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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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windgeschützten Stelle auf dem Achterdeck zusammen, um zuzuschauen, wie die rote Scheibe Roqirs hinter der dunklen Horizontlinie des jazmurianischen Hinterlandes versank. Alicia schlug vor: »Aristide, wie wär’s, wenn du ein bisschen auf deiner neuen Flöte spielen würdest? Fergus und ich könnten doch dazu tanzen.«
    »Ich dachte, wir hätten gestern Abend bei Angur genug getanzt, dass es dir für die nächsten drei Monate reicht«, stöhnte Reith mit gequälter Miene.
    »Sei nicht so ein alter Schlaffsack! Ich möchte diesen neuen krishnanischen Tanz ausprobieren, den wir gestern Abend gesehen haben – du weißt schon, den, der so aussah wie ein terranischer Slowfox. Nun, wie wär’s, Aristide?«
    »Ich beherrsche das Instrument noch nicht richtig; ich muss mich erst an die völlig andere Tonleiter gewöhnen …«
    »Ach, das kriegst du schon hin! Wenn du mal zwischendurch einen falschen Ton triffst, werden wir das nachsichtig überhören.«
    Die letzten roten Strahlen der untergehenden Sonne sahen Reith und Alicia zu den hier und da etwas schrägen Klängen von Marots Chari einen Kormez auf die Decksplanken legen. Der Steuermann schaute so fasziniert zu, dass Kapitän Gendu nach achtern kam und ihn anschnauzte, er solle gefälligst auf den Kurs achten.
    Reith musste eingestehen, dass das Tanzen, das er normalerweise als eine eher unangenehme Pflichtaufgabe ansah, mit der federleicht in seinem Arm dahinschwebenden Alicia ein wahres Vergnügen war. Wie er so ihre klassischen Züge im Licht der zwei Monde betrachtete, dachte er bei sich: Und wenn sie auch bisweilen ein bisschen schwierig ist! Keine Frau auf zwei Planeten kann ihr das Wasser reichen, was Schönheit und Anmut betrifft; und das schiere Vergnügen, sie zu erleben, wenn sie bei guter Laune ist, wiegt die paar weniger schönen Momente dreimal auf. Ich mache ihr einen Heiratsantrag, sobald wir von Damovang weg sind, gleich in der ersten Vollmondnacht. Sicher, es ist ein Risiko, aber wer nicht wagt, gewinnt nicht …
    Eine plötzliche Schlingerbewegung des Schiffs ließ sie gegen die Reling taumeln, und Reiths Träumerei endete in einem Schwall allgemeinen herzhaften Lachens.
     
    Die Kubitar ankerte vor dem Hafen von Damovang, um auf die Inspizierung zu warten. Diese ließ mehrere Stunden auf sich warten, und erst am frühen Nachmittag erhielt Kapitän Gendu die Genehmigung, am Pier festzumachen. Als der Landesteg heruntergelassen war, kam ein behelmter qiribischer Offizier an Bord.
    »Kapitän Gendu!« schmetterte er zackig. »Habt die Güte, mir Doktor Ah-li-shahh Dah-ik-man vorzustellen.«
    »Das ist die dort drüben, das terranische Weib mit dem gelben Haar«, sagte Gendu.
    Der Soldat trat vor Alicia und schlug sich zum Salut die Faust vor den Brustpanzer. »Doktor Dah-ik-man! Ich, Leutnant Gilan von der Republikanischen Garde, habe die Ehre, Euch die Grüße von Präsident Vizman zu übermitteln, verbunden mit seiner Bitte, dass Ihr und Eure terranischen Gefährten mit ihm zu Abend speist und als seine persönlichen Gäste im Palast übernachtet.«
    »Nun … eh … das ist sehr freundlich«, sagte Alicia. Sie schaute ein wenig unsicher auf Reith und Marot. »Habt ihr Jungs was dagegen?«
    »Herr Kapitän!« rief Reith. »Wann habt Ihr vor, in See zu stechen?«
    »Morgen vor Mittag, wenn nichts dazwischenkommt«, brummte Gendu mürrisch.
    Der Leutnant lächelte verkniffen. »Er wird dann in See stechen, wenn ihr auf das Schiff zurückgekehrt seid, und keinen Moment früher.«
    »Also, von mir aus können wir die Einladung annehmen«, sagte Reith, bemüht, sich das in ihm aufkeimende Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Marot tat sein Einverständnis ebenfalls mit einem Nicken kund.
    »Ihr könnt dem Präsidenten ausrichten«, sagte Alicia, ganz vornehme Dame, »dass wir seine Einladung mit dem größten Vergnügen annehmen. Doch sagt, woher wusste er, dass wir an Bord dieses Schiffes sind?«
    »Der Herr Präsident liest die Ladungsverzeichnisse und Passagierlisten aller hier einlaufenden Schiffe und fand Euren Namen auf der Liste.« Der Leutnant salutierte erneut, machte kehrt und marschierte von Bord.
    »O Gott!« rief Alicia. »Wenn ich doch bloß ein paar neue Kleider hätte …«
    »Unsinn, Liebling!« sagte Reith. »In dem Kleid, das die Sainians dir geschenkt haben, würdest du bei einer Miss-Krishna-Wahl jede Konkurrentin um Längen schlagen.«
    »Missis Krishna – wenn schon! Schließlich war ich ja schon mal verheiratet, wie du

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