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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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regelt der Orden vorzugsweise selbst.« Sie zuckte mit den Schultern.
    Ich nickte langsam. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr eine Göttin des ... Todes seid?«
    »O nein, das ist die Lady höchstselbst. Ich bin nur zuständig für Verborgenes, Geheimnisse und ein wenig Unterwanderung. Die Art Angelegenheiten, die unter dem Mantel des Vaters der Finsternis abgewickelt werden.«
    Bei der Erwähnung des Namens blinzelte ich. Sie meinte einen der neuen Götter, den Schattenlord, aber ihr Begriff klang beinahe wie Lord der Finsternis. Natürlich war das nicht möglich, denn der Lord der Finsternis befand sich in Arameri-Gewahr- sam.
    »Hin und wieder stört es mich nicht, jemanden auszulöschen«, fuhr Nemmer fort, »aber nur so nebenbei.« Sie zuckte mit den Schultern und schaute dann Madding an. »Wenn ich aber in Betracht ziehe, wie viel der Orden mir anbietet, sollte ich mir das vielleicht noch einmal überlegen. Wahrscheinlich gibt es da noch einen unentdeckten Markt: Gottkinder auslöschen, die Sterbliche verärgern.«
    Ich schnappte nach Luft und wirbelte zu Mad herum, der gerade mit einem Bademantel zum Bett kam. Er hob unbeeindruckt eine Augenbraue. Nemmer lachte, streckte einen Finger aus und piekte mir ins bloße Knie. Erschreckt fuhr ich zusammen. »Ich könnte deinetwegen hier sein, weißt du das?«
    »Nein«, sagte ich leise. Madding konnte auf sich selbst aufpassen. Ich musste mir keine Sorgen machen. »Niemand käme auf den Gedanken, ein Gottkind zu schicken, um mich zu töten. Es wäre einfacher, einem Bettler zwanzig Meri in die Hand zu drücken und es so aussehen zu lassen, als ob ein Raubüberfall schiefgegangen ist. Nicht, dass sie es nötig hätten, das im Geheimen zu tun - sie sind schließlich der Orden.«
    »Du vergisst dabei etwas«, sagte Nemmer. »Du hast Magie benutzt, um die Bewahrer im Park zu töten. Außerdem denkt der Orden, dass du noch drei weitere getötet hast. Die drei, denen man aufgetragen hatte,, einen Maro — er soll dein Cousin sein — für den Angriff auf einen Previten zu bestrafen. Sie konnten die Leichen nicht finden, aber man munkelt, dass dies das Werk deiner Magie ist.« Sie zuckte mit den Schultern.
    O Cötter! Madding kniete sich hinter mich und legte mir einen Morgenmantel aus Seide um die Schultern. Ich ließ mich rücklings gegen ihn fallen. »Rimarn«, sagte ich. »Er dachte, ich wäre ein Gottkind.«
    »Und man heuert keine Sterblichen an, um ein Gottkind zu töten. Nicht einmal eins, das scheinbar das Gottkind der zum- Leben-erwachten Kreidezeichnungen ist.« Nemmer zwinkerte mir zu. Dann wurde sie wieder ernst. »Sie sind hinter dir her, aber sie glauben nicht, dass du hinter Rolies Tod steckst. Kleiner Bruder, du hättest diskreter sein sollen.« Sie nickte in meine Richtung. »All ihre Nachbarn wissen von ihrem Gottkind- Liebhaber; die halbe Stadt weiß davon. Andernfalls hättest du sie vielleicht vor dem hier bewahren können.«
    »Ich weiß«, sagte Mad. In seinem Tonfall lag genug Bedauern für ein ganzes Jahrtausend.
    »Moment mal.« Ich runzelte die Stirn. »Der Orden glaubt, dass Madding Rolie umgebracht hat? Ich weiß, dass ein Gottkind das getan haben muss, aber ...«
    »Madding verdient sein Geld damit, unser Blut zu verkaufen«, sagte Nemmer. Ihr Tonfall war neutral, aber ich konnte trotzdem ihr Missfallen hören. Madding seufzte. »Und wie ich höre, laufen die Geschäfte gut. Es ist nicht weit hergeholt, zu glauben, dass er vielleicht seine Produktion erhöhen will, oder auf einen Schlag an eine größere Menge Gottesblut kommen will.«
    »Die Annahme wäre schön und gut«, versetzte Madding, »wenn Rolies Blut verschwunden wäre. Aber es war noch genug in ihrem Körper und darum herum übrig. Das Einzige, das fehlte, war ...« Er krümmte sich zusammen und umklammerte meine Schultern.
    »Nur ihr Herz«, sagte Nemmer sehr leise. Dann schwiegen beide.
    »Ihr Herz?«, fragte ich entsetzt. Dann erinnerte ich mich an den Tag in der Gasse, als ich meine blutüberströmten Finger von Rolies Leiche löste.
    Madding fluchte und stand auf. Er begann, mit schnellen, energischen Schritten auf und ab zu laufen. Nemmer beobachtete ihn eine Weile. Dann seufzte sie und wandte mir wieder ihre Aufmerksamkeit zu.
    »Der Orden denkt, dass es sich um einen ausgefallenen Auftrag handelt«, sagte sie. »Ein reicher Kunde, der ein wirkungsvolleres Gottesblut haben möchte. Wenn das, was aus unseren Adern stammt, mächtig genug ist, Sterblichen Magie zu

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