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Die Gegenpäpstin

Titel: Die Gegenpäpstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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und begannen
     unverständliche Worte zu singen, und Sarah begriff plötzlich, daß Nero einen wahrhaften teuflischen Plan hatte. Während er
     sie vergewaltigte, würde er Padrig töten lassen.
    Sie atmete tief durch und sammelte ihre ganze Konzentration. In einem unbeobachteten Moment zog sie ihre Beine an und trat
     Nero, der mit geschlossenen Augen vor ihr stand, mit voller Wucht in sein Gemächt. Mit einem verblüfften Aufschrei sackte
     er in sich zusammen. Verwirrung breitete sich unter den Anwesenden aus, vor allem da Nero nicht in der Lage zu sein schien,
     wieder aufzustehen. Sofort waren zwei seiner Helfer zur Stelle und kümmerten sich um ihn.
    Aus einem Augenwinkel konnte Sarah erkennen, daß Padrig offenbar zu sich gekommen war. Einer seiner Peiniger hatte zwischenzeitlich
     die Hand- und Fußfesseln gelöst, um die richtige Stelle für den ersten Nagel zu fixieren. Anstatt auf Padrig zu achten, interessierte
     sich Neros bulliger Helfer jedoch wie alle anderen mehr für das Wohlergehen seines Ordensmeisters als für die Erfüllung des
     Auftrags.
    Padrig erkannte die Gunst der Stunde. Schneller, als man es sich bei seinem Zustand vorstellen konnte, sprang er auf. Mit
     unbändiger Kraft entriß er einem der unaufmerksamen Wächter die Beretta und bemächtigte sich des überraschten Tempelwächters, |427| der völlig konfus auf die schwarzen Gestalten starrte, die sich über ihren Gebieter gebeugt hatten und gar nicht mitzubekommen
     schienen, was sonst noch um sie herum geschah.
    »Los ihr Schweine«, brüllte Padrig und zielte mal hierhin, mal dorthin. »Werft die Waffen weg, und dann macht sie los! Sofort,
     oder ich richte euch ein Blutbad an, schlimmer, als ihr es euch in euren Alpträumen vorstellen könnt!«
    Die Schwarzgewandeten schauten erschrocken auf und rannten aufgeregt durcheinander. Ein jeder von ihnen versuchte irgendwie
     in Deckung zu gehen. Mit der Pistole an dessen Schläfe zwang Padrig den Tempeldiener, dafür zu sorgen, daß man Sarah endlich
     befreite. Die anderen Wächter standen da wie erstarrt, vielleicht aus Furcht, vielleicht weil Nero noch immer nicht in der
     Lage war, Befehle zu erteilen.
    Erleichtert sprang Sarah vom Altar, als man ihre Fessel gelöst hatte.
    »Bist du verletzt?« Padrig sah sie angsterfüllt an.
    »Es ist nicht mein Blut«, beeilte sie sich zu sagen. Wessen Blut ihr Nero auch immer über den Leib gegossen hatte, es hatte
     ein ekelerregendes Gefühl hinterlassen und sorgte nun dafür, daß der Satinmantel in einer widerlichen Weise an Bauch und Beinen
     klebte.
    »Nimm die Waffen an dich«, rief Padrig ihr in einem Befehlston zu. Sie konnte sehen, daß er vor Erleichterung tief durchgeatmet
     hatte. Am ganzen Körper zitternd, sammelte sie die drei am Boden liegenden Pistolen auf.
    »Komm her zu mir!« Padrig sah sie nicht an, sondern scannte in akribischer Aufmerksamkeit seine Widersacher. Wer konnte schon
     wissen, ob sie unter ihren Gewändern nicht weitere Waffen bei sich trugen.
    Sarah drückte sich hinter ihm an die glattpolierte Wand. Keiner rührte sich, als sie ebenfalls eine der Waffen erhob und sie
     auf die Schwarzgekleideten richtete.
    |428| »So und jetzt ganz langsam«, bemerkte Padrig, dabei dirigierte er den völlig verängstigten Tempeldiener zum Ausgang hin. Schritt
     für Schritt gingen sie rückwärts, während Sarah so gut wie Padrig die Umgebung im Auge behielt. Sie kam ihm zuvor und öffnete
     die Tür in den engen Flur hinein, der sich zu mehreren Wendeltreppen verzweigte.
    »Wenn ihr mir folgt, ist er tot«, schrie Padrig zum Abschied. Seine Stimme klang heiser, und für einen Moment wankte er, nachdem
     die schwere Eichentür sich mit einem dumpfen Hall hinter ihnen geschlossen hatte. Er schüttelte den Kopf, als ob er wach werden
     müßte.
    »Ich glaube, die Typen haben mir K.o.- Tropfen verabreicht«, sagte er, wie um für sich selbst eine Erklärung für seinen Zustand
     zu finden, doch im nächsten Augenblick schienen seine blauen Augen wieder hellwach.
    Als ob es nicht schon genug Katastrophen gegeben hätte, fiel mit einem Mal das Licht aus, und von irgendwoher hörte man das
     laute Brummen eines mühsam anspringenden Generators.
    Jedoch das Licht der Deckenbeleuchtung sprang nicht wieder an, und nur die allseits brennenden Fackeln garantierten eine ausreichende
     Sicht.
    »Wo geht’s hier nach draußen?« Er schob den Tempeldiener vor sich her und drückte ihm die Pistole in den Nacken. »Der schnellste
     Weg«,

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