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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Ganzes, nach all diesen Jahrhunderten ... Ich hatte das Gefühl schon ganz vergessen. Aber du musst jetzt aufhören. Ich möchte nicht deinen Tod zu meinen Verbrechen hinzufügen.«
    Es tat so weh. Ich hatte geglaubt, und der Glaube war zu Magie geworden, aber ich war nur sterblich. Die Magie hatte ihre Grenzen. Doch wie konnte ich mich davon abhalten, zu glauben? Wie fand man einen Gott, liebte Ihn und ließ Ihn dann gehen?
    Die Stimme veränderte sich und wurde weicher. Menschlich. Vertraut. »Oree.«
    Mein Herz nannte ihn Sonnenschein, obwohl mein Geist darauf bestand, dass Er jetzt anders genannt werden musste. Das reichte, mich von dem, was ich gerade tat, abzuhalten. Meine Augen veränderten sich wieder. Ich konnte den leuchtenden Boden nicht länger erkennen, aber auch nichts anderes. Doch der Schmerz in meinem Kopf schrumpfte sofort von einem Kreischen zu einem dauerhaften Stöhnen. Mein Körper erschlaffte vor Erleichterung.
    »Ruh dich aus.« Das unordentliche Bett unter mir. Laken bis unter mein Kinn. Ich begann zu zittern, stand unter Schock. Eine große Hand streichelte mein zerzaustes Haar. Ich jammerte leise, weil dadurch meine Kopfschmerzen schlimmer wurden. »Schhh. Ich werde mich um dich kümmern.«
    Was ich dann sagte, war nicht geplant. Ich hatte viel zu große Schmerzen und war halb im Delirium. Dennoch fragte ich: »Bist du jetzt mein Freund?«
    »Ja«, antwortete er. »So, wie du meine Freundin bist.«
    Daraufhin konnte ich nicht anders, als bis in meine Träume hinein zu lächeln.
     

 
     

    20
    »Entscheidung für das Leben«
    (Ölstudie)

    Es dauerte mehr als ein Jahr, bis ich vollständig genesen war.
    Die ersten beiden Wochen verbrachte ich in Elysium im Koma. Der Lord Arameri wurde in mein Zimmer gerufen und fand einen Dämonen, der mehr tot als lebendig war, einen erschöpften und gefallenen Gott, einige tote und fast-tote Gottkinder und einen Haufen Asche in menschlicher Form. Er reagierte bemerkenswert. Er ließ nach Si'eh schicken und ersann eine großartige Geschichte, in der Dateh Elysium angegriffen hatte und von Sonnenschein abgewehrt und schließlich vernichtet wurde, um sterbliche Leben zu verteidigen. Das entsprach auch mehr oder weniger der Wahrheit, da der Lord Arameri schon vor langer Zeit gelernt hatte, wie schwer es war, Götter anzulügen. Nur einige Details waren verändert, nicht verschleiert, sondern eher ausgelassen. Aber er war schließlich nicht umsonst der Herrscher über die Welt.
    Später, als ich wieder bei Bewusstsein war und die Schreiber verkündeten, dass ich reisefähig sei, wurde ich ohne viel Aufhebens in die Stadt Stra'feh an der nordöstlichen Küste des Senm- Kontinents umgesiedelt. Dort wurde ich zu Desola Mokh, einer tragischer weise erblindeten Maroneh-Frau, die dennoch Glück gehabt hatte und nach dem Tod ihres einzigen, noch verbliebenen Angehörigen — eines entfernten Onkels — zu Geld gekommen war. Stra'feh war eine mittelgroße Stadt, die für Fischleder und mittelmäßigen Wein bekannt war. Ich hatte ein bescheidenes Stadthaus in der Nähe der Hafendocks mit — so sagte man mir — wunderschönem Blick über das ruhige Stadtzentrum und die Brandung der See der Reue. Ich mochte die See; der Geruch erinnerte mich an gute Tage in Nimaro.
    An meiner Seite reiste Enmitan Zobindi, ein schweigsamer Maro-Mann, der weder mein Ehemann noch ein Verwandter war. Das war über Wochen das Tagesgespräch in der Stadt. Er bekam den nicht unfreundlichen Spitznamen Schatten — also Desolas Schatten —, weil man ihn meistens sah, wie er für mich Besorgungen in der Stadt erledigte. Die Damen der Stadt, die irgendwann ihre Angst überwanden, sich uns zu nähern, ließen dezente Hinweise fallen, dass ich den Mann einfach heiraten sollte, da er ohnehin die Aufgaben eines Ehemanns erledigte. Ich lächelte einfach und schließlich kamen sie darüber hinweg.
    Wenn sie gefragt hätten, hätte ich ihnen wahrscheinlich entgegengehalten, dass Sonnenschein nicht alle Aufgaben eines Ehemanns wahrnahm. Wir teilten nachts das Bett, wie wir es auch im Haus der Aufgegangenen Sonne getan hatten. Es war praktisch, weil das Stadthaus klein und zugig war. Ich sparte eine Menge Geld für Feuerholz. Es war auch tröstlich, da ich meistens weinend oder schreiend in der Nacht erwachte. Dann hielt Sonnenschein mich in seinen Armen, streichelte mich oft, und manchmal küsste er mich auch. Das war alles, was ich brauchte, um mein emotionales Gleichgewicht wiederzuerlangen. Deshalb

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