Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
immer er Igraine erblickte. Nicht, dass sie die magische Hilfe benötigt hätte, aber nun war sie so atemberaubend, dass sie ihn an einen leuchtenden Stern erinnerte, der die Nacht erhellte. Sie ahnte nicht, wie oft er sich in ihre Höhle geschlichen hatte, seitdem sie hier angekommen war. Er beobachtete sie in der Finsternis, während sie so friedlich auf ihrem Bett schlief, wie ein Kind zusammengerollt auf der Seite liegend. Seine scharfen Elfenaugen hatten sich an diese ewige Dunkelheit bereits vor langer Zeit angepasst. Er brauchte die Kerze nicht anzuzünden, um ihre feinen Gesichtszüge zu sehen. Sein Blick wanderte über ihre geschlossenen Lider mit den langen, dunklen Wimpern, ihre leicht vorwitzige Nase und schließlich über diese vollen, sinnlichen Lippen, die er so sehr küssen wollte. Ab und an strich er eine dunkle Locke aus ihrer Stirn, berührte ihr seidiges Haar.
Weich. Verdammt, sie war so weich. Er begehrte nichts mehr, als sich zu ihr auf das Bett zu legen und ihren warmen Körper in den Armen zu halten, während sie schlief. Er wollte sein Gesicht an ihrem Hals vergraben und ihren unglaublich süßen Duft einatmen, einfach die Augen schließen und für eine Weile Frieden finden.
In der vergangenen Nacht hatte Elathan gerade ihre Kammer betreten, als die Menschenfrau zu seiner Überraschung aufwachte. Er war sicher, kein Geräusch gemacht zu haben, aber sie schien auf ungeahnte Weise seine Anwesenheit zu spüren. Als sie dort in der schwärzesten Finsternis stand, ohne irgendetwas zu sehen, erkannte er klar ihre Angst. Er konnte nicht umhin, ihren Mut zu bewundern. Sie stand ganz ruhig da und wartete auf den Angriff ihres unsichtbaren Feindes.
Als er sein Herz vor Stolz schneller schlagen fühlte, war er beunruhigt, und seine Gefühle wandelte sich plötzlich zu blindem Zorn. Er war auf ihn selbst gerichtet, da er sich viel zu sehr von dieser Sterblichen angezogen fühlte. Schließlich repräsentierte sie die Rasse, die er ohne Zögern jagen und zerstören würde, sobald er auch nur einen geringsten Anlass dazu sah.
Er näherte sich ihr, erschreckte sie zu Tode, als er ihr die Geringschätzung und den Ekel zeigte, mit der er ihre Artgenossen betrachtete. Für einen Moment hatte er darüber nachgedacht, sie an Ort und Stelle zu töten, sich der gefährlichen Schwäche zu entledigen, die sie in ihm erweckt hatte. Obwohl sie Angst verspürte, entging ihm nicht, wie sehr sie seine Berührung erregte, wie verzweifelt sie ihn begehrte. Es war so viel mehr als nur sexuelles Verlangen. Ihre Seele schien nach ihm zu greifen, ihn anzuflehen, sie zu einem Teil von ihm zu machen.
Es hatte sich unglaublich angefühlt, sie zu küssen - so als ob sein Herz zum ersten Mal seit Jahrhunderten erwachte, voller Freude. Unfähig, sich zurückzuhalten, hatte er ihren Körper weiter erforscht. Dabei war es ihm in den Sinn gekommen, dass in Wahrheit er ihr Sklave war. Er war wie besessen von der unverhohlenen Begierde, die er in ihren Augen sah, ihrem heiseren Stöhnen, bevor sie aufschrie vor Lust. Das Gefühl ihrer feuchten, nackten Haut an seiner Männlichkeit verwandelte ihn in ein wildes Tier, und er rieb sich an ihr, bis sie für ihn kam. Er hatte sie in den Armen gehalten, während sie Erfüllung fand, sich hemmungslos unter ihm aufbäumte.
Anstatt für sein eigenes Vergnügen zu sorgen, hatte er sie danach schnell verlassen. Wäre er noch weiter gegangen, hätte er sich nicht mehr soweit zügeln können, sanft mit ihr umzugehen. Sein Verlangen nach ihr war so groß, dass er zweifellos nicht nur ihren willigen Körper, sondern auch ihr Leben genommen hätte. Diese Erkenntnis machte ihm wieder die schmerzliche Einsamkeit bewusst, die ihn quälte, seitdem er an diesen düsteren und hoffnungslosen Ort gekommen war. Er hatte hart und lange darum gekämpft, die Mauern zu errichten, die sein Herz vor weiterem Leid bewahrten. Niemals würde er zulassen, dass jemand sie niederriss - besonders nicht einer nutzlosen Menschenfrau. Selbst wenn das bedeutete, dass er sie dafür tötete.
Doch nun gab es keinen Grund, der dagegen sprach, dass er sich schon einmal an ihrem verführerischen Körper erfreute. Bald schon würde sie stark genug sein, mit ihm zu schlafen, ohne an Erschöpfung zu sterben. Und falls sie es nicht überlebte, würde Elathan zumindest dafür sorgen, dass sie die Erfahrung genoss - so sehr, dass es ihr danach überhaupt nichts mehr ausmachen würde, zu sterben.
Nach Beendigung ihrer
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