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Die Gefangenen des Korallenriffs

Die Gefangenen des Korallenriffs

Titel: Die Gefangenen des Korallenriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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es versäumen, der Expedition zur Rettung Charlie Blacks seine guten Wünsche mit auf den Weg zu geben.
    Schon am Vorabend war beschlossen worden, zunächst nach Kansas zu fahren, zum Farmer John Smith, um ihn und seine Familie vom Schicksal des Käptn zu unterrichten. Außerdem konnte der alte John vielleicht ein paar Tips geben, wie man sich am besten den Behörden gegenüber verhielt, durch deren Länder man mußte.
    Kaggi-Karr willigte ein, die Gäste auf dieser ersten Etappe der Reise zu begleiten. Sie hatte den Weg zur Farm in Kansas ja schon des öfteren zurückgelegt, ohne besonderes Aufsehen zu erregen. Sie fühlte sich sofort als Besatzungsmitglied und nahm ihren Platz ganz oben auf der Mastspitze des Katamarans ein, wie ein Matrose, der Ausschau hielt.
    Schließlich gab Kau-Ruck das Kommando zum Start, und Sor lichtete die Anker, die das Schiff bis dahin festgehalten hatten. Er setzte das kleinste Segel, und der »Arsak« glitt ganz sacht über dem Boden dahin. Es sah ausgesprochen elegant aus!
    Im gleichen Moment flogen unzählige glöckchenbehangene Hüte in die Höhe, erfüllten die Luft mit ihrem Abschiedsgeklingel. Die Zurückbleibenden winkten mit Händen, Pfoten und sogar mit den Schwänzen, sie spornten die Besatzung mit Hurrarufen an, die erst verhallten, als der Löwe Grau, die Expedition auf seine Weise verabschiedend, ein ohrenbetäubendes Donnergrollen ausstieß.
    Der »Arsak« kam mit dem kleinen Segel vorzüglich voran. Sor war so begeistert, daß er am liebsten gleich noch das große gesetzt hätte. Doch schon der erste Versuch ließ ihn wieder Abstand davon nehmen, denn der Katamaran schoß mit einem Satz so jäh nach vorn, daß es den Steuermann um ein Haar über Bord gerissen hätte. Es war wie bei einem Pferd, dem man die Sporen gibt und das seinen unvorsichtigen Reiter abwirft.
    Kau-Ruck hatte errechnet, daß sie bis zu Johns Farm etwa einen Tag brauchen würden. Da sie nicht unnötig auffallen und lieber im Schutz der Nacht ankommen wollten, ließen sie sich Zeit.
    Trotzdem hatten sie schon gegen Mittag fast die Hälfte des Weges zurückgelegt. Kaggi-Karr verließ extra ihren luftigen Aussichtsposten und flatterte zum Kapitän auf die Brücke, um es ihm mitzuteilen. Zwar konnte die Krähe hier, außerhalb des Zauberlandes, nicht mehr sprechen, doch sie klopfte mit dem Schnabel vielsagend auf den entsprechenden Punkt der Karte, auf der Feldmarschall Din Gior die günstigste Route für den »Arsak« eingezeichnet hatte.
    »Du kommst gerade recht«, sagte Kau-Ruck. »Ich wollte Sor soeben bitten, dich zu holen, denn es wird Zeit für eine kleine Stärkung.«
    Das Essen war vorsorglich bereits im Lager zubereitet und in diverse Thermosbehälter gefüllt worden. Die Meisterköche des Zauberlandes hatten sich große Mühe gegeben und für ihre Freunde die leckersten Speisen gekocht. Und tatsächlich genoß die Besatzung das Mahl so sehr, daß sie zunächst keine Notiz von dem immer schnelleren Tempo ihres Fahrzeugs nahm. Erst als der Katamaran solche Sprünge vollführte, daß die Tassen zu hüpfen begannen und Sor um ein Haar mit seiner Gabel die Krähe Kaggi-Karr aufgespießt hätte, die sich urplötzlich auf seinem Teller befand, wurden die Männer stutzig. Kau-Ruck stürzte aufs Deck und mußte sich sofort fest ans Geländer klammern. Wind war aufgekommen und im Handumdrehen zum Sturm geworden. Er zerrte wie wild an dem kleinen Segel, und der »Arsak« brauste dahin, als wäre das Reaktortriebwerk gezündet.

    »Or-ra!« rief Kau-Ruck ärgerlich. »Da hat sich die Große Wüste ja den passenden Augenblick ausgesucht, uns das Mittagessen zu vermiesen! Kaum zu glauben, daß sich das Wetter innerhalb kürzester Zeit derart ändert. Aber was soll’s, auf der Rameria ist es ja nicht anders. Die Wüste läßt eben nicht mit sich spaßen.«
    Mit Hilfe Sors, der hinzugeeilt war, holte Kau-Ruck das Segel ein, und die Geschwindigkeit verringerte sich etwas. Doch nach wie vor war der Katamaran den Böen eines Windes ausgeliefert, der fortwährend die Richtung wechselte und zuweilen regelrechte Windhosen bildete, so daß der »Arsak« wie ein Kreisel herumgewirbelt wurde. Der Umstand, daß der Katamaran ohne Bodenberührung dahinglitt, gereichte ihm nun zum Nachteil: Der Sturm konnte mit ihm spielen wie mit einem Luftballon.
    Niesend, schnaubend und Sand spuckend, kehrten die Männer in die Kajüte zurück. Kaggi-Karr saß auf einer Stuhllehne und umklammerte sie fest mit den Krallen. Hin und

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