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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Handy und bellte hinein. »Was ist los? Ist Seiner Königlichen Hoheit etwas passiert?«
    »Nein, Prinz Philippe ist unversehrt. Aber in Berendrecht hat es ein Blutbad gegeben. Es sind bis jetzt mehr als achtzig Tote und über zweihundert Verletzte.«
    »Unsere Lage ist auch nicht gerade rosig. Wenn nicht bald etwas zu unseren Gunsten geschieht, sind wir im Arsch.«
    »Was ist mit der Luftwaffe?«
    Leutnant Pissenlit verzog das Gesicht. »Sonst noch Wünsche? Unsere Gegner haben bereits einen Jet und vier Hubschrauber mit ihren Raketen vom Himmel geholt.«
    Henriette, die mithörte, klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Raketen! Wir müssen die Luftabwehrstellungen der Rebellen mit Marschflugkörpern zusammenschießen, dann können Hubschrauber mit Truppen landen.«
    »Marschflugkörper auf so engem Raum? Da gehen wir alle zum Teufel«, fuhr Pissenlit auf.
    »Wenn wir nichts riskieren, sind wir in kürzester Zeit am Ende! Ihr habt doch einen Bunker oder einen tiefen Keller hier. Dahin ziehen wir uns zurück. Verfügt euer Militär ringsum über irgendwelche Luft-Boden-Raketen? Mit denen müsste es zu schaffen sein.«
    Pissenlit kniff die Augen zusammen und nickte nachdenklich. »Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Wenn auch nur eine der Raketen danebentrifft, sitzen wir in des Teufels Bratpfanne. Aber eine andere Chance sehe ich auch nicht.«
    »Haben Sie eine Karte der Gegend?«, fragte Henriette.
    Pissenlit unterbrach die Verbindung zu seiner Schwester und rief der Polizistin zu, einen Stadtplan zu bringen. Als die Karte ausgebreitet war, zog Henriette mit einem Stift darauf mehrere Linien. »Die Flugzeuge müssen aus diesen Richtungen angreifen. Die Abwehrraketen stehen hier, hier und hier!« Drei Kreuze vervollständigten ihre Notizen, dann sah sie Pissenlit auffordernd an. »Lassen Sie die genauen Koordinaten
durchgeben und sagen Sie den Leuten, dass sie sich beeilen sollen. Ich habe noch einen Kameraden draußen, der will auch gerne noch ein wenig länger leben.«
    »Der ist bei unseren Paratroopers. Das wurde eben durchgegeben«, erklärte die Polizistin.
    Während Henriette erleichtert aufatmete, schaltete Pissenlit eine Verbindung zum nächsten Luftwaffenstandort und nannte ihnen die Daten. Danach zwinkerte er Henriette lächelnd zu. »Es sind mehrere unserer Maschinen in der Luft. Die Piloten wollten nur noch nicht eingreifen, aus Angst, einen Bürgerkrieg auszulösen. Aber jetzt werden die Jungs uns etwas zeigen!«
    Der Leutnant feuerte seine MP leer und bedeutete den übrigen Verteidigern, ihm in den Keller zu folgen, in dem bereits die königliche Familie Zuflucht gefunden hatte.

SECHS
    D ie Freischärler hatten sich auf Entlastungsversuche vorbereitet und gingen weiter nach Plan vor. Während ein Teil Torsten und die Fallschirmjäger in einen Winkel des königlichen Parks zurückdrängte, rückte der Haupttrupp weiter auf den Palast zu. Dessen Verteidigern schien langsam die Munition auszugehen, denn ihr Gegenfeuer wurde schwächer.
    Torsten hatte den bewusstlosen Sedersen verbunden und schleppte ihn mit zu einem Gebüsch nahe der Umfassungsmauer.
    »Sie sollten den Kerl liegen lassen. Sonst erwischen die anderen Sie noch«, mahnte ihn der belgische Hauptmann.
    »Der Kerl hier ist mein ganz spezieller Gefangener. Ich bin seit Wochen hinter ihm her und lasse nicht zu, dass seine Freunde ihn finden und wegbringen.«

    Der Belgier sah Sedersen an und winkte ab. »Schießen Sie ihm eine Kugel in den Kopf, dann sind Sie ihn los!«
    »Ich brauche ihn lebend«, erklärte Torsten und fragte den Belgier, ob er ihm sein Handy leihen könne.
    »Wollen Sie von Ihrer Freundin Abschied nehmen?«, spottete dieser, reichte ihm aber ein Mobiltelefon.
    Während Torsten mit einer Hand auf die Freischärler schoss, tippte er mit der anderen Wagners Nummer ein. Sein Vorgesetzter meldete sich sofort. »Ja, wer ist am Apparat?«
    »Renk.«
    Wagner hörte das Knattern der Schüsse und begriff, dass Torsten wieder einmal tief im Schlamassel steckte. »Das dachte ich mir! Eine solche Diskomusik legen nur Sie auf. Wo sind Sie?«
    »Im Schlosspark von Laeken, nahe der Mauer an der Avenue Jules van Praet gegenüber der Rue de la Balsamine!«
    »Es hört sich auch so an, als würde man Sie bald einbalsamieren. Ist es schlimm?«
    »Bei mir sind etwa vierzig Leute! Wie viele sich noch im Schloss aufhalten, kann ich nicht sagen. Uns stehen mindestens dreihundert Rebellen gegenüber, wahrscheinlich mehr. Ich habe Sedersen

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