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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Flossen waren?«
    »Genau das meine ich.«
    Reith runzelte die Stirn. »Bist du sicher, dass alle land … eh … Tetrapoden, die heute den Planeten bevölkern, von diesem Burschen hier abstammen? Könnte es nicht sein, dass die Linie ausstarb und dann eine Zweiglinie der Sechsbeiner ein Beinpaar verlor, so wie Foltz es behauptet?«
    Marot fand seine Nüchternheit wieder. »Das wird zweifelsohne Foltz’ Argument sein. Natürlich kriegen wir niemals alle Fossilien zusammen, die wir brauchen, um die Streitfrage, wer von wem abstammt, zweifelsfrei zu klären. Aber dieser Bursche, wie du ihn nennst, stellt ein gewichtiges Argument für meine Theorie dar. Ich werde die Spezies nach dir benennen, Fergus … Soundso Reithi.«
    »Vielen Dank. Ich nenne ihn ›Ozymandias‹«, erwiderte Reith. »Du kennst die Stelle doch: ›Um den Zerfall jenes gewaltigen Wracks …‹ «
    »Ah ja. Irgendein englischer Dichter aus dem neunzehnten Jahrhundert, nicht? Byron? Tennyson?«
    »Shelley. Hast du vor, das ganze Skelett Knochen für Knochen auszugraben? Ein paar von den Knochen sehen verdammt klein und zerbrechlich aus.«
    »Du hast recht«, antwortete Marot. »Wir müssen das Skelett als Ganzes nach Novorecife schaffen, zusammen mit den übrigen Fragmenten, die wir gefunden haben.«
    »Du meinst, an einem Stück, mitsamt dem Felsblock? Das wird ein paar hundert Kilo wiegen, glaubst du nicht?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich ziehe rings um das Skelett einen Strich, und unsere kräftigen Helfer können sich dann ihr Geld damit verdienen, dass sie einen Graben entlang der Linie ziehen und den ganzen Block mitsamt dem Skelett vom Ganggestein losbrechen. Ich besorge dann die Feinarbeit, indem ich von allen Seiten des Blocks vorsichtig das überflüssige Gestein weghacke, bis ich am Knochen anlange. Auf diese Weise reduziere ich das Gewicht auf ein Minimum. Alsdann ziehe ich den Block aus der Grube und lade ihn auf eins unserer Packtiere.« Marot stieg aus der Mulde und rief: »Doukh! Girej! Kommt bitte mal her!«
    Marot erklärte den Krishnanern, was sie tun sollten, wobei er mit dem spitzen Ende seines Geologenhammers eine Rille rings um das Skelett in den weichen Sandstein kratzte, entlang derer sie graben sollten. Den Rest des Nachmittags verbrachte er dann damit, besorgt um sie herumzuwieseln und aufzupassen, dass sie beim Graben nur ja nicht zu nahe an seinen kostbaren Fund kamen.
    Die Nachmittagssonne brannte sengend auf das Flussufer und die schuftenden Männer. Reith, der mit nacktem Oberkörper arbeitete, sagte schließlich: »Ich besorge mir einen dieser Super-Cowboyhüte, die man hier trägt. Willst du auch einen?«
    Marot zuckte die Achseln. »Ich war die ganze Zeit so vertieft in meine Arbeit, dass ich die Hitze überhaupt nicht wahrgenommen habe. Abgesehen davon verbrennt Roqir einem die Haut nicht so stark wie unsere Sonne Sol, wegen der dichteren Atmosphäre.«
    »Ihr dunkelhäutigen Mittelmeerbewohner seid unempfindlicher gegen das Sonnenlicht als wir blaßhäutigen Nordländer. Vor allem Rothaarige wie ich kriegen schnell einen Sonnenbrand.«
    Später unterbrach Reith den Wissenschaftler erneut: »Aristide, wenn wir zu Foltz’ Lager wollen, sollten wir jetzt allmählich Schluss machen.«
    »Ja, du hast recht. Vor lauter Begeisterung über meinen Fund habe ich daran gar nicht mehr gedacht. So, meine lieben Freunde, genug gegraben für heute!«
    Eine Stunde später, als Roqir im Westen unterging, ritten Reith und Marot, frisch gewaschen und in saubere Khakianzüge gekleidet, hinüber zu Foltz’ Camp. Es war weit eindrucksvoller als ihr eigenes. Fünf Zelte standen inmitten eines ausgedehnten Areals, das Zeugnis ablegte von bemerkenswerten Ausgrabungsaktivitäten. Sie sahen Tische, auf denen Fossilien von Steinresten befreit und sortiert wurden, große Haufen von fossilhaltigen Felsbrocken, die noch der Bearbeitung harrten, und einen weiteren Haufen mit weggeworfenem tauben Felsgestein. Reith schätzte, dass Foltz’ Gruppe mindestens ein Dutzend Mann stark war.
    Zwei bewaffnete Posten mir rostigen Kettenhemden lungerten vor dem Hauptzelt herum. Als Reith und Marot sich näherten, rappelten sie sich auf und bauten sich in strammer Haltung mit gezücktem Schwert vor dem Zelteingang auf.
    Foltz kam aus dem Zelt und rief den beiden Posten »Rabosh dir!« (»Rührt euch!«) zu. Dann trat er auf die beiden Neuankömmlinge zu und rief: »Ma’lum! Versorge die Ayas dieser Herren!«
    Die Gäste saßen ab, und Foltz

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