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Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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lauter und lauter wurde. Am liebsten hätte Igraine sie hinaus in die Nacht geschrien, um eine Antwort einzufordern, die niemals kommen würde.
    Warum? Warum konnte er mich nicht einfach lieben? Ich habe doch alles dafür gegeben, um ihn dazu zu bringen. Was stimmt nur nicht mit mir?
    Sie wusste, wie töricht ihre Gedanken waren. Sie benahm sich wie ein kleines Mädchen, das nicht verstand, warum es von einem geliebten Menschen verlassen worden war. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie sich nicht die Schuld dafür geben musste. Er war nichts weiter als ein verlogener Betrüger, und ihrer Liebe nicht wert.
    Dennoch – eine kleine Stimme in ihrem Kopf sagte ihr etwas anderes: dass sie einfach nicht zu der Art von Frauen gehörte, die von einem Mann geliebt wurden. Sie würde niemals gut genug sein, so sehr sie sich auch bemühte. Was noch viel schlimmer war, sie wusste, dass sich diese Überzeugung mittlerweile tief in ihrer Seele verankert hatte. Es würde immer so enden, wenn sie es wagte, auf Liebe zu hoffen. Zorn kam in ihr auf, und sie schlug mit ihrer Faust gegen das kalte Metall des Geländers, bis ihre Hand voller Schrammen war und blutete. Der Schmerz war ihr überaus willkommen und fühlte sich gut an, wesentlich besser, als dieser andere Schmerz in ihrer Brust, der sie zu zerreißen drohte. Er traf sie mit der Gewalt eines Sturmes, in Wellen, von der eine mächtiger als die andere war. Sie wollte diese überwältigende Traurigkeit nicht mehr spüren. Nichts zu fühlen würde dagegen ein wahrer Segen für sie sein.
    Igraine straffte ihre Schultern und lehnte sich vorwärts, um in den wabernden Nebel hinunter zu sehen. In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie falsch das alles war. Nein. Lass ihn nicht gewinnen. Du wirst einen Weg finden, um dich gegen den Schmerz abzuschirmen und das hier zu überleben. Zögernd begann sie, sich in die sichere Mitte der Brücke zurückzuziehen. Eben in diesem Augenblick spürte sie, dass sie nicht mehr alleine war.
    Jemand beobachtete sie.
    Nervös blickte sie sich um, zu beiden Seiten der Brücke. Niemand war zu sehen. Dennoch war sie sicher, dass irgendjemand hier sein musste. Die Haut in ihrem Nacken begann zu kribbeln, und ein Schauer lief ihren Rücken entlang. Der eisige Wind trieb ihr die Tränen in die Augen und blies ihr die langen lockigen Strähnen ins Gesicht, sodass sie kaum etwas sehen konnte. Mit einem Mal fühlte sie sich verwundbar, in die Enge getrieben wie ein kleines Tier in seinem Versteck, während eine Raubkatze in der Dunkelheit lauerte - nur auf den richtigen Moment wartend, ihre Beute zu töten.
    Igraine richtete den Blick auf die Säulen der abgerissenen Brücke. Es war zu dunkel, um klar zu sehen, aber auf einem der Pfeiler kauerte ein dunkler Schatten, der sich nun langsam vor dem sternlosen Nachthimmel aufrichtete. Es konnte kein Mensch sein. Wie sollte auch jemand zu dieser Ruine hinübergelangt sein, wenn es keinen Weg gab, um den tiefen Abgrund zwischen den beiden Brücken zu überwinden? Aber um welches Wesen es sich auch handelte - sie war sich sicher, dass es sie anstarrte, als wolle es auf den Grund ihrer Seele blicken.
    Sie wirbelte herum und begann, um ihr Leben zu laufen. Nur wenige Sekunden später hörte sie einen tiefen, dumpfen Schlag hinter sich, der die Brücke unter ihren Füßen zum Vibrieren brachte. Aber sie drehte sich nicht um. Dann hörte sie das Geräusch von schnellen Schritten. Jemand verfolgte sie, und er war so schnell wie der Wind, der an ihrem Körper zerrte und ihr die Flucht erschwerte. Trotz allem schaffte sie es beinahe bis zum Ende der Brücke.
    Beinahe.
    Sie sah ihren Angreifer nicht einmal kommen. Plötzlich wurde sie von etwas Schwerem auf den Boden geworfen, das ihr den Atem aus den Lungen presste. Es war ihr nicht einmal mehr möglich, zu schreien. Voller Panik versuchte sie sich zu befreien, aber es war sinnlos. Ein glattes Stück Stoff wurde über ihren Kopf geworfen, und sie wurde starr vor Angst. Mein Gott, er will mich erwürgen. Sie versuchte zu sprechen, um ihr Leben zu betteln, doch jedes Geräusch wurde von dem weichen Material erstickt, dass sich wie pure Seide auf ihrer Haut anfühlte.
    Aber ist es nicht genau das, was du wolltest? Sei vorsichtig, was du dir wünschst, denn es könnte erfüllt werden. Dieser selbstspöttische Gedanke war ihr Letzter, bevor eine gnädige Dunkelheit von ihr Besitz ergriff und sie mit Haut und Haaren verschluckte.

     

  
     
     
     
    2. KAPITEL
    Der Engel des

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