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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wollte. Wenn die Amerikaner von dem Plan Wind bekommen hatten, würde er es sehr bald wissen, denn sie würden ein Schiff mit einer solchen Fracht ganz bestimmt nicht in den Hafen lassen.
    Das nächste Schiff bahnte sich seinen Weg durch die Fahrrinne. Das Deck von der Größe eines Flugzeugträgers war voll beladen mit Containern in den verschiedensten Farben. Al-Yamani bemühte sich, den Namen am Bug abzulesen. Als er in dem schwachen Licht die ersten Buchstaben las, wusste er bereits, dass es das Schiff war, auf das er wartete, die Madagascar . Al-Yamani ließ das Fernglas sinken und atmete erleichtert aus. Sein Schiff war gekommen.
    Er wandte sich seinem Gehilfen zu. »Ibrahim«, sagte er voller Freude, »heute ist ein großer Tag für uns.«

34
    AFGHANISTAN
    Rapp verließ den Munitionsbunker und suchte Urda auf, um ihm zu berichten, was er erfahren hatte. Die beiden eilten sofort zum Nachrichtendienst-Zelt weiter, wo Rapp um allgemeine Aufmerksamkeit bat. Diesmal wollte er Washington erst benachrichtigen, wenn er eine Bestätigung für Abdullahs Geschichte hatte.
    Die falsche Aussage, die der Saudi zuvor gemacht hatte, bedeutete einen Rückschlag in ihren Bemühungen. Rapp wusste nicht, wie groß der Schaden war – doch es war bestimmt ein Teil der zur Verfügung stehenden Kräfte dafür aufgewendet worden, alle Frachtflugzeuge zu überprüfen, die in den vergangenen zwei Tagen in den Vereinigten Staaten gelandet waren. Noch schwerer aber wog der Umstand, dass die Entscheidungsträger durch solche Falschmeldungen das Vertrauen in ihre Informanten in Afghanistan zu verlieren begannen. Wenn so etwas noch einmal passierte, würden sie an allem zweifeln, was Rapp ihnen meldete.
    Gerade als Rapp den Anwesenden die neue Information mitteilten wollte, klingelte sein Satellitentelefon. Er nahm den Anruf widerstrebend entgegen und hörte Irene Kennedy zu, die ihm erläuterte, was in den Staaten vor sich ging. Der National Security Council würde in etwas mehr als einer halben Stunde zusammentreten, um sich auf eine Vorgehensweise zu einigen. Sie berichtete ihm, dass einige Mitglieder des Rates sehr darauf drängten, die Stadt zu evakuieren oder zumindest alle Zufahrtsstraßen zu sperren, bevor der morgendliche Pendlerverkehr einsetzte.
    Wenn es dazu kam, so erzählte ihm Irene Kennedy, was er ohnehin wusste, dann würden die Terroristen natürlich erkennen, dass sie Lunte gerochen hatten. Und wenn die Bombe bereits in der Stadt war, so befürchtete sie, würden die Terroristen ihren Plan beschleunigen und die Bombe zünden, bevor die NEST-Teams sie finden konnten. Rapp stimmte ihr voll und ganz zu, doch er beschloss, ihr nicht mitzuteilen, was er soeben von Abdullah erfahren hatte. Er hatte eine halbe Stunde Zeit, um die Bestätigung zu bekommen, dass Charleston der fragliche Hafen war, und wenn es sein musste, würde er diese Zeit bis zur letzten Sekunde ausnützen. Er versicherte Irene, dass er sie vor Beginn der Sitzung zurückrufen werde, und beendete das Gespräch.
    »Alles herhören«, rief Rapp, während Urda und General Harley an seiner Seite standen. »Wir suchen nach irgendwelchen Hinweisen auf ein Schiff, das vor ungefähr drei Wochen aus Karatschi ausgelaufen ist. Wir nehmen an, dass es nach Charleston unterwegs ist und im Laufe des heutigen Tages dort ankommen soll.«
    Während Rapp in die Runde der angespannten Gesichter blickte, sah er einen von Urdas Männern rasch einen Stapel von Dokumenten durchsehen. Die Art, wie er das Material durchging, ließ vermuten, dass er wusste, wonach er suchte. Rapp beobachtete den Mann aufmerksam, der eine Seite nach der anderen umblätterte und schließlich triumphierend aufblickte.
    »Hier habe ich es«, sagte der Mann und hielt ein Bündel von Dokumenten hoch.
    Rapp und Urda eilten sofort zu ihm, um einen Blick darauf zu werfen. Die Unterlagen waren in Urdu verfasst, sodass Rapp nur die beiden Worte Karatschi und Charleston verstand. Der Analytiker übersetzte den Rest des Informationsmaterials. Es ging dabei um ein liberianisches Containerschiff, das keinerlei Besonderheiten aufwies.
    »Ist das ein Seefrachtbrief?«, fragte Rapp den Mann.
    »Ja.«
    »Ist das der einzige, den Sie gefunden haben?«
    »Nein«, antwortete der schwarzhaarige Mann kopfschüttelnd. »Das sind alles Frachtbriefe. Aber das hier ist, soweit ich mich erinnere, die einzige Fracht, die von Karatschi nach Charleston geht.«
    »Gibt es noch mehr Schiffe, die vor ungefähr drei Wochen aus Karatschi

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