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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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richtig, sie als Pfand zu benutzen, um Rache zu üben. Sie hat jetzt schon genug gelitten, denn Cassim hat sie geschlagen, ehe ich ihn zurückhalten konnte.«
    »Was! Dieser nichtsnutzige … «
    »Verstehst du das denn nicht, Vater?« fiel ihm Amair ins Wort. »Nichts von alledem hätte überhaupt passieren dürfen. Cassim hat auf den Mann geschossen, mit dem Christina Wakefield ausgeritten ist. Ich bete nur darum, daß er gefunden wird, ehe er stirbt, denn es ist Ahmad, der Bruder von Amines Mann. Wenn Ahmad stirbt, wird Syed uns hassen, und wir werden meine Schwester Amine nie wiedersehen.«
    »Ich hätte wissen müssen, daß dieser Plan zu nichts Gutem führt.« Cogia ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. »Ich hätte nie meine Zustimmung geben dürfen, daß du dich daran beteiligst. Ich will nur, daß dieser Haß zu einem Ende kommt, damit ich meine Tochter wiedersehen kann. Amine muß inzwischen Kinder haben, und ich habe sie nie gesehen. Vielleicht werde ich meine Enkelkinder niemals sehen.«
    »Und trotzdem hättest du diesem Plan niemals zustimmen dürfen, Vater. Scheich Abu hat nichts mit dem zu tun gehabt, was vor all diesen Jahren vorgefallen ist. Er war damals jenseits der Meere. Ich finde es nicht richtig, daß Scheich Ali sich an ihm rächen will, nachdem Scheich Yasir gestorben ist.«
    »Ich weiß, mein Sohn, aber was können wir jetzt noch tun? Vielleicht kommt Scheich Abu gar nicht«, sagte Cogia. Er warf einen Blick aus dem offenen Zelt hinaus. Draußen spielten drei kleine Jungen mit einem kleinen Lamm. Cogia verzehrte sich vor Sehnsucht danach, seine eigene Tochter und deren Kinder zu sehen.
    »Er wird kommen«, erwiderte Amair. »Und wenn er die Männer seines Stammes mitbringt, wird es zu viel sinnlosem Blutvergießen kommen, und das für etwas, was fünfundzwanzig Jahre zurückliegt. Und nicht einer der Männer, die dabei sterben werden, hat irgend etwas damit zu tun gehabt.«
    Philip kam, und zwar keine Stunde später. Er kam allein, und dafür verfluchte er sich, als er sah, in welche Gefahr er sich begab.
    Philip war in sein Lager zurückgekehrt und hatte gehört, daß Christina mit Ahmad ausgeritten war. Er war froh, daß sie sich entschlossen hatte, ihre Ausritte wieder aufzunehmen, und ihm wurde auch klar, daß es für ihn an der Zeit war, seine eigenen Depressionen abzuschütteln. Sein Vater war tot, aber er hatte immer noch Christina.
    Gedanken an Christina gingen Philip durch den Kopf, als er durch das Zelt lief und ihre Rückkehr erwartete. Doch als die Sonne unterging und immer noch keine Spur von ihr zu sehen war, wurde er von einem entsetzlichen Grauen gepackt. Er lief aus dem Zelt, sah Syed bei den Pferden stehen und sagte ihm, er solle ihm folgen.
    Philip brach der Schweiß aus, als sie den Hügel hinuntergaloppierten. Syed versuchte verzweifelt, mit ihm schrittzuhalten. Nachdem er ein Stück weit in die Richtung geritten war, die Christina meistens einschlug, sah Philip zwei Pferde, die dicht nebeneinander standen. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, als er näherkam und eine Gestalt im Sand liegen sah.
    Er sprang von seinem Perd und rannte zu Ahmad. Die Wunde war im Brustkorb, und Ahmad hatte viel Blut verloren, aber er war noch am Leben. Als Syed kam, flößten sie Ahmad gewaltsam Wasser ein. Endlich schlug er die Augen auf. Er sah von Philip zu Syed und versuchte, sich aufzurichten, aber der Blutverlust hatte ihn zu sehr geschwächt.
    »Kannst du sprechen, Ahmad?« fragte Philip. »Kannst du mir sagen, was passiert ist?«
    Ahmad sah Philip mit glasigen Augen an. »Vier Männer aus der Wüste sind mit hoher Geschwindigkeit auf uns zugekommen. Ich – ich habe meine Flinte gehoben, um zu schießen, aber sie haben auf mich geschossen. Das ist alles, woran ich mich erinnern kann.« Ahmad strengte sich an, um sich umzusehen, und als er Christinas Pferd sah, sank er in den Sand zurück. »Sie haben sie mitgenommen?«
    »Es sieht ganz danach aus«, erwiderte Philip. Sein Körper war angespannt und kampfbereit. Er sah den älteren der beiden Brüder an. »Syed, du bringst Ahmad ins Lager zurück. Maidi wird wissen, was sie für ihn tun kann. Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde, aber folge mir nicht. Ich werde Christina finden, und der Mann, der auf deinen Bruder geschossen hat, wird sterben.«
    »Allah sei mit dir«, erwiderte Syed, als Philip auf sein Pferd stieg.
    Die Spuren der vier Entführer waren noch zu erkennen, da es nicht windig gewesen war und sie nicht

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