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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sattelschlepper vorbeirollte. Sie hörte nicht, was ihr Chef sagte, deshalb wartete sie einige Sekunden und fügte dann hinzu: »Wir fangen jetzt an.«
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Reimer, der sich noch immer in der unterirdischen Anlage des Energieministerium in Germantown, Maryland, befand.
    Hanousek trat in das Lagerhaus ein, worauf sich das Tor hinter ihr schloss. »Der Container ist jetzt in einem Zoll-Lagerhaus«, antwortete sie und ging zu dem Platz, wo ihre Leute die Ausrüstung aufstellten.
    Ihr Team arbeitete jetzt seit zwei Jahren zusammen. Die vielen Übungen, so mancher falsche Alarm und die stichprobenartigen Überprüfungen hatten dazu geführt, dass sie mit sehr viel Routine ans Werk gingen. In den vergangenen zwei Jahren hatten sie jedoch niemals so präzise Informationen erhalten, wonach sie suchen mussten. Auch wenn sie es nicht aussprachen, so wusste doch jeder von ihnen, dass dieser Fall anders war als die anderen. Ganz Washington hatte die Augen auf sie gerichtet, und Debbie spürte, dass ihre Leute ziemlich angespannt waren.
    Als sie bei ihrem Team war, warf ihr einer der Techniker ein Headset zu, damit sie über das abhörsichere Satellitentelefon sprechen konnte. Hanousek fing das Headset mit einer Hand auf und legte den Kopfhörer an. Dann stöpselte sie das Kabel in ihr Handy ein, rückte das Kehlkopfmikrofon zurecht und klemmte das Telefon an ihren Gürtel.
    »Ein erster Situationsbericht kommt in …« – Hanousek blickte zu einem ihrer Techniker hinüber, der sich gerade einen empfindlichen Gamma-Neutronen-Detektor auf den Rücken schnallte – »ungefähr einer Minute.«
    Die anderen fünf aus ihrer Gruppe stellten Laptops auf, rollten Kabel aus, überprüften abhörsichere Kommunikationsverbindungen und schalteten verschiedene Geräte ein.
    »Harry, bist du so weit?«, fragte sie den Techniker mit dem Detektor.
    Der Mann griff noch rasch nach dem Ohrhörer, der mit dem Detektor verbunden war, und signalisierte schließlich mit einer Daumenhoch-Geste, dass er bereit war.
    Hanousek sah zu, wie er an einer Seite des Metallcontainers entlangging. »Jetzt kommt gleich der Augenblick der Wahrheit«, sagte sie zu Reimer, während der Techniker langsam auf sie zukam. Ungefähr in der Mitte der Strecke blickte der Mann zu ihr herüber und runzelte besorgt die Stirn.
    Hanousek hielt für einen Moment den Atem an. Der Techniker erreichte das Ende des zwölf Meter langen Containers und kehrte um. Erneut blieb er etwa in der Mitte stehen und lauschte auf das, was er über den Knopf im Ohr hörte. Nach einigen Sekunden des bangen Wartens wandte er sich seiner Chefin zu. »Gamma neun, Neutronen fünf«, meldete er.
    Debbie Hanousek winkte ihn zu sich und gab die Werte telefonisch an Paul Reimer weiter. Der ehemalige SEAL stöhnte hörbar auf. Sie half dem Techniker, den Detektor abzunehmen. »Du weißt, was zu tun ist«, sagte sie.
    Der Mann lief zum anderen Ende des Lagerhauses, wo ein Kollege bereits den Germaniumdetektor vorbereitet hatte, mit dessen Hilfe sich Art und Menge der Substanz bestimmen ließen, die eine radioaktive Strahlung aussandte.
    »Debbie«, hörte sie Reimer in ihrem Ohrhörer sagen, »wäre es nicht besser, wenn ihr die Anzüge anzieht?«
    »Das ist in der Tat eine gute Idee.«
    Hanousek ging zu einem der schwarzen Kästen hinüber und öffnete ihn. »Also gut, Leute, wir ziehen die Schutzanzüge an.«
    Normalerweise hätten ihre Leute jetzt frustriert aufgestöhnt, wenn sie gehört hätten, dass sie die Strahlenschutzkleidung anlegen sollten, doch an diesem Tag war das anders. Einer nach dem anderen schlüpften sie in ihre Schutzanzüge, zogen Handschuhe und Überschuhe an und setzten die Helme auf. Die Übergänge zwischen den einzelnen Kleidungsstücken wurden mit Klebeband verschlossen. Als Hanousek fertig war, kam einer der Techniker mit dem Germaniumdetektor zurück, der in einer schwarzen Computertasche verstaut war. Er reichte ihr das Gerät, und sie stellte es vorsichtig an die kritische Stelle vor dem Container. Dann kniete sie sich daneben, um sich zu vergewissern, dass der Palm Pilot, der das Gerät steuerte, die Daten aufnahm und übertrug.
    Atomwissenschaftler von den Forschungslabors Lawrence Livermore, Sandia und dem Los Alamos National Laboratory saßen in diesem Augenblick vor ihren Terminals, um die Gammastrahlungswerte zu analysieren, die der Germaniumdetektor sammelte. Die Wissenschaftler bildeten das »Home Team«, wie es im Energieministerium genannt

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