Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
gesagt, sie bräuchte einige Zeit für sich. Das hatte er akzeptiert, sie aber davor gewarnt, allein zu weit fortzugehen. "Ich werde stets wissen, wo du bist", hatte er mit einem besitzergreifenden Blick hinzugefügt.
Er schien sich verändert zu haben, seit sie in diesem Wald waren. Düster und unheimlich zwar wie zuvor, doch auch nachdenklich, als ginge ihm etwas durch den Kopf. Sie fragte sich, was es sein mochte, das seine Gedanken beschäftigte. Doch er war auch ruhiger, fast heiter – dann und wann sah sie sogar ein schwaches Lächeln seine Lippen umspielen. Noch in den Höhlen war er ständig wachsam und sein Körper angespannt gewesen, als erwarte er den Angriff eines unbekannten Feindes aus den Schatten.
Igraine konnte noch den Duft ihres Liebesspiels wahrnehmen, sein wundervolles männliches Wesen auf ihrer Haut. Aber obwohl sie seinen Geruch auf ihrem Körper liebte, so brauchte sie doch dringend ein Bad. Nun war sie kein übermäßig erfreulicher Anblick, nach dem Kampf mit dem Zentauren von Prellungen übersät und blutverschmiert. Sie wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie ihre Haare aussahen. Sie ließ ihre Finger hindurchgleiten, spürte das getrocknete Blut und das Laub, das daran klebte.
"Was gäbe ich nur für eine ausgiebige heiße Dusche!" murmelte sie vor sich hin. Irgendwie allerdings schien der Wald ihren Wunsch erkannt und sich zu einer Antwort entschieden zu haben, denn plötzlich hörte sie den gluckernden Klang eines nahen Gewässers. Sie verließ den Weg und folgte dem Geräusch durch das dichte Unterholz. Schließlich entdeckte sie eine schattige Wiese, geschmückt von weißblühenden Holundersträuchern. Einige davon waren auf die Größe kleiner Bäume herangewachsen. Ihr Geruch war so intensiv, dass ihr schwindelig wurde und sie für einen Moment taumelte.
Sie kniff die Augen zusammen und griff nach dem Ast eines Strauchs, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Vielleicht war die mühselige Jagd doch etwas zu viel für sie gewesen. Das, und der Umstand, dass sie nun die Gefährtin eines leidenschaftlichen Elfen war. Als sie sich etwas besser fühlte und wagte, die Augen zu öffnen, rang sie vor Staunen nach Luft.
Die Wiese sah geradewegs wie aus einem Märchenbuch aus, mit einem Teich, der von Schilf und weichem, grünen Moos umgeben war. Kleine, sternförmige Blumen in verschiedenen Violetttönen wuchsen überall. Die ruhige Wasseroberfläche war fast vollständig von blühenden rosaroten und weißen Wasserlilien bedeckt, deren verführerischer Duft sich mit der stärkeren Note der Holunderblüten vermischte. Der Anblick war so wunderschön, dass sie schon am Ufer des Teichs stand, noch bevor sie bemerkte, dass ihre Schritte sie dorthin geführt hatten.
Die Decke glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden. Langsam schritt sie in den Teich, fröstelte, als das kalte Wasser ihre Füße umspielte. Gleichzeitig aber fühlte es sich erfrischend an und linderte den Schmerz in ihren überbeanspruchten Muskeln. Sie watete tiefer in den Teich, glitt durch die Wasserlilien, die sie sanft mit den Händen zur Seite strich. Nach einigen Schritten fiel ihr auf, dass der Teich deutlich tiefer war, als sie geglaubt hatte, denn ihre Füße erreichten kaum noch den Grund. Igraine hielt den Atem an und tauchte unter. Es war herrlich, schwerelos im Wasser zu treiben. Als sie wieder an die Oberfläche kam, schrubbte sie ihre Haut so fest sie konnte, versuchte, das Blut und den Schmutz so gut wie möglich abzuwaschen. Danach fuhr sie mit ihren Haaren fort, bearbeitete ihre Kopfhaut, bis sie schmerzte. Immerhin schien sie doch noch sauber zu werden.
Sie seufzte, als sie an Elathans luxuriöse Auswahl an Seifen dachte, die er am See in der Höhle aufbewahrte. Lächelnd pflückte sie eine der Wasserlilien und begann, die zarten Blütenblätter über ihr Gesicht zu reiben, über ihren Hals und ihre Schultern, dann über ihre Brüste, in der Hoffnung, der süße Duft würde ihrem Körper noch anhaften, wenn sie zu ihm zurückkehrte.
Sündige Gedanken beschäftigten sie. Sie schloss die Augen und legte ihren Kopf in den Nacken, erinnerte sich an die heiße Spur, die seine Lippen und seine Zunge auf ihrer Haut zurückgelassen hatten. Das vollkommene, makellose Gefühl seiner Männlichkeit in ihr, wie er sich bewegte, tief in sie eindrang … Ein sanftes Stöhnen entfuhr ihren Lippen, und ihre Hand strich über die sensible Seite ihres Halses, wanderte langsam zu einer ihrer Brüste hinunter und
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