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Die geheime Stunde

Die geheime Stunde

Titel: Die geheime Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Treffen – Billy war freitagsabends meistens im Witch’s Brew anzutreffen, und John hatte vorgehabt, auf ein Bier vorbeizuschauen, um ihm ein paar Fragen über Willa Harris zu stellen. Aber Manning konnte warten.
    »Das müssen wir feiern«, schlug John vor. »Den Sieg von Shoreline, Teddys Tore und seine tollen Vorlagen. Wohin möchtest du zum Essen gehen, Teddy?«
    »Vesuvio’s Pizza!«, rief er aus.
    »Einverstanden.«
    »Was ist mit Gramps und Maeve, sollten wir die nicht auch einladen?«, fragte Maggie. »Wir wohnen in seinem Haus«, erklärte sie Kate. »Gramps wäre stolz.«
    »Bestimmt, schließlich haben wir ihnen die letzte Niederlage heimgezahlt«, meinte Teddy. »Aber Gramps hat einen Arzttermin.«
    »Es muss aber eine richtige Feier sein«, sagte Maggie mit leuchtenden Augen. »Mit mehr Leuten als uns drei, deshalb sollten wir noch jemanden einladen …« Ihre Augen schweiften an John vorbei, richteten sich auf Kate, ihr Blick sprach Bände, doch Teddy kam ihr zuvor.
    »Kate. Kate und Bonnie«, beendete er den Satz für sie.
    »Ja, sie müssen mitkommen. Unbedingt. Bei Vesuvio’s gibt es die beste Pizza der Welt. Die wird dir schmecken – stimmt’s, Dad?«
    John antwortete nicht, war sich bewusst, dass beide Kinder ihn mit erwartungsvollen Augen beobachteten, dass er der Höflichkeit Genüge tat und ihrer Bitte Folge leistete.
    Kate kam ihm zuvor. »Ich wäre gerne dabei. Aber ich habe leider schon etwas vor.«
    »Nein!«, platzte Maggie heraus. »Du musst mitkommen. Bitte! Nicht nur wegen der Pizza, sondern weil ich dich fragen muss, wie ich mich an Halloween verkleiden soll. Du bist doch auch ein Mädchen. Ich meine, eine Frau, und vielleicht weißt du mehr über solche Dinge als Teddy und Dad.«
    »Ach, Maggie!«, sagte Kate.
    »Bitte, Kate. Sag deine Verabredung ab und komm mit«, bat Teddy.
    Kate lächelte und biss sich auf die Lippe, als ob sie den Vorschlag ernsthaft in Erwägung zöge. John sah, dass sie die Kinder nicht enttäuschen wollte. Die Wut in seinem Innern war immer noch nicht verebbt – der D-Zug-Effekt hatte keinen Deut nachgelassen – und er war beinahe versucht herauszufinden, ob sie ihre Meinung ändern und Ja sagen würde. Doch dann ergriff er das Wort, zerstörte die Spannung, die in der Luft lag.
    »Sie hat Nein gesagt, Mags. Das müssen wir respektieren.«
    »Dein Vater hat Recht«, pflichtete Kate ihm bei. Ihr Ton war mild, ihre Miene sanft.
    »Mist!«, schimpfte Maggie.
    »Du verpasst etwas!«, sagte Teddy scherzhaft. »Die Pizza ist wirklich köstlich, und auf dem Heimweg gibt es bestimmt ein Eis. Vom Paradise, hast du das schon einmal gegessen?« In diesem Moment erspähte John aus dem Augenwinkel Sally und Bert Carroll, die sich ihnen näherten.
    »Nein, tut mir Leid. Vielleicht ein anderes Mal«, sagte Kate, nahm Bonnie an die Leine und wandte sich zum Gehen.
    »Hallo, alle miteinander!«, rief Sally. »Wo findet die Party statt? Peter hat noch eine Weile zu tun, aber Bert und ich würden uns gerne anschließen.«
    »Wir gehen ins Vesuvio’s«, antwortete Teddy, und Bert erklärte: »Klasse!«
    »Auf Wiedersehen, Kate«, sagte Maggie, und John hörte die Traurigkeit in ihrer Stimme.
    »Auf Wiedersehen, Maggie.«
    Als Kate sich ein paar Schritte entfernt hatte, flüsterte Sally John ins Ohr: »Habe ich etwas gesagt, was sie vertrieben hat?« John schüttelte stumm den Kopf, genau in dem Moment, als Kate sich noch einmal umdrehte.
    »Amelia Earhart!«, sagte sie, an Maggie gewandt.
    »Was?«, frage Maggie.
    »Du solltest als Amelia Earhart gehen.«
    »An Halloween?«
    »Ja. Du brauchst nur einen weißen Schal … einen langen weißen Schal. Und vielleicht eine Pilotenbrille. Und natürlich …«
    »Was?« Maggie hatte die Hände vor der Brust verschränkt und lauschte andächtig, als hätte Kate Harris ihr gerade den Heiligen Gral angeboten. »Was brauche ich sonst noch?«
    »Mut.« Kate winkte ihr lächelnd zu, als sie mit Bonnie weiterging. »Meine Schwester hat immer gesagt, Amelia Earhart sei die mutigste Frau der Welt gewesen.«
    »Oh ja!« Maggie nickte und sah zum kalten Oktoberhimmel empor; ihr war, als hätte sich die Erde mit einem Mal entfernt und John, Teddy, Sally und Bert seien aus ihrer Sicht entschwunden, und als sei sie fähig, die Flügel auszubreiten und beherzt der Zukunft entgegenzufliegen, auf der Suche nach ihrem eigenen Schicksal.

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    9
    D as Witch’s Brew war rappelvoll und vibrierte vor Leben, die Besucher standen wie jeden

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