marot »Man sollte nicht jedem x-beliebigen die Tür aufreißen.«
    »Was wollt Ihr, Terraner?« fragte der Alte in der Mitte.
    »Guten Morgen, Herr«, erwiderte Reith. »Seid Ihr Sainian bad-Jeb?«
    »Und was, wenn ich der nämliche bin?«
    »Der Dasht hat mich an Euch verwiesen. Er hat meinem Begleiter, dem gelehrten Doctor Marot, die Genehmigung zum Ausgraben von verschütteten Gebeinen in seinem Reiche erteilt mit dem Rat, Euch um Erlaubnis zu bitten, bevor wir Euer Land betreten.«
    Die Krishnaner wechselten verblüffte Blicke. Der Alte sagte: »Seltsam. Erst vor einem Zehn-Tag war ein anderer Ertsu hier, der mir dieselbe Geschichte erzählte und dieselbe Bitte an mich richtete. Ihr seid nun schon die dritte Gruppe innerhalb von einem Jahr. Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Fergus Reith. Ich arbeite außerhalb von Novorecife; ich geleite Besucher von Terra über euren faszinierenden Planeten. Zur Zeit besteht meine Aufgabe darin, Doktor Marot zu begleiten und zu beschützen.«
    Nachdenklich sagte Sainian: »Dieser andere Wicht behauptete ebenfalls, der Dasht hätte ihm das Exklusivrecht zur Ausgrabung von Knochen erteilt – eine Tätigkeit, welche, wenn sie wirklich wahr ist, ein schlagender Beweis für die Verrücktheit der terranischen Rasse ist; falls sie nicht nur ein Vorwand zur Bemäntelung einer Schatzsuche ist. Kharob ist kein Tropf; wie könnte er so schamlos seine eigenen Worte in Abrede stellen? Eine der beiden Genehmigungen muss also eine Fälschung sein. Lasset mich die Eure sehen.«
    Marot zog das Dokument mit Kharobs Unterschrift und Siegel hervor. Sainian zog die Stirn kraus. »Diese scheint mir in Ordnung zu sein, wenngleich ich kein Gelehrter in der Aufdeckung von Fälschungen bin.«
    »Wenn Ihr beachten wollt«, sagte Reith, »der andere Terraner erhielt die Genehmigung, in den Felsen und Schichten des Zorianischen Zeitalters zu graben, wohingegen sich unsere Genehmigung auf das Terrain der Kharobianischen Periode bezieht. Mithin existiert gar kein Widerspruch.«
    »Fels ist Fels; Erde ist Erde. Wo ist da der Unterschied?«
    Marot schaltete sich ein. »Bitte entschuldigt mein schlechtes Mikardandou; aber die kharobianischen Felsschichten sind die älteren, und sie liegen unter den zorianischen. Wenn ich Euch das einmal auf der Karte zeigen darf … Hier! Die zorianischen Schichten erstrecken sich ungefähr von hier bis hier; die kharobianischen etwa von dieser Linie bis zum Zora-Fluss.«
    »In der Tat, das ist mein Land«, brummte Sainian. »Ich kann mich indes nicht erinnern, dass dieser andere Terraner, Folt geheißen, irgend etwas von kharobianischen Schichten erwähnt hat. Doch ihr sollt meine Erlaubnis bekommen. Findet ihr aber bei euren Ausgrabungen Gold, Silber oder Juwelen, so soll die Hälfte davon mir gehören.«
    »Einverstanden«, sagte Reith.
    »Wo wir gerade von Namen sprechen, wie lautete gleich noch der Eure?« fragte Sainian.
    »Fergus Reith, Herr.«
    »Mich deucht, ich habe diesen Namen schon einmal gehört. Seid Ihr nicht der Terraner, der dreimal aus der Gefangenschaft in Dur entfloh – das dritte Mal, nachdem er gezwungen worden war, des Regenten Base zu freien?«
    »Der bin ich.«
    »Oh, das ändert die Sache natürlich! Tretet ein, tretet ein! Steht nicht gaffend in der Tür, so dass all das fliegende Ungeziefer hereinkommt! Ich habe von Euren Heldentaten

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