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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass diese Informationen für uns nur dann wertvoll sind, wenn wir sie schnell auswerten. Sind Ihre Leute schon mit den Computern weitergekommen?«
    »Nicht wirklich.«
    »Scheiße«, murmelte Rapp und strich sich durch das dichte schwarze Haar. »Hat das CTC schon Marcus Dumond auf die Daten angesetzt?«
    »Ich frage schnell nach.«
    Rapp blickte zu dem Pferch zurück und sah, wie ein weiterer Gefangener hineingeworfen wurde. Marcus Dumond war wie ein kleiner Bruder für ihn, wie er ihn sich aber nicht unbedingt gewünscht hätte. Er war ein absolutes Computergenie und ein Meisterhacker, der in seinem jungen Leben jedoch schon reichlich Mist gebaut hatte. Dennoch hatte ihn Rapp persönlich für die Mitarbeit in der Antiterror-Zentrale in Langley rekrutiert.
    »Sie haben ihn noch nicht erwischt«, meldete der General nach einer Weile.
    Rapp verzog frustriert das Gesicht. Daheim in den Staaten war es fast Mitternacht, und so wie er Marcus kannte, hockte er gerade mit seinen Freunden in irgendeinem Cybercafé. »Hören Sie, General, ich muss mit der Befragung der Kerle anfangen, darum müssen sich Ihre Leute wirklich beeilen. Rufen Sie mich bitte an, sobald es etwas Neues gibt.«
    »Roger.«
    Rapp steckte das Handy ein und ging zum Pferch zurück. Seine fünf Gefangenen lagen alle auf dem Rücken und wanden sich verzweifelt, während die schmutzigen Schweine ihnen die Reinheit raubten, die ihnen gerade jetzt vor dem drohenden Tod so wichtig war. »Sagen Sie Ihren Jungs, sie sollen sie hineinbringen«, wies er Urda an.
    Dann gab er dem Mann mit einer Geste zu verstehen, dass er ihm folgen solle. Sie traten ein Stück beiseite, damit niemand mithören konnte. »Jetzt mal ganz unter uns«, begann Rapp und blickte in die karge Landschaft hinaus, »wie hart mussten Sie schon rangehen, um etwas zu erfahren?«
    Urda zuckte die Achseln. »Afghanistan ist ein raues Land. Da gibt es so gut wie alles … Kommunisten, Warlords, Drogenhändler und natürlich die Taliban. Es gibt aber auch Leute, die sich eine Demokratie wünschen, nette Männer und Frauen, die einfach ein ganz normales Leben führen möchten – aber leider gibt es auf der anderen Seite all die Arschlöcher, die ihnen das unmöglich machen.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, entgegnete Rapp und sah Urda fest in die Augen. »Wie hart sind Sie rangegangen?«
    Urda erwiderte seinen Blick gelassen. »Wollen Sie wissen, ob ich Leute gefoltert habe?«
    »Ja.«
    Urda blickte zu dem Lagerhaus hinüber; die Frage war ihm sichtlich unangenehm. »Es gab schon Situationen, in denen ich die Jungs handgreiflich werden ließ, aber das war eher die Ausnahme.«
    Rapp beobachtete den Mann ganz genau und kam zu dem Schluss, dass er log, oder zumindest nicht die volle Wahrheit sagte. »Jamal, reden wir doch Klartext. Ich glaube, Sie wollen nicht zu viel sagen, weil ich relativ weit oben in der Hackordnung stehe.«
    Urda trat nervös von einem Bein auf das andere. »Diese Ärsche in Washington haben ja überhaupt keine Ahnung, wie es hier zugeht. Sie wollen, dass wir wie die Polizei auftreten und alles streng nach Vorschrift machen.« Er spuckte auf den Boden und zeigte mit beiden Armen auf die raue Landschaft hinaus. »Vorschriften interessieren hier kein Schwein.«
    Rapp nickte. Er verstand Urda nur zu gut. Nachdem er selbst jahrelang in den heißesten Krisengebieten der Welt gearbeitet hatte, hatte er nicht mehr viel Verständnis für die Leute in Washington, die ihm sagen wollten, wie er seinen Job machen sollte. Dennoch musste er herausfinden, ob er und Urda die Dinge wirklich gleich sahen, bevor er zum nächsten Schritt überging. »Hören Sie, ich werde jetzt da hineingehen und etwas tun, was so weit von irgendwelchen Vorschriften entfernt ist, dass ich mit niemandem darüber diskutieren kann … und ich meine wirklich mit niemandem.«
    Urda blickte zur Seite; offensichtlich hätte er das Thema gerne gewechselt.
    Rapp fasste ihn am Arm. »Ich habe Ihnen noch nicht die ganze Geschichte erzählt. Das hier wird kein normales Verhör. Wir haben nicht genug Zeit, um alles so zu machen, wie es sich gehört.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir Grund zur Annahme haben, dass diese Kerle vorhaben, eine Atombombe in Washington D.C. zu zünden, und wir haben keine Ahnung, wie nahe sie schon dran sind, oder ob die kleine Operation, die wir vergangene Nacht durchgeführt haben, sie nicht auf die Idee bringt, die Sache ein wenig zu

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